Lebensraum des Querbinden-Zwergbuntbarsches
Der Querbinden-Zwergbuntbarsch lebt im oberen Amazonasgebiet um Peru und Brasilien. Er besiedelt die kleineren Flussläufe des Einzugsgebietes und hält sich vor allem in Ufernähe über sandigem Untergrund auf. Diese Fließgewässer haben weiches, leicht saures und mineralarmes Wasser.
Merkmale, Form und Färbung
Der Querbinden-Zwergbuntbarsch hat einen schlanken, nur mäßig hohen Körperbau. Die Stirn der Männchen ist ähnlich wie beim Kakakdu-Zwergbuntbarsch deutlich gerundet; Apistogramma bitaeniata hat jedoch im Gegensatz zum Kakadu-Zwergbuntbarsch eine waagerechte Mundspalte. Das Männchen hat eine dunkelgraue Körpergrundfarbe mit einem helleren Bauch. Es hat zwei schwärzliche Längsbinden, von denen die untere allerdings nur schwach ausgeprägt und nicht immer erkennbar ist.
Die Männchen sind intensiv gefärbt und haben gegabelte, lang ausgezogene Flossen. Die Weibchen haben im Gegensatz dazu eine abgerundete Schwanzflosse und eine gelbliche Körpergrundfärbung.
Die Geschlechtsunterschiede sind schon bei halbwüchsigen Exemplaren zu erkennen. Bereits ab einer Körperlänge von 4cm beginnt die Schwanzflosse der Männchen eine eckige Form anzunehmen, die in eine Schwanzform mit zwei Zipfeln übergeht. Ausgewachsene Männchen haben verlängerte Bauchflossen und auch der dritte bis siebte Strahl der Rückenflosse ist stark verlängert. Beide Geschlechter haben ein breites, dunkles Längsband, welches vom Augenhinterrand bis zur Basis der Schwanzflosse reicht. Wenn sich die Fische erschrecken, nehmen sie ein leicht graues, schachbrettartiges Farbmuster an. Die Basis der Rückenflosse des Männchens ist schwarz gefärbt, darüber liegt eine goldgelbe Binde, während die äußeren Flossenhäute weinrot gefärbt sind. Die drei ersten Flossenstrahlen sind schwarz, die restlichen gelb gefärbt. Die Afterflosse ist gelblich gefärbt und hat ein rötliches Strichmuster entlang der Flossenstrahlen. Die zweizipfelige Schwanzflosse der Männchen hat eine ockergelbe Farbe, die weiter außen in grüngelb übergeht. Auf der Schwanzflosse sind außerdem mehrere deutliche, weinrote Längsstreifen und 3 bis 4 Querstreifen zu sehen. Die Bauchflossen sind ockerfarben und haben weinrote Spitzen.
Haltung des Querbinden-Zwergbuntbarsches im Aquarium
Der Querbinden-Zwergbuntbarsch braucht ein Aquarium von mindestens 60cm Länge. Auch wenn Apistogramma bitaeniata an mittelhartes Wasser gewöhnt werden kann wird spätestens für die Zucht weiches, saures Aquarienwasser benötigt. Ist das örtliche Leitungswasser sehr hart, dann empfiehlt sich auf Dauer die Anschaffung eines Ionenaustauschers oder vielleicht sogar einer Umkehrosmoseanlage, mit deren Hilfe das Wasser fischgerecht aufbereitet werden kann. Außerdem sollte alle 7 bis 14 Tage ein Drittel des Beckenwassers gegen Frischwasser ausgetauscht werden. Damit das Wasser stets klar und sauber bleibt, empfiehlt sich eine kräftige Filteranlage.
Außerdem hat Apistogramma bitaeniata einen relativ hohen Sauerstoffbedarf. Das Becken muss daher zusätzlich mittels einer Membranpmupe und einem Ausströmerstein belüftet werden. Als Fließwasserbewohner sind diese Zwergbuntbarsche ohnehin eine leichte, permanente Wasserströmung gewohnt. Der Bodengrund sollte dunkel sein, am besten einen Teil an ungedüngtem(!) Torf haben und in einer Ecke von einer Schicht ausgekochtem Buchenlaub bedeckt sein. Die Bepflanzung beschränkt sich auf die Rücken- und Seitenwände, während die Mitte des Aquariums als Schwimmraum frei bleibt. Werden mehrere Exemplare gehalten, so dient eine große Moorkienwurzel, quer in der Beckenmitte platziert, als Landmarke und Reviergrenze. Jedem der Fische muss wenigstens eine Unterschlupf- und Versteckmöglichkeit zur Verfügung stehen. Das kann in Form von hohlen Kokosnussschalen, Tonhöhlen oder größeren, hohl aufliegenden Steinen und Wurzeln erfolgen.
Diese Zwergbuntbarsche brauchen Lebendfutter, z.B. in Form von Kleinkrebsen (Hüpferlinge, Wasserflöhe, Artemien) und sind kaum an Trockenfutter als Ersatz zu gewöhnen.
Nachzucht des Querbinden-Zwergbuntbarsches unter Aquarienbedingungen
Das Zuchtbecken sollte möglichst groß gewählt werden und allen Fischen ausreichende Versteckmöglichkeiten bieten, denn es passiert immer wieder, dass die Weibchen nach dem Ablaichen das Männchen heftig attackieren und es verjagen wollen. Andererseits stellen die balzwütigen Männchen den noch nicht laichbereiten Weibchen sonst ständig nach. Als Faustregel kann ein 1m langes Becken gelten, welches mit einem Männchen und 3 bis 4 Weibchen des Querbinden-Zwergbuntbarsches besetzt ist. Wie alle Vertreter der Gattung Apistogramma, so sind auch die Querbinden-Zwergbuntbarsche Versteck- und Höhlenbrüter.
Während die Weibchen ihre Brut betreuen, verteidigt das Männchen das Revier. Aber es darf sich nur in Ausnahmefällen seinen Jungen nähern. Für die Eiablage stellt man den Weibchen Blumentöpfe mit einer seitlichen Öffnung oder halbierte Kokosnussschalen zur Verfügung. Am besten ist es, wenn die Öffnung so klein ist, dass nur das Weibchen durch das Eingangsloch passt, jedoch nicht das wesentlich größere Männchen. Gibt es nicht genügend Bruthöhlen im Becken, dann legen die Weibchen ihre rötlich gefärbten, länglich-ovalen Eier an dunklen Plätzen, etwa unter einem breiten Wurzelstück, manchmal sogar auf der Unterseite der Laubblätter, ab.
Ein Gelege hat maximal 100 Eier. Nach etwa 3 Tage schlüpfen die Fischlarven. Das Weibchen sammelt dann seine Brut ein und versucht sie am Bodengrund der Bruthöhle zusammenzuhalten. Nach rund 5 bis maximal 9 Tagen ist der Dottersack aufgezehrt und die kleinen Jungfische beginnen frei umher zu schwimmen.
Als Erstfutter bietet man ihnen feinstes Staufutter und fein gesiebte, kleine Artemia-Nauplien an. Man sollte die Jungfische noch wenigstens 2 weitere Wochen bei ihrer Mutter lassen. Das garantiert, dass sie später ebenfalls ein artgerechtes Verhalten entwickeln. Unter solchen, weitgehend natürlichen, Bedingungen aufgewachsene Zwergbuntbarsche sind später bei der Nachzucht produktiver, als isoliert und künstlich aufgezogene Jungfische.