Lebensraum des Augenfleck-Prachtbuntbarsches
Der Augenfleck-Prachtbuntarsch besiedelt die küstennahen Gewässer Westafrikas, von der Kongomündung bis in die Umgebung von Limbreville in Gabun. Dabei kommt er stellenweise sogar im Brackwasser vor. Meist findet man den Pelvicachromis subocellatus jedoch in kleineren Fließgewässern und stehenden Tümpeln mit weichem, saurem Wasser.
Merkmale, Form und Färbung
Der Augenfleck-Prachtbuntbarsch ist auch unter dem Namen Rotvioletter Prachtbarsch bekannt. Der Pelvicachromis subocellatus ist einer der farbenprächtigsten Zwergbuntbarsche Westafrikas. Er zeigt einen sehr ausgeprägten Farbwechsel. Außerhalb der Fortpflanzungszeiten haben die Fische eine grau-grüne bis grünlich- schwarze Rückenpartie. Die Flanken sind etwas heller ocker- bis olivgrün gefärbt und die Bauchunterseite ist hellrot, wobei beim Weibchen noch ein großer violetter Fleck hinzukommt. Eine markante Längsbinde zieht sich von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzwurzel hin. Eine zweite Längsbinde in der oberen Körperhälfte ist dagegen weniger ausgeprägt. Gelegentlich kommen einige Querbinden hinzu. Die Flossen sind gelb bis rot gefärbt mit hellblauen Tüpfeln und Linien. Das kleinere Weibchen hat deutlich kürzere Bauchflossen. Rücken- und Afterflosse sind abgerundet.
In der Laichzeit ist das Weibchen aber farbenprächtiger gefärbt als das Männchen. Es hat dann auf der Rückenflosse einen schwarzen Augenfleck mit einem goldenen Rand. Bei der Laichabgabe nehmen die mittlere, obere Seitenfläche und der Mittelteil der Rückenflosse einen weißen Farbton an, während die benachbarten Flächen schwarz sind. Ähnlich wie bei dem Purpur-Prachtbuntbarsch Pelvicachromis pulcher gibt es auch beim Augenfleck-Prachtbuntbarsch einige von diesem Grundschema abweichende Farbvarianten.
Haltung des Augenfleck-Prachtbuntbarsches im Aquarium
Der Augenfleck-Prachtbuntbarsch lässt sich am besten paarweise in einem Aquarium ab 80cm Länge halten. Die Ausstattung und der Wasserchemismus sind gleich denen bei der Pflege des Pelvicachromis pulcher. Allerdings sollte das Aquariumwasser noch etwas weicher sein. Wichtig ist vor allem, dass das Aquariumwasser sauber und klar bleibt. Neben einer leistungsfähigen Filteranlage ist dazu ein regelmäßiger Teilwasserwechsel Voraussetzung. LINKE & STAECK (1981) empfehlen, einige Aufbauten aus kalkfreien Steinen direkt auf der Grundscheibe zu platzieren und mit Feinkies aufzufüllen. Die Fische legen sich darin dann selbst ihre Bruthöhle an. Ersatzweise kann man auch mit Kies gefüllte Blumentöpfe oder Kokosnuss-Schalen dafür nehmen.
Nachzucht des Augenfleck-Prachtbuntbarsches
Auch diese Prachtbuntbarsch-Art ist ein Höhlenbrüter. Das Weibchen bevorzugt jedoch etwas hellere Höhlen und laicht zum Teil sogar unter Steinen ab. Eine kräftige Belüftung und ein wenig Kochsalz-Zugabe kann die Fortpflanzungsbereitschaft des Paares stimulieren. Als Bodenuntergrund in diesem Aufzuchtbecken sollte Sand gewählt werden. Die Weibchen betten die Larven, nachdem sie in der Bruthöhle geschlüpft sind, in eine flache Sandgrube außerhalb der Höhle um. Die Anzahl der Eier pro Gelege schwankt zwischen 60 und 200.
Auch während die Jungfische aufwachsen kann man gelegentlich einen Teelöffel Salz auf jeweils 10l Wasser dazugeben, weil das die Widerstandsfähigkeit der Jungfische fördert.
LINKE, H. & W. STAECK (1981): Buntbarsche aus Westafrika – Ein Handbuch für Bestimmung, Pflege und Zucht. – Tetra Verlag, Melle.
MEYER, R. (1989): BI-Lexikon Aquarienfische .- Bibliographisches Institut Leipzig.
STERBA, G. (1990): SÜßwasserfische der Welt .- E. Ulmer Verlag, Stuttgart.