Lebensraum des Glänzenden Zwergbuntbarsches
Der Glänzende Zwergbuntbarsch ist im Nordosten Südamerikas, genauer gesagt in Guyana, weit verbreitet. Dort besiedelt er langsam fließende und stehende, pflanzenreiche Gewässer. Vorzugsweise findet man ihn auch an Stellen, an denen Falllaub und kleineres Geäst ins Wasser fällt.
Merkmale, Form und Färbung
Der Nannacara anomala hat einen gestreckten, seitlich abgeflachten Körperbau. Die Rückenpartie des Männchens, seine Stirn und auch der Nackenbereich sind olivbraun gefärbt. Die Färbung der Flanken variiert, je nach Lichteinfall, von metallisch- bis olivgrün, von goldgelb bis kupferrot. Auf jeder Schuppe ist zusätzlich ein kleiner, dreieckiger Fleck zu sehen. Am Kopf sind grüne und schwarze Striche und Punkte in unregelmäßiger Anordnung zu sehen. Die Farbe der Iris geht von außen nach innen von Orange in Rot über. Je nach Stimmungslage erscheinen in den Flanken zwei dunkle Längs- und mitunter auch einige Querstreifen. Die Rückenflosse ist relativ groß und wird immer aufgestellt getragen. Ihre Färbung reicht von Orangerot bis zu einem leuchtenden Grünton. Der Flossenrand ist dunkler oder heller gesäumt. Die Schwanzflosse ist oben und unten rötlich gefärbt. Die gelbgrünlichen Bauchflossen haben einen orangeroten Rand. Diese Färbung des Männchens nimmt während der Fortpflanzungszeit an Intensität noch weiter zu.
Die kleineren Weibchen sind etwas schlichter, lehmfarben-gelblich gefärbt. Auch bei ihnen sind im Erregungszustand dunklere Längs- und Querstreifen zu sehen. Bereits ab der vierten Lebenswoche können die weiblichen Jungfische solch ein Muster aus Längs- und Querbinden zeigen. Die Weibchen unter den Jungfischen sind außerdem an der hellbraunen Basis der Rückenflosse zu erkennen. Die einfarbigen Flossen der adulten Weibchen haben keine auffallende Zeichnung.
Haltung des Glänzenden Zwergbuntbarsches im Aquarium
Der Glänzende Zwergbuntbarsch wird am besten paarweise in einem mittelgroßen Aquarium mit dichter Bepflanzung gehalten. Eine gute Strukturierung mit Moorkienwurzeln, Steinen und Höhlen bietet Unterschlupf- und Rückzugsmöglichkeiten für die Fische. Dieser Zwergbuntbarsch ist sehr friedlich und kann auch gut mit kleineren Salmlern vergesellschaftet werden, die sich vorwiegend dicht unter der Wasseroberfläche aufhalten, z.B. mit Beilbäuchen.
Der Nannacara anomala kann an alle gängigen Futtersorten gewöhnt werden. In einem Becken von bis zu 70cm Länge sollte man jeweils nur ein Pärchen des Glänzenden Zwergbuntbarsches halten. In Becken mit einer Größe von 100cm und mehr kann man dann auch zwei Pärchen, oder besser zwei Männchen mit mehreren Weibchen, pflegen.
Das Becken muss jedoch entsprechend strukturiert sein. Landmarken, in Form von Pflanzengruppen, Moorkienwurzeln und Steinen, dienen den Fischen als Reviergrenzen. Außerdem braucht jeder Fisch seine Rückzugs- und Versteckmöglichkeit unter hohl aufliegenden Steinen oder breiten Wurzelstücken. Auch der Nannacara anomala gehört zu den Zwergbuntbarschen, die nicht wühlen und sich auch nicht an den Wasserpflanzen vergreifen. Erst über einem möglichst dunklen, feinkörnigen Beckengrund kommen die Farben der Nannacara anomala Männchen voll zur Geltung.
Damit sich die Fische wohlfühlen, sollte alle 2 Wochen etwa 1/5 des Wassers gewechselt werden. Außerdem ist eine leistungsfähige Filteranlage wichtig. An die Nahrung stellen diese Zwergbuntbarsche keine besonderen Ansprüche, sie sind auch an Trockenfutter zu gewöhnen.
Nachzucht des Glänzenden Zwergbuntbarsches
Der Glänzende Zwergbuntbarsch ist ein paarbildender Offen- oder Versteckbrüter. Für einen paarweisen Zuchtansatz reicht ein kleineres Aquarium von 60cm Länge aus. Das Weibchen legt die Eier an einer dunklen Stelle, z.B. in einer Bruthöhle, unter einer Wurzel oder einem hohl auf dem Bodengrund aufliegenden Stein ab. Das Weibchen kümmert sich allein um die Brut und greift das Männchen immer wieder an, um es vom Gelege fernzuhalten. In einem größeren Aquarium wird das Männchen geduldet. Es übernimmt die Verteidigung der Außengrenzen des Brutreviers gegenüber Eindringlingen. Werden mehrere Weibchen zusammen mit einem Männchen gehalten, dann wechselt das Männchen nach der Paarung von einem zum anderen Weibchenrevier, um sich mit allen Weibchen nacheinander zu paaren. So kommt es, dass mehrere Weibchen im Aquarium ihre Jungen aufziehen.
Jedes Weibchen legt zwischen 50 und maximal 300 Eier ab. Die Larven schlüpfen nach 2 bis 3 Tagen. Das hängt von der Wassertemperatur ab. Das Weibchen sammelt die Brut ein und bringt sie in einer kleinen Grube unter, die es in der Nähe des Laichplatzes angelegt hat. Manche Weibchen betten ihre Brut mehrmals um. Nach weiteren 5 Tagen ist der Dottersack aufgezehrt und die Jungfische schwimmen umher. Das Weibchen kann seine Jungen noch länger als einen Monat führen und beschützen. Die Jungfische werden mit Artemia- und Cyclops-Nauplien u. ä. gefüttert. MEYER (1989) hat beobachtet, dass bereits die kleinen Weibchen unter den Jungfischen sich einige Wasserflöhe vornehmen, um an ihnen die Brutpflege zu üben. Bereits mit 3 Monaten sind sie geschlechtsreif, auch wenn sie nur ein kleines Gelege mit nicht mehr als 20 Eiern erbrüten.