Hier gilt, je größer das Wasserbecken ist, umso mehr Schaden kann es am Mobiliar und gegebenenfalls an der Bausubstanz anrichten. Deshalb ist es von Vorteil, dieses Hobby in einer Hausratversicherung abzusichern, um im Schadensfall finanziell geschützt zu sein und das heimische Aquarium sorgenfrei genießen zu können.
Wasserschaden durchs Aquarium: Ursachen und Folgen
Es gibt bei einem Aquarium diverse mögliche Ursachen für einen austretenden Wasserschaden.
Schauen wir uns einmal die Bestandteile eines Aquariums an: Es besteht im Kern aus zwei Komponenten: Glas und Silikon. Dabei muss das Glas unbedingt dem Druck des Wassers standhalten. Das bedeutet: Je größer das Aquarium und somit das Fassungsvermögen, umso stabiler und dicker muss das Glas sein.
Eine weitere Schwachstelle sind die Punkte, an denen die Aquarienscheiben mit Silikon miteinander verbunden sind: Qualitativ hochwertige Aquarien sind einwandfrei und mit einem hochwertigen Silikonkleber verklebt. Es sollte ein spezieller, dauerelastischer Aquarium-Silikon eingesetzt werden, der für Glasaquarien, Terrarien und Vitrinen geeignet ist. Minderwertige Produkte halten womöglich weniger lang und bieten hier eine Angriffsfläche für ein mögliches Leck.
Eine weitere mögliche Ursache für Wasserschäden kann eine defekte Wasserpumpe sein: Hier am besten einen Fachmann zurate ziehen, der die Pumpe überprüfen kann. Siebe vor dem Ansaugstutzen können verstopfen, Rotorachsen verschleißen mit der Zeit und müssen erneuert werden und viele weitere Details erfordern eine kontinuierliche und regelmäßige Überprüfung und Wartung der Pumpe und der eingesetzten Filter. Wer bei Wartung des Aquariums spart, der sieht sich früher oder später mit einer defekten Pumpe oder Ähnlichem konfrontiert.
Unser Tipp
Beachten Sie des Weiteren unbedingt den Untergrund des Aquariumbeckens: Die Fläche, auf der das Aquarium positioniert ist, sollte unbedingt großes Gewicht aushalten und absolut eben, rutschfest, stabil und fest installiert sein.
Welche Schäden kann ein kaputtes Aquarium anrichten?
Langsam und permanent austretendes Wasser kann unsichtbare und durchaus kostspielige Schäden an dem umgebenden Mobiliar anrichten: Möbel, Boden oder Wände können in Mitleidenschaft gezogen werden, die Gefahr von (unsichtbarer) Schimmelbildung steigt. Das alles kann sogar so weit gehen, dass Gebäudestrukturen gefährdet sind.
Elektrische Geräte wie Filter, Heizelemente oder Beleuchtung können Schäden und Kurzschlüsse erlangen. Auch Elektrogeräte in der Nähe, die in Kontakt mit dem austretenden Wasser kommen, können beschädigt werden oder ausfallen.
Möbel und Inventar wie Teppiche, Bodenbeläge oder andere Einrichtungsgegenstände können ebenfalls von einem Wasserschaden betroffen sein und müssen im schlimmsten Fall ausgetauscht werden.
Ein geplatztes Aquarium verursacht große Schäden in der Umgebung. Speziell Meerwasser-Aquarien richten durch den natürlichen Salzgehalt des Wassers oft irreparable Schäden an Böden, Wänden und Mobiliar an. Vom Verlust der geliebten Wasserbewohner ganz abgesehen. Daher ist es ratsam, beim Aquarium selbst auf höchste Qualität und einen einwandfreien Zustand zu setzen.
Sicheres Aquarium: Schutz vor Schäden und den Folgen
Um sich vor einem möglichen Wasserschaden durch das Aquarium abzusichern, sollten alle Aquarienfreunde und solche, die einen Aquariumskauf erwägen, sich vorab sehr gut informieren. Welche Versicherung übernimmt welchen potenziellen Schaden?
Eine Hausratversicherung beispielsweise kommt für Schäden auf, die durch sogenanntes „bedingungswidrig ausgetretenes Leitungswasser“ entstehen. Die Privathaftpflichtversicherung kommt hingegen für Schäden auf, die bei Mietern an der Mietsache, also der Mietwohnung oder dem Mietshaus selbst, entstehen.
Hauseigentümer müssen sich bei einigen Dingen gesondert Gedanken machen. Schäden am beweglichen Mobiliar übernimmt die Hausratversicherung. Aber was ist beispielsweise mit einem teuren Parkettboden, der in Mitleidenschaft gezogen wird? Dieser zählt nicht zum beweglichen Eigentum, wird also bei der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus nicht über die Privathaftpflicht abgedeckt. In so einem Falle sollte in der Regel die Wohngebäudeversicherung der passende Ansprechpartner sein.
Bei allen Versicherungsfragen gilt: Prüfen Sie, ob speziell Schäden durch ein defektes Aquarium mit abgedeckt sind. Viele Versicherungen verlangen die explizite Angabe eines zu versichernden Aquariums und fragen dazu beispielsweise die Aquariumgröße und das Fassungsvermögen in Litern ab. Es kann sein, dass eine Versicherung bei sehr großen Aquarien einen Risikozuschlag berechnet.
Aquariumschaden: gut informiert und gut versichert sein
Es bleibt festzuhalten, dass alle Aquarienfreunde und jene, die sich mit dem Gedanken tragen, ein Aquarium in ihr Heim zu holen, sich vorab mit der Frage der möglichen Absicherung bei Wasserschäden beschäftigen sollten. Keiner möchte wissentlich hohe finanzielle Schäden durch ein geplatztes Aquarium riskieren. Daher gilt: Informieren Sie sich bei Ihrer Hausratversicherung und anderen Versicherungen, welche Aspekte Sie bei einem Aquariumskauf berücksichtigen müssen.
Kaufen Sie nur hochwertige Aquarien von vertrauenswürdigen Verkäufern, am besten im Aquaristik-Fachhandel. Seien Sie vorsichtig, wenn es um gebrauchte Aquarien geht, die beispielsweise in großen Anzeigenportalen zum Verkauf geboten werden: Sie sollten unbedingt wissen, wie alt das Aquarium ist und ob es regelmäßig und gründlich gewartet wurde. Das sollte ein Verkäufer auch belegen können. Sonst kaufen Sie eine womöglich risikoreiche „Wundertüte“, bei der Sie nichts von der Vorgeschichte des Aquariums wissen und schon gar nicht, in welchem Zustand es sich befindet und ob es noch sicher genug ist, um weiterhin jahrelang in Gebrauch zu sein.
Wenn das Aquarium von einer guten Quelle stammt, hochwertig verarbeitet ist und regelmäßig gewartet wird, sind die Chancen recht gering, dass es durch einen Wasserschaden zu Schäden an Mobiliar und Wohnungsinventar kommt. Dann werden Sie lange Freude an diesem großartigen Hobby haben.