Lebensraum des Roten Kongocichliden
Der Rote Kongocichlide lebt in einem Nebenfluss des Zaire, dem Ubangi River nahe dem Ort Banghi.
Merkmale, Form und Färbung
Das Männchen des Roten Kongocichliden wird etwa 8cm groß, das Weibchen bleibt deutlich kleiner. Diese Nanochromis-Art hat einen relativ lang gestreckten, schlanken Körperbau und ist seitlich etwas abgeflacht. Die Körperfärbung und Zeichnungsmuster können von Individuum zu Individuum sehr variieren. Die Körpergrundfärbung des Männchens ist in der Regel hell-rosa, wobei die Rückenpartie etwas dunkler ausfällt. Kiemendeckel und Maul sind etwas intensiver purpurn oder rotviolett gefärbt. Mitunter ist auch die Kehlregion kräftiger rot gefärbt. Die vordere Hälfte der Rückenflosse ist bräunlich-violett gefärbt und geht nach hinten zu in ein reines Rot über. Der Saum der Rückenflosse ist dagegen etwas dunkler rotbraun gefärbt. Die Basis der Afterflosse ist bläulich rosa gefärbt und kann zusätzlich eine dunklere Netzzeichnung aufweisen. Ein ähnliches Netzmuster ist manchmal auch auf der Schwanz- und der Rückenflosse zu sehen. Das Weibchen ist ähnlich, aber intensiver als das Männchen gefärbt. Seine Bauchpartie ist intensiver rotviolett gefärbt. Über den Kiemendeckeln liegt ein grün-goldener Glanz, ebenso wie über der Rückenflosse. Im hinteren Teil der Rückflosse ist außerdem beim Weibchen ein großer schwarzer oder mehrere kleine schwarzen Flecken zu sehen. Die Netzzeichnung auf den Flossen fehlt den Weibchen allerdings. Das Weibchen hat oberhalb der Afterregion mehrere silbrig-weiß gefärbte Schuppen, die optisch zu einem hellen Fleck zusammenfließen.
Die Roten Kongocichliden zeigen aber nur unter optimalen Milieubedingungen ihre ganz Farbenpracht, sonst bleiben sie unauffällig braun gefärbt und die Körperzeichnung ist kaum angedeutet. Werden die Cichliden aufgeschreckt, dann bekommen sie einen dunklen Längsstreifen.
Haltung des Roten Kongocichliden im Aquarium
Der Rote Kongoichlide ist im Aquarium ein nicht ganz einfacher Pflegling. Obwohl die Fische klein sind, brauchen sie ein größeres Becken mit sehr vielen Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten. Das Aquarium sollte deshalb teilweise sehr dicht bepflanzt sein und eine zusätzliche, größere Moorkienwurzel und einige Steinaufbauten sollten nicht fehlen. Für ein Pärchen reicht ein 80cm langes Aquarium. Bei mehreren Fischen muss das Aquarium entsprechend größer sein. Die Männchen fetzen sich im wahrsten Sinne des Wortes untereinander. Wenn sie nicht in Balzstimmung sind, gehen sie sogar auf die Weibchen los. Das kann sogar so weit gehen, dass das Männchen, kurze Zeit nach dem Ablaichen, das Weibchen tot beißt. Versteckmöglichkeiten sind also in einem solchen Becken lebensnotwendig. Als Bodengrund wird ein feiner Kies gewählt.
Das Wasser muss sauber und keimarm, sauer und weich sein. Da lohnt sich zur Aufbereitung des frischen Wassers eigentlich schon ein Ionenaustauscher, um Leitungswasser mit dem deionisierten Wasser zu mischen. Das Wasser muss außerdem sauerstoffreich sein. Das erreicht man durch eine kräftige Belüftung mit einer Membranpumpe und einem Ausströmerstein. Das Temperaturoptimum liegt bei etwa 25°C. Die Roten Kongocichliden kann man an vielerlei Sorten von Lebend- und Trockenfutter gewöhnen.
Nachzucht des Roten Kongocichliden
Der Rote Kongocichlide ist nicht einfach zu züchten. Die Zucht gelingt nur, wenn Milieubedingungen optimal eingehalten werden. Auch diese Kongocichliden sind Höhlenbrüter. Die Zucht erfolgt am besten im Paaransatz. Das Weibchen sucht sich die passende Höhle zum Ablaichen aus. Es übernimmt auch später die Betreuung des Geleges und der Larven allein. Später, sobald die Jungfische „flügge“ geworden sind, werden sie von beiden Elternteilen geführt und beschützt.
LINKE, H. & W. STAECK (1981): Buntbarsche aus Westafrika – Ein Handbuch für Bestimmung, Pflege und Zucht. – Tetra Verlag, Melle.
MEYR, R. (1989):BI-Lexion Aquarienfische .- Bibliographisches Institut, Leipzig.
STERBA, G. (1990): Süßwasserfische der Welt .- E. Ulmer Verlag, Stuttgart.