Lebensraum des Feenbuntbarschs
Der Feenbuntbarsch ist praktisch im gesamten Malawisee verbreitet, wobei viele unterschiedliche Standortvarietäten vorkommen. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Aulonocara baenschi/stuartgranti-Gruppe hält sich der Feenbuntbarsch vor allem in den großen Höhlen des Felslitorals auf.
Merkmale, Form und Färbung
Der Feenbuntbarsch sieht dem Kaiserbuntbarsch Alonocara nyassei ähnlich, unterscheidet sich aber von ihm vor allem durch das gelbe Band, welches sich vom Maul bis zum Ansatz der Rückenflosse hinzieht. Im Gegensatz zu den Männchen sind die Weibchen schlichter, silbrig-grau gefärbt, bis auf die rot gesäumte Rückenflosse. Da sich die Weibchen der verschiedenen Aulonocara-Arten kaum voneinander unterscheiden, sollte man bei der Zucht darauf achten, jeweils nur eine einzige Aulonocara-Art im Becken zu halten. Ein für A.jacorbfreibergi typisches Merkmal ist die relativ große Rückenflosse deren hinteres spitzes Ende nach oben zeigt. Im Zoofachhandel wird eine Zuchtform unter der Bezeichnung „eureka“ angeboten, bei der der Rotton stärker hervortritt. Auch die Albinoform hat ein intensives Rot mit einer dazu farblich kontrastierenden himmelblauen Rückenflosse. Aber auch im Malawisee selbst gibt es eine ganze Reihe von Standortvarietäten, die sich in den Gelb- und Rottönen voneinander unterscheiden.
Haltung des Feenbuntbarschs im Aquarium
Der Feenbuntbarsch ist ein friedlicher Vertreter unter den Malawibuntbarschen, zumindest außerhalb der Paarungszeit. Dann verteidigt er nämlich sein Revier recht aggressiv gegenüber Art- und anderen Beckengenossen. Die Männchen graben sich im Malawisee ihre Höhlen unter den Steinen selbst und versuchen dies auch im Aquarium. Deshalb sollten alle Steinaufbauten absolut standsicher konstruiert werden. Die Weibchen ziehen sich im Gegensatz zu den Männchen oft zu mehreren in eine Höhle zurück. Während der Brutsaison greifen die Männchen von ihrem Revier aus andere Männchen, aber auch die noch nicht laichreifen Weibchen erbittert an, dabei kann es auch zu Verletzungen kommen. Deshalb muss im Aquarium vor allem für ausreichende Versteckmöglichkeiten für alle Beckenbewohner gesorgt werden. Bewährt hat sich eine Pflege der Feenbuntbarsche im Geschlechterverhältnis von 1 Männchen zu 3 Weibchen. Dazu muss das Aquarium eine Mindestgröße von 150cm haben. Der Beckengrund sollte vor allem aus einer freien Sandfläche bestehen. Auch eine Vergesellschaftung mit anderen Malawibuntbarschen, vor allem mit den Arten der Gattungen Placidochromis, Otopharynx, Scianochromis, Mylochromis- und Protomelas ist möglich. Die meisten Mbuna-Felscichliden sind dagegen im Umgang mit den Feenbuntbarschen zu ruppig. Als Futter bietet man dem Feenbuntbarsch Forst- und Flockenfutter, Kleinkrebse und anderes Lebendfutter; von roten Mückenlarven wird allerdings abgeraten. Im Malawisee suchen sich die Feenbuntbarsche in den an die Felsen angrenzenden Sandflächen.
Nachzucht des Feenbuntbarschs
Der Feenbuntbarsch gehört zu den Maulbrütern, wobei sich ausschließlich das Weibchen um den Nachwuchs kümmert. Pro Laichgang werden bis zu 50 Eier gelegt. Nach ungefähr 3 Wochen verlassen die Jungfische endgültig das Schutz bietende Maul ihrer Mutter. Dann kann man sie mit Trockenfutter und Artemia-Nauplien aufziehen.
BREDELL,P. (1999): Malawiseecichliden.- (bede Verlag, Ruhmannsfelden).
SCHLIEWEN,U. (2003): Aquarienfische von A-Z. (Gräfe & Unzer Verlag, München).