
Wasserähren im Überblick
Wasserähren der Gattung Aponogeton kommen mit Ausnahme der subtropischen Zweiährigen Wasserähre Aponogeton distachyos aus Südafrika ausschließlich in den Tropen vor, vor allem in Sri Lanka, Süd- und Südostasien sowie auf der Insel Madagaskar und in Australien. Die meisten von ihnen besiedeln als submerse Wasserpflanzen Fließgewässer, einige Arten kommen aber auch oder nur in stehenden Gewässern vor, die in der Regel außerhalb der Regenzeiten austrocknen. Diese Aponogeton-Arten überdauern diese Trockenperioden mit Hilfe ihrer knollartigen Wurzel als Überdauerungsorgan. Aber auch viele Fließwasserarten bilden solche Wurzelknollen und legen eine jährliche Ruhephase von bis zu 2 Monaten ein.
Wissensch. Name | Deutscher Name | Verbreitungsgebiet | Gewässertyp | Haltung | Vermehrung |
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A. boivinianius | Genoppte Wasserähre | Nord-Madagaskar | Kühlere, permanente Fließgewässer | mittel | Schwierig, über Samen |
A. crispus | Krause Wässerähre | Sri Lanka und Indien | Temporäre, zeitweise trockenfallende Gewässer | einfach | durch Samen |
A. distachyos | Zweiährige oder Afrikanische Wasserähre | Südafrika | Kühlere, stehende Gewässer | einfach | mittel |
A. longiplumulosus | Gewellte Madagaskar-Wasserähre | Madagaskar | Bergbäche | mittel | Durch Samen und Tochterpflänzchen an der Knolle |
A. madagascariensis | Gitterpflanze | Madagaskar | Kühle, beschattete Fließgewässer | sehr schwierig | Durch Samen |
A. madagacariensis henkelianus | Große Gittepflanze | Madagaskar | schwierig | Durch Samen | |
A. natans | Schwimmende Wasserähre | Indien und Sri Lanka | Stehende, temporäre Gewässer | einfach | mittel |
A. rigidifolius | Steifblättrige Wasserähre | SW-Sri Lana | Fließgewässer | mittel | Durch Jungpflanzen am Rhizom |
A. ulvaceus | Meersalatähnliche Wasserähre | Madagaskar | Stehende, temporäre und fließende Gewässer | einfach | Durch Samen |
A. undulatus | Gewellte Wasserähre | Südostasien und Sri Lanka | Stehende Gewässer | mittel | Durch Adventiv-pflanzen |
Aussehen der Wasserähren
Die Wasserähren der Gattung Aponogeton bilden eine eigene Familie Aponogetonaceae, die Wasserährengewächse. Die Gattung zählt ca. 45 Arten, von denen weniger als ein Drittel auch regelmäßig in Aquarien kultiviert werden. Wasserähren sind mehrjährige, krautige Wasserpflanzen. Sie bilden ein knollenförmiges Rhizom und faserartige Wurzeln zum Verankern im Bodenuntergrund. Aponogeton natans ist dagegen eine Schwimmpflanze. Die Laubblätter der Wasserähren sind wechselständig und spiralenförmig rund um einen Stängel angeordnet. Sie haben meist relativ lange Blattstiele. Die Form der Blattspreite reicht von glattrandig oval bis elliptisch, über wellig bis zu gitterförmig durchbrochen. Die Blattfarbe ist meist grün, einige Arten verfärben sich bei intensiver Beleuchtung rötlich. Andere bilden rechteckige transparente Fenster zwischen den Blattnerven. Die Blätter sind submers und flotieren in der Wasserströmung oder sie sind als Schwimmblätter ausgebildet. Die Blütenstände stehen am Ende eines langen Schaftes und sind entweder einfach oder gabelförmig in zwei Blütenähren geteilt. Auch Aponogteon-Arten haben ähnlich wie die Wasserkelche der Gattung Cryptocoryne, ein Hochblatt (die sogenannte Spatha), welches aber schon früh verwelkt. Die kleinen Blüten in Weiß, Gelb, Rosa oder Violett sind ein- oder zweigeschlechtlich. Die meisten Wasserähren-Arten lassen sich durch Samen vermehren, einige wenige durch Rhizomteilung oder Adventivpflänzchen, die sich an der Wurzelknolle oder auch an den eigentlich den Blütenähren vorbehaltenen Stängeln bilden.
Haltungsbedingungen der Wasserähren im Aquarium
Im Vergleich zu den Wasserkelchen der Gattung Cryptocoryne sind Wasserähren im Aquarium einfacher zu pflegen, da sie in ihren Ansprüchen an die Wasserwerte anpassungsfähiger sind. Man muss aber vor allem beachten, dass die meisten Arten, wie in ihren Heimatgewässern, eine mehrmonatige Ruhephase einlegen, in der sie das Wachstum einstellen und sich in ihre Knolle als Überdauerungsorgan zurückziehen. In dieser Zeit holt man die Knolle aus dem Aquarium und schlägt sie in feuchtem Sand in einem Blumentopf ein oder man lässt sie im Wasser, man muss dann aber das Becken abdunkeln oder wenigstens die Lichtbeleuchtung herunterfahren und auch die Wassertemperatur reduzieren.