Haltung des Goldfasan-Prachtkärpflings
Der Goldfasan-Prachtkärpfling ist ein Saisonfisch, den man als Paar im Aquarium halten kann.
Schwarmgröße
Die Männchen sind untereinander sehr aggressiv. Deshalb sollte man diese Prachtkärpflinge paarweise in einem dicht bepflanzten, teilweise abgedunkelten Becken pflegen.
Futter
Ein kräftiges Lebendfutter aus, auf die Wasseroberfläche gestreuten, Fruchtfliegen, Mückenlarven und Enchyträen ist die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Zucht.
Wasserwerte
Das Aquariumswasser sollte weich und leicht sauer sein. Die Höchsttemperatur von 24°C darf nicht überschritten werden. Bei höheren Wassertemperaturen altern diese Killifische vorzeitig.
Dagegen stärkt ein nächtliches Absenken der Wassertemperaturen auf 20 bis 21°C die Widerstandskraft und verlängert die Lebensdauer dieser Saisonfische.
Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist ebenso wichtig für das Wohlbefinden des Goldfasan-Prachtkärpflings. Das Frischwasser muss jedoch, vor dem Einfüllen ins Aquarium, in Temperatur und Chemismus dem Altwasser angeglichen werden.
Aquarieneinrichtung
Der Goldfasan-Prachtkärpfling braucht ein, durch Schwimmpflanzen teilweise abgedunkeltes, Becken von etwa 80cm Länge mit einem dunklen Boden aus Torffasern. Zudem braucht er eine lückenhafte, teilweise aber dichte Bepflanzung.
Nachzucht
Austrocknende Heimatgewässer
Die Goldfasan-Prachtkärpflinge sind Bodenlaicher, als Anpassung an ihre austrocknenden Heimatgewässer, die sie besiedeln. Die Eier werden dort im schlammigen Gewässergrund abgelegt und verharren dort in einer Diapause, bis die Regenzeit einsetzt und die Tümpel sich wieder mit Wasser füllen.
Die Jungfische schlüpfen bereits nach wenigen Stunden und nach 2 Monaten oder etwas mehr ist der Nachwuchs schon geschlechtsreif.
Milieubedingungen anpassen
Diesen Milieubedingungen sollte auch bei der Nachzucht unter Aquarienbedingungen soweit wie möglich Rechnung getragen werden. Dazu reicht für ein Zuchtpaar des Goldfasan-Prachtkärpflings ein kleines, 10 bis 12 Liter fassendes Ablaichbecken mit einem flachen Wasserstand.
Der Boden wird mit (ungedüngten!) Torffasern, die mit feinem Sand gemischt sind, bedeckt.
Die etwa 1,5mm großen Eier werden zusammen mit den Torffasern, an denen sie haften, etwa 5 Monate lang in einer Plastikdose gehalten und mäßig feucht gehalten, bis sie nach einem Wasseraufguss innerhalb weniger Stunden schlüpfen. Der richtige Zeitpunkt ist dann erreicht, wenn die Embryonalentwicklung der Brut abgeschlossen ist. Zu erkennen ist das an den voll entwickelten dunklen Augen und der Bewegung der Embryonen im Ei.
Wasseraufguss
Dazu breitet man die Torf-/Ei-Masse in einer flachen Glasschale aus und gießt sie mit Wasser auf. Das Wasser muss etwa 10 Grad kälter sein, als die vorhergehende Lagertemperatur der letzten Monate.
Der eigentlich Auslöser und das Signal für das Schlüpfen der Jungfische ist jedoch nicht der Kälteschock, sondern akuter Sauerstoffmangel. Deshalb nimmt man abgestandenes, sauerstoffarmes Wasser zum Aufgießen.
Umgang mit Jungfischen
Unmittelbar nachdem die Jungfische geschlüpft sind, setzt man sie in ein Aufzuchtbecken mit sauberem, klarem Wasser um, welches weich und leicht sauer sein sollte, mit Wassertemperaturen zwischen 22 und 24°C.
In den ersten Tagen bekommen sie Rädertierchen, Pantoffeltierchen und andere Infusorien, später Artemia-Nauplien als Futter. Bei einem optimalem Futterangebot und sauberem Wasser, mit einem regelmäßigen Teilwasserwechsel, wachsen die Jungfische rasch heran.
Form und Färbung
Der Goldfasan-Prachtkärpfling hat die für Killifische typische, lang gestreckte, etwas keulenartige Körperform mit einem oberständigen Maul.
Die Körpergrundfarbe der Männchen ist rotorange mit goldfarbenen Arealen im vorderen Bereich des Körpers (daher die deutsche Bezeichnung Goldfasan-Prachtkärpfling). Außerdem hat das Männchen auf den Flanken größere, dunkle Flecken. Diese Flecken sind je nach Temperament und Verhalten der Männchen mehr oder weniger deutlich oder können zeitweise ganz verschwinden.
Die Schuppen haben einen roten Rand, wodurch der Eindruck eines Netzmusters entsteht. Der Kehlbereich ist leuchtend blau. Auf dem Kiemendeckel sind rote Lilien zu sehen, die bis in den goldfarbenen Bereich oberhalb der Brustflossen verlängert sind.
Farbwechsel
Die Färbung und Zeichnung der Männchen kann je nach Stimmungslage und von Population zu Population wechseln.
Die Rückenflosse weist innerhalb des Saumes eine durchgehende rote Linie auf, ebenso wie die Afterflosse. Auf der Schwanzflosse ist eine unregelmäßige, lyraförmige dunkle Zeichnung zu sehen und sie hat außerdem eine goldgelbe Unterkante.
Die Weibchen haben eine rötlich-braune Grundfarbe mit einer ähnlichen, aber blasseren Zeichnung. Ihre Flossen sind jedoch farblos. Die Kehle ist blau gefärbt, wie bei den Männchen.
Herkunft und Lebensraum
Der Goldfasan-Prachtkärpfling kommt in Sierra Lone und in West-Liberia vor. Er besiedelt kleine temporäre Gewässer im Regenwald und in der Savanne, die in der Trockenzeit austrocknen.
Die Prachtkärpflinge werden in Aquarianerkreisen meist noch Roloffia genannt und unter diesem Gattungsnamen auch meist in der Aquarienliteratur aufgeführt. Von Myers 1933 wurde die Roloffia-Gruppe zunächst als Untergattung Callopanchax des Aphyosemion beschrieben, später in den Rang einer Gattung erhoben. Die Gattung Challopanchax schließt 4 Artengruppen ein. Eine davon ist die Ccidentalis-Gruppe, zu der alle größeren Callopanchax-Arten zählen.
Der Goldfasan-Prachtkärpfling wurde jahrelang irrtümlich unter dem Namen Aphyosemion sjoestedti geführt, der jedoch dem Blauen Prachtkärpfling zusteht.