Viele Aquarianer legen sich für ihr erstes Becken die attraktivsten Pflanzen zu, nur um sie langsam verkümmern zu sehen. Das liegt oft an der falschen oder unzureichenden Beleuchtung im Aquarium.

Während so manche genügsame Pflanze unter praktisch jeder Leuchtstärke und Lichtfarbe gedeiht, darf es für Spezialisten schon ein wenig mehr sein. Für eine abwechslungsreiche Bepflanzung lohnt es sich daher, sich mit den Grundlagen der Aquarienbeleuchtung vertraut zu machen.

Rote Aquarienpflanzen brauchen viel LichtFoto: kaerucafe / shutterstock.com

Die unterschiedlichen Leuchtmittel

In der Aquaristik sind vorrangig vier verschiedene Lampensysteme als Beleuchtung im Aquarium verbreitet:

  • Leuchtstoffröhren
  • HQI-Lampen
  • Halogenlampen
  • LED-Lampen

Leuchtstoffröhren

Leuchtstoffröhren sind bis heute der Standard in der Aquaristik. Sie sind billiger als die anderen Leuchtmittel und überdies leicht zu wechseln. Im Handel befindet sich ein großes Sortiment an Lichtfarben, das perfekt auf die Nutzung in Aquarien abgestimmt ist.

Die Wattanzahl richtet sich nach der Länge der Röhre und damit der Länge des Aquariums. Früher waren T8-Lampen weit verbreitet, heute kommen fast ausschließlich die dünneren und wesentlich leistungsstärkeren T5-Lampen zum Einsatz, seltener auch T4.

Unser Tipp

Wechseln Sie niemals alle Leuchtstoffröhren auf einmal, sondern immer zeitversetzt.

HQI Lampen