Lebensraum des Katzenwelses
Der Katzenwels Ameiurus nebulsous (bekannter unter seinem Synonym Ictalurus nebulosus) kam ursprünglich nur im Osten der USA vor. Von dort wurde er auch im Westen der vereinigten Staaten und auf den Haiawii-Inseln eingeführt und ausgesetzt. Schließlich gelangte der Katzenwels auch Ende des 19.Jahrhunderts nach Europa, zunächst als Zuchtfisch in der Teichwirtschaft. Schließlich gewann er zunehmende Beliebtheit als Aquarienfisch und wurde von dort aus wohl auch in unsere heimische Gewässer „entsorgt“. Auf diese Weise hat sich dieser Katzenwels inzwischen in einigen Gewässern Europas eingebürgert und wird dort zum Ärgernis für Berufsfischer und Sportangler, der ein arger Laichräuber ist und die einheimischen Fischbrut dezimiert. In Amerika ist dieser Katzenwels ein beliebter Speisefisch, da er ein sehr zartes Fleisch haben soll. In Europa spielt er dagegen als Speisefisch praktisch keine Rolle. Unverständlicherweise wurde inzwischen weitere, aus Nordamerika stammende Katzenwelsarten in Teilen Europas ausgesetzt und eingebürgert, darunter der Schwarze Zwergwels (Ameiurus melas), der Getüpfelte Gabelwels (Ameiurus punctatus) und zwei weitere Arten, die allerdings bisher nur in den Gewässern im Süden Russlands gezüchtet werden. Es ist jedoch zu befürchten, dass auch diese Katzenwelse sich nach und nach weiter ausbreiten und der einheimischen Fischfauna schaden.
Merkmale, Form und Färbung
Der Katzenwels hat vorne einen fast drehrunden Körper, der aber nach hinten seitlich immer flacher wird. Der Kopf ist breit und flach. Das Maul ist endständig mit 4 langen Barteln oberhalb und vier kürzeren Bartfäden unterhalb der Mundspalte. Die Seitenlinie ist stark ausgeprägt. Die im Verhältnis zur Körperlänge recht kleine Rückenflosse hat 7 Strahlen, wovon der erste als Stachelstrahl stark verknöchert ist. Der Katzenwels hat auch eine Fettflosse, Schuppen fehlen. Die Rückenpartie ist dunkel – bis olivbraun mit einem goldenen oder violetten Schimmer gefärbt, Flanken und Bauch sind heller.
Haltung des Katzenwelses im Aquarium
Der Katzenwels kann ebenso gut in Freilandteichen wie auch im Kaltwasseraquarium gehalten werden. Über die Wintermonate müssen auch die im Gartenteich gehaltenen Exemplare ins Aquarium umgesetzt werden, da sie bei Temperaturen von 6°C und darunter in eine Art Kältestarre verfallen, die sie nur in sehr tiefen Teichen überleben würden. Katzenwelse brauchen ein sehr geräumiges Aquarium. Der Bodengrund sollte mit dunklem Grobkies bestückt werden. Auch für Unterschlupfmöglichkeiten unter Steinen und Wurzeln muss gesorgt werden, unter denen sich der Katzenwels tagsüber verborgen hält. Überhaupt fühlt er sich in einem zu hellen Aquarium nicht wohl. Nachts wird er aktiv und geht auf Beutezug. Dabei kann er rasch seine Mitbewohner dezimieren. Daher darf man ihn nur mit mindestens ebenso großen Kaltwasserfischen vergesellschaften. Besser hält man ihn aber paarweise im Artbecken. Er ist ein gefräßiger Allesverwerter, der auch vor feinfiedrigen Wasserpflanzen nicht Halt macht. Daher sollte man dass Aquarium, wenn überhaupt, nur mit sehr robusten, sogenannten Barschpflanzen, besetzen. Das Aquarium muss mit einer wirksamen Filteranlage und einer kräftigen Belüftung ausgestattet werden, um die Ausscheidungsprodukte des Katzenwelsen aus dem Aquariumwasser zu entfernen. Im übrigen werden aber keine besonderen Ansprüche an die Wasserverhältnisse gestellt. Allerdings sollte die Wassertemperatur auch in den Sommermonaten die 20°C-Marke nicht übersteigen.
Nachzucht des Katzenwelses
Die Zucht des Katzenwelses ist auch unter Aquarienbedingungen möglich, einfacher allerdings im Freilandteich. In ihren natürlichen Freilandgewässern heben die Katzenwelse während der Fortpflanzungszeit zwischen März und Mai im Schatten der Uferböschung eine flache Grube aus, in die das Weibchen die bis zu 4.000, 3 bis 4mm großen Eier legt. Diese klebrigen Eier verklumpen miteinander – ähnlich wie beim Froschlaich. Anschließend bewacht das Männchen das Gelege und die nach etwa 1 Woche ausschlüpfenden Larven, bis sie ihren Dottersack aufgezehrt haben und beginnen umher zu schwimmen. Diese Jungwelse erinnern im Aussehen an Kaulquappen. Die jungen Katzenwelse ernähren sich zunächst von auf und im Boden lebenden, kleinen Wirbellosen, später werden auch kleinere Fische, Frösche und Krebse erbeutet.