Stängelpflanzen

Stängelpflanzen wachsen mit ihren Sprossen möglichst senkrecht und zielstrebig ohne Umwege dem Licht und der Wasseroberfläche entgegen. Sie wachsen besonders schnell und eignen sich deshalb besonders gut für die Erstbepflanzung eines neu eingerichteten Aquariums.

Man bekommt sie im Aquariengeschäft meist als wurzellose Einzeltriebe. Man pflanzt sie in dichten Gruppen – je nach Größe – in dem Hinter- oder Mittelgrund. Damit sie gut im Feinkies oder Sand anwurzeln, werden die untersten Blätter entfernt und das Stängelende angeschnitten. Dann setzt man jeden einzelnen Stängel wenigstens 2 bis 3cm tief in den Bodengrund.

Die Laubblätter sind wechsel- oder gegenständig oder auch in Quirlen rund um den Stängel angeordnet. Es gibt glattrandige, gekerbte, gelappte und feinfiedrige Blattformen. Stängelpflanzen lassen sich mit Hilfe von Stecklingen relativ einfach vermehren. Bei Erreichen der Wasseroberfläche werden die Triebspitzen etwa 5 bis 10cm tief abgeschnitten und als Kopfstecklinge sofort wieder in den Aquariengrund eingepflanzt. An der Schnittstelle der Mutterpflanze bilden sich dann häufig Verzweigungen und Seitentriebe, die ebenfalls zurückgeschnitten und zur Stecklingsvermehrung genutzt werden können. Typische Stängelpflanzen findet man in den Gattungen Rotala, Ludwigia, Alternanthera, Hygrophila und Limnophila.

Ein Sonderfall sind frei im Wasser treibende Stängelpflanzen, die nicht im Boden wurzeln können oder müssen. Dazu gehören beispielsweise einige Wasserpest, Horn- und Tausendblattarten.

Rosetten bildende Pflanzen

Wasserkelche (Cryptocoryne) und Schwertpflanzen (Eichhornia) sind typische Rosettenpflanzen. Sie haben einen kurzen, stark gestauchten Spross, an dessen unterer Basis sich die Blätter bilden. Dadurch bilden sie eine regelmäßig angeordnete, kreisförmige Blattrosette.

Man bekommt diese Rosettenpflanzen im Handel in kleinen Töpfchen. Man nimmt die Pflanzen vorsichtig aus diesen Töpfen heraus, entfernt die äußeren Blätter, kürzt die Wurzeln um 2 bis 3cm und drückt die Pflanze dann möglichst tief in das Bodensubstrat. Dann zieht man sie wieder ein Stück heraus, sodass die Pflanzenbasis mit der Substratoberfläche abschließt.

Rosettenpflanzen bilden mit der Zeit an der Basis Adventivpflanzen oder Ableger, die abgetrennt und zur vegetativen Vermehrung genutzt werden können. Je nach Größe und Blattform kommen diese Rosettenpflanzen für den Vordergrund, als Hintergrundbepflanzung oder als Solitärpflanzen im Mittelpunkt des Aquariums infrage.

Ausläufer bildende Pflanzen

Ausläuferpflanzen wie die Mauritius-Graspflanze Lilaeopsis mauritiana oder die Zwerg-Schwertpflanze Echinodorus quadricostatus sind oft sehr feingliedrig und zart gebaut.

Im Handel werden sie meist in Watte oder Steinwolle eingepackt angeboten. Man schneidet die Steinwolle vorsichtig seitlich auf. Einen kleinen Rest lässt man an der Pflanzenwurzel, das erleichtert etwas das Einpflanzen.

Solche Pflanzen breiten sich am besten im Vordergrund als rasenartige Polster aus. Und ähnlich wie ein Rasen können sie von zu Zeit auf eine bestimmte Höhe mit einer Spezialschere getrimmt werden. Die etwas robusteren Vallisnerien muss man an einer flächendeckenden Inbesitznahme des Aquariums hindern, indem man ihre Ausläufer regelmäßig entfernt. Die Ableger kann man in kleinen Gruppen wieder dicht an den Mutterpflanzen oder an anderer Stelle im Aquarium wieder einsetzen.

Rhizompflanzen

Viele Wasserfarne wie der Javafarn Microserum pteropus und der Schwarzwurzelfarn Bolbitis bilden wurzelähnliche Rhizome.

Das Rhizom muss beim Einsetzen oder Aufbinden der Pflanzen dicht über der Oberfläche liegen. Wenn man es komplett im Untergrund versenken würde, könnte das Rhizom zu faulen beginnen. Solche Farne eignen sich hervorragend als Aufsitzerpflanzen. Schlecht gewachsene, beschädigte oder abgestorbene Blätter werden direkt am Rhizomansatz entfernt. Auch die Steifblättrige Wasserähre Aponogeton rigidifolius ist eine Rhizompflanze und nicht wie die anderen Vertreter dieser Gattung eine Knollenpflanze. Rhizompflanzen sind außerdem die Wasserkelche (Gattung Cryptocoryne) und die Schwertpflanzen (Gattung Echinodorus).

Knollenpflanzen

Manche Wasserpflanzen bilden ein knollenförmig verdicktes Organ, indem sie Reservestoffe speichern. Zu diesen Knollenpflanzen gehören die meisten Vertreter der Wasserähren (Gattung Aponogeton) und einige Seerosengewächse mit einem knollenartigen Rhizom wie der Tigerlotus Nymphaea lotus. In der Natur hilft ihnen dieses Speicherorgan Trockenperioden und andere für das Wachstum ungünstige Jahreszeiten zu überstehen. Im Aquarium senkt man dazu die Wassertemperaturen ab oder lagert die Knolle – in feuchtem Sand eingeschlagen – kühl und dunkel.

