Lebensraum des Schwanzfleck-Buschfischs
Das Verbreitungsgebiet des Schwanzfleck-Buschfischs reicht von Gambia über das Niger-Delta hinaus bis nach Gabun. Er besiedelt die küstennahen Gewässer Westafrikas. Er besiedelt vor allem Fließgewässer. LINKE (1980) gibt für Fundorte im Kasewe-Waldgebiet in Sierra Leone folgende Milieubedingungen an: Das Wasser war mineralarm, weich und sauer bei einer Wassertemperatur von 25 Grad Celsius. Auf überschwemmten Reisfeldern, auf denen der Schwarzfleck-Buschfisch ebenfalls zu finden war, stieg die Wassertemperatur auf 30 Grad Celsius (pH 5,7, Gesamt- und Karbonathärte nicht nachweisbar, elektrische Leitfähigkeit 15µS, Nitrit-N 0,05mg/l). Hier im offenen Gelände waren die Fische lebhafter mit Grüntönen auf fast schwarzem Körper gefärbt als im beschatteten Waldgebiet. In manchen Ländern wird dieser Buschfisch auch als Speisefisch genutzt.
Merkmale, Form und Färbung
Der Schwanzfleck-Buschfisch ist mit bis zu 20cm eine der größten Buschfischarten Afrikas. Er hat eine lang gestreckte Körperform und eine abgerundete Schnauze. Beide Geschlechter sind recht unscheinbar und einförmig gefärbt. Die Rückenpartie und obere Körperhälfte ist dunkelgrau, die untere Körperpartie etwas heller gefärbt und glänzt silbrig-grün. Jüngere Exemplare haben einen runden schwarzen Fleck auf dem Schwanzstiel. Erschrecken sich die Fische, dann wird dieser Fleck plötzlich weiß. Die Brustflossen sind gelblich gefärbt. Die Schuppen haben einen dunklen Rand. Ab einer Körpergröße von 12 cm lassen sich die Geschlechter an der Form und Größe der Flossen voneinander unterscheiden.
Biologie und Verhalten des Schwanzfleck-Buschfischs
Der Schwanzfleck-Buschfisch gehört zu den Freilaichern, die Männchen legen kein Schaumnest an. Trotz seiner Körpergröße ist der Schwanzfleck-Buschfisch relativ friedlich und kann mit anderen Fischarten ab einer Größe von 6 bis 7cm gefahrlos vergesellschaftet werden.
Haltung des Schwanzfleck-Buschfischs im Aquarium
Der Schwarzfleck-Buschfisch ist eine der größten und schwimmfreudigsten Buschfischarten Afrikas. Er braucht deshalb ein großes Aquarium mit einer Mindetslänge von 130cm, viel freien Raum zum Schwimmen, aber auch eine stellenweise dichte Bepflanzung und einige Steinaufbauten mit Höhlen als Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten. Man hält die Art am besten paarweise. Die Männchen können allerdings gegenüber ihren Partnerinnen recht aggressiv werden, die deshalb viele Versteckmöglichkeiten benötigen. Trotz seiner Größe ist der Schwarzfleck-Buschfisch gegenüber anderen Fischarten aber friedlich. Fische über 6cm Körperlänge werden nicht angegriffen, kleinere Fische aber als potentielles Futter angesehen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 und 26 Grad Celsius liegen. Die übrigen Wasserwerte spielen wohl eine entscheidenede Rolle; das Wasser sollte aber doch möglichst weich und sauer sein; Härtgerade bis zu 15°dH werden aber vom Fisch toleriert. Wie alle Buschfische so brauchen auch die Schwarzfleck-Buschfische ein kräftiges und abwechslungsreiches Lebendfutter.
Nachzucht des Schwanzfleck-Buschfischs unter Aquarienbedingungen
Auch das Ablaich- und Aufzuchtbecken sollte groß sein. Wichtig ist vor allem eine Schwimmpflanzendecke, obwohl diese Buschfischart nicht zu den Schaumnestbauern gehört. Die Wassertemperatur wird auf ungefähr 26 bis maximal 29 Grad Celsius eingestellt, die übrigen Wasserwerte scheinen nicht von entscheidender Bedeutung zu sein. Die Paarung erfolgt in Bodennähe; dabei umschlingt das Männchen kurz das Weibchen. Pro Umschlingung kann das Weibchen bis zu 1000 Eier ausstoßen. Die Weibchen sind sehr produktiv, pro Laichgang kommen so bis zu 20.000 Eier zusammen. Die Eier sind leichter als Wasser und steigen zur Wasseroberfläche auf, wo sie sich dann in der Schwimmpflanzendecke geschützt entwickeln können. Da die Elterntiere keine Brutpflege betrieben, sollten sie nach dem Ablaichen heraus gefangen werden, da sie sonst die Eier fressen könnten. Nach etwa 1 ½ Tagen schlüpfen die Larven, nach weiteren 2 Tagen ist der Dottersack aufgezehrt, und die Jungfische beginnen umher zu schwimmen. Man füttert sie ab diesem Zeitpunkt mit Artemia-Nauplien und feinem Staubfutter. Nach etwa 1 Monat wird der schwarze Fleck auf dem Schwanzstiel gebildet; ab diesem Zeitpunkt ist das Labyrinthorgan voll entwickelt und die Jungfische schöpfen von Zeit zu Zeit an der Wasseroberfläche atmosphärische Luft.
LINKE,H. (1980): Farbe im Aquarium -Labyrinthfische.- Tetra Werke (Melle).
VIERKE,J. (1978): Labyrinthfische und verwandte Arten.- Engelbert Pfriem Verlag (Wuppertal-Elberfeld).