Verbreitung des Süßohrs
Das Süßohr, auch Ohrkraut genannt, stammt aus dem südlichen Südamerika. Es wächst dort in sehr mineralarmen Fließgewässern an besonders sonnigen Standorten. Es bildet aber auch emers kriechende Bestände an den Gewässerufern. Im Süden der USA ist das Ohrkraut stellenweise ausgewildert worden. In Nordamerika wird die Pflanze fälschlicherweise in Aquarianerkreisen unter dem Namen Bacopa „Pantanal“ kultiviert. Seit einigen Jahren wird die Pflanze auch regelmäßig im Aquarienhandel angeboten. Sie wurde von der Wasserpflanzenexpertin Christel Kasselmann von Argentinien erstmals in Europa eingeführt.
Aussehen des Süßohrs
Das Süßohr ist eine aufrecht wachsende Stängelpflanze mit kleinen, breit eiförmigen Blättchen von 1,2cm Länge und 0,8cm Breite. Die hellgrünen Blätter sind kreuzgegenständig angeordnet und stehen fast horizontal vom Stängel ab. Als emerse Form hat das Süßohr dagegen niederliegende Stängel mit etwa 4 bis 10mm langen Blättchen.
Wenn die Pflanze über die Wasseroberfläche hinauswächst, bildet sie – eine helle Aquarienbeleuchtung vorausgesetzt – weiße, vier- bis fünfzählige Blüten, deren Kronblätter an der Basis verwachsen sind.
Haltungsbedingungen des Süßohrs im Aquarium
Unter optimalen Bedingungen wächst das Süßohr auch im Aquarium sehr schnell heran. Zu den adäquaten Milieubedingungen für die Pflanze zählen ein ausreichendes Lichtangebot, eher niedrige als zu hohe Wassertemperaturen und vor allem weiches, leicht saures und möglichst elektrolyt- und mineralienarmes Wasser. Außerdem empfiehlt sich eine Anreicherung mit Kohlendioxid (20 bis 40mg/l). Die Pflanze eignet sich als Gruppe für einen Platz im Mittel- oder Vordergrund des Aquariums.
Sie kann durch Stecklinge, die von Triebenden geschnitten werden, vegetativ vermehrt werden. Da das Süßohr auch unter unseren klimatischen Bedingungen bedingt winterhart ist, kann die Pflanze auch in der Flachwasserzone des Gartenteichs gepflegt werden. Ähnlich wie unser einheimisches Pfennigkraut eignet sich das Süßohr aber auch als emers kriechende Pflanze für einen Platz auf einer Schwimminsel im Gartenteich.
Literaturhinweise
KASSELMANN, C. (2010): Aquarienpflanz – DATZ Aquarienbuch, E. Umer Verlag, Stuttgart.
KASSELMANN, C. (2005). Taschenatals aquarienpflanzen. – E. Ulmer Verlag, Stutttgart.