Aquarium Pflanzen richtig schneiden, darauf kommt es an. Damit ein biologisches Gleichgewicht bestehen kann, muss man das Pfanzenwachstum regelmäßig kontrollieren und anpassen. Hier erfahren Sie alles zur richtigen Pflanzenpflege.
Stängelpflanzen im Aquarium richtig schneiden
Das muss man alles kürzen
Bei Stängelpflanzen werden die oberen Triebe eingekürzt. Spätestens dann, wenn sie die Wasseroberfläche erreichen.
Stängel mit Blütenknospen lässt man dagegen weiter wachsen, da sie oft erst emers, also oberhalb der Wasseroberfläche ihren Blütenstand voll entfalten können.
Die übrigen Triebe werden möglichst tief bis direkt über einem Laubblatt zurückgeschnitten.
Diese Triebstücke kann man dann als Kopfstecklinge nutzen und direkt wieder einpflanzen. Innerhalb kurzer Zeit werden sie eigene Wurzeln bilden.
Seitentriebe
Häufig bilden sich an der Schnittstelle Seitentriebe, die der Stängelpflanze mit ihren Verzweigungen ein buschigeres, kompaktes Aussehen verleihen.
Auch diese Seitentriebe kann man, wenn sie lang genug sind, zur vegetativen Vermehrung nutzen.
Tipp
Man setzt die Stecklinge immer vor die vorhandenen Stängelpflanzen, um so einen gestaffelten Pflanzenaufbau mit Tiefenwirkung zu bekommen.
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Wassermoose und bodendeckende Polsterpflanzen
Wassermoose und bodendeckende Polsterpflanzen werden wie ein Rasen gleichmäßig stark „gemäht“, d.h. zurückgeschnitten. In der Regel wachsen sie sehr schnell wieder nach.
Das Kürzen in der Höhe der Rasenpolster fördert das Flächenwachstum. Durch häufiges Trimmen entsteht ein dichtes Moospolster.
Tipp
Abgeschnittene Moosteile können an anderer Stelle wieder mit etwas durchsichtiger Angelschnur aufgebunden werden.
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Cryptocoryne schneiden (Wasserkelche)
Bei den Wasserkelchen (Gattung Cryptocoryne) entfernt man lediglich vergilbte oder beschädigte, alte Blätter.
Wird die Gruppe zu dicht und die einzelnen Pflanzen machen sich gegenseitig den Platz streitig, dann muss man hin und wieder einzelne Pflanzen komplett aus der Gruppe herausnehmen.
Amazonasschwertpflanzen (Gattung Echinodorus), sowie die Zwiebel- und Knollengewächse (Tigerlotus, Hakenlilie u.a.) trimmt man, indem man hin und wieder die äußeren Blätter entfernt.
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Rhizombildende Aquarienpflanzen
Rhizombildende Aquarienpflanzen wachsen in aller Regel langsam. Drohen sie jedoch mit Hilfe ihrer langen Rhizomausläufer weite Teile des Aquariums zu besetzen, dann kürzt man die Pflanze, indem man das Rhizom vorsichtig herausnimmt und jeweils zwischen zwei Augen teilt. Diese Augen sind die Knospen, aus den sich ein neuer Blattansatz entwickelt.
Jedes Rhizomteilstück kann an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden. Dabei ist wichtig, dass jedes Rhizomstück mindestens ein Auge enthält.
Die Rhizomstücke pflanzt man oberflächlich aus. Sie dürfen nicht vollständig mit dem Bodenmaterial bedeckt werden, da sie sonst faulen.
Rhizomstücke, wie die des Javafarns, kann man auch gut auf einer Moorkienwurzel oder einen Stein mit einem Baumwollfaden oder Drahtstück aufbinden.
Rosettenpflanzen
Vermehren sich Rosettenpflanzen durch ihre Ausläufer zu stark, dann muss man sie auslichten, damit sie sich mit ihren Blattrosetten nicht gegenseitig das Licht wegnehmen.
Alte, verfallende oder stark veralgte Außenblätter der Rosette werden behutsam, ohne die Pflanze zu verletzen, oberhalb der Blattwurzel abgeschnitten.
Bilden die Aquarienpflanzen Tochterpflanzen an ihren langen Ausläufern, dann werden die Adventivpflanzen erst von der Mutterpflanze getrennt, wenn sie in benachbarte Gruppen anderer Pflanzen hineinzuwachsen drohen.
Alt gewordene Mutterpflanzen muss man hin und wieder entfernen und durch Ausläuferpflanzen ersetzen.
Schwimmpflanzen richtig schneiden
Schwimmpflanzen leisten als starke Nährstoffzehrer im Aquarium gute Dienste, um ein Überdüngen des Wassers zu vermeiden. Allerdings breiten sie sich deshalb auch besonders rasch an der Wasseroberfläche aus.
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Damit sie das Aquarium nicht zu sehr abschatten und den Austausch mit der Luft behindern, muss man sie regelmäßig auslichten. Ein Beschneiden ist bei Schwimmpflanzen kaum möglich.
Kleinere Schwimmpflanzen wie die Wasser- und Teichlinsen oder der Schwimmfarn werden dazu mit einem Netz abgeschöpft, größere Pflanzenarten wie der Sumatrafarn oder die Muschelblume einzeln entnommen.
Aquarium Pflanzen schneiden beim Aquascaping
Beim Aquascaping kommt dem Aquarium Pflanzen schneiden eine besondere Bedeutung zu. Ein passionierter Aquascaper ist eigentlich ständig mit der Pflanzschere im Naturaquarium unterwegs, um seine Unterwasserlandschaft in die gewünscht Form zu bringen.
Dabei ist nicht mehr nur das Wuchsverhalten der einzelnen Pflanze von Bedeutung, entscheidend ist der Gesamteindruck. Dazu werden die Pflanzen nach den Regeln des aus der Architektur stammenden Goldenen Schnitts angelegt und getrimmt.
Aber nicht erst wenn die Pflanzen zu groß geworden, bereits beim Eisnetzen ins Aquarium werden sie mit einer langen Schere so zurückgeschnitten, dass ein harmonischer Gesamteindruck entsteht.
Auch im Nanoaquarium muss öfter ausgelichtet und zurückgeschnitten werden, da hier der jeder Pflanze zur Verfügung stehende Raum in besonderer Weise limitiert ist.