Zwiebelpflanzen

Zwiebelpflanzen sind unter den Aquarienpflanzen ausgesprochen rar. Eines der wenige Beispiele sind die Hakenlilie der Gattung Crinum aus Afrika und Südostasien. Ihre Zwiebel ist ähnlich wie die Knolle bei den Aponogeton-Arten ein Speicherorgan, um Trockenperioden und längere Ruhephase, in denen die Pflanzen das Wachstum einstellen, zu überstehen.

Vor dem Einpflanzen werden die Wurzeln eingekürzt, die äußeren, abgestorbenen Schalen der Zwiebel entfernt und dann die Zwiebel bis etwa zur Hälfte tief in den Aquariengrund eingesetzt, wobei der Boden dazu natürlich eine ausreichende Schichtdicke haben muss. Hakenlilien lassen sich mit Hilfe von Brutzwiebeln und Samen, vermehren.

Wassermoose

Etliche Moosarten bilden unter Wasser dichte Teppiche und rasenartige Polster. Da sie meist nur kurz sind, lassen sich diese Wassermoose im Gegensatz zu Wasserfarnen nur schwer auf Holz und Steinen aufbinden.

Wasserpflanzengärtnereien liefern sie aber bereits sicher gepflanzt auf nichtrostenden Edelstahlpads oder sie sind auf Keramikplättchen angewachsen. Beide Substrate sind so schwer, dass sie ohne aufzutreiben auf dem Grund liegen bleiben. Mit der Zeit werden diese Flächen vom Moos so überwachsen, dass die künstliche Aufwuchssubstrate nicht mehr zu sehen sind.

Von Zeit zu Zeit muss man die Moospolster stutzen und trimmen. Die abgeschnittenen Moosteile können in Ritzen im Moorkienholz gestopft oder auf Steinen und Wurzelholz aufgebunden werden.

Schwimmpflanzen

Schwimmpflanzen treiben auf oder knapp unter der Wasseroberfläche. Den nötigen Auftrieb erhalten sie durch blasenartig aufgetriebene, mit luftdurchsetztem Schwammgewebe gefüllten Blättern oder anderen Pflanzenorganen. Sie haben Wurzeln oder funktionell zu Wurzeln umgebildete Blätter, die frei im Wasser flotieren und mit denen die Schwimmpflanzen Nährstoffe aufnehmen. Längere Wurzeln, wie die Muschelblume oder der Wasserhyazinthe, dienen Fischbrut und Jungfischen als Anheftungsmöglichkeit und Versteck. Schwimmpflanzen sind also nicht nur dekorativ, sie haben auch eine wichtige ökologische Funktion zu erfüllen.

Neben Schutz und Versteckmöglichkeiten für die Wassertiere reinigen sie das Wasser, indem sie ihm Nährstoffe entziehen und damit auch das Algenwachstum hemmen. Und schließlich produzieren auch Schwimmpflanzen Sauerstoff. Einige dieser exotischen Wasserpflanzen kann man in den Sommermonaten in den Gartenteich umsetzen. Andere wie der Horn- und Sumatrafarn müssen ganzjährig im Warmwasseraquarium bleiben. Mit ihrer Hilfe lässt sich auch ein Teil der darunterliegende Wasserschichten etwas abdunkeln, da einige Bodenfische nur gedämpftes Licht vertragen.

Aufsitzerpflanzen

Aufsitzerpflanzen sind Pflanzen, die nicht direkt im Boden wurzeln, sondern als Epiphyten auf Bäumen und Steinen wachsen. Solche Epiphyten gibt es vor allem im tropischen Regenwald, aber auch unter Wasser. Man kann sie im Aquarium nutzen, um damit Moorkienwurzeln zu bepflanzen. Bekannteste Beispiele sind Javafarn und Javamoos, die mit Hilfe von dünnen Fäden oder Drähten auf dem Holz aufgebunden werden oder in den Ritzen und kleinen Öffnungen der Holzoberfläche einwachsen.

Der Fachhandel bietet raffiniert gestaltete Mbuna an. Den „Stamm“ einer solchen Mbuna bildet ein knorriges Stück Savannenholz, auf dem als „Baumkrone“ ein Speerplatt, z.B. Anubias nana sitzt. Mit der Zeit wird die Baumkrone größer und dichter und die herabhängenden Wurzelfäden sehen aus wie kleine Lianen. Mit solchen Mbunas lässt sich ein ganzer Unterwasserwald gestalten.

Als Solitärpflanzen kann man damit Reviergrenzen für territoriale Fische setzen, und auch für manche Antennenwelse werden sie zu den bevorzugten Aufenthaltsplätzen im Aquarium.

Etwas andere Einteilungskriterien der Aquarienpflanzen, die aber ebenfalls parktische Bedeutung für die Gestaltung von Aquarien hat, liefern die verschiedenen Blattformen. Es lassen sich (in Anlehnung an MAYLAND) mehrere Gruppen unterscheiden:
– Pflanzen mit band- oder fadenförmigen Blättern
– Pflanzen mit groben- oder moosartigen Blättern
– Pflanzen mit langstieligen Blättern
– Pflanzen mit feinfiedrigen Blättern
– Schwimm- und Schwebepflanzen
– Pflanzen mit Schwimmblättern
– Sumpfpflanzen

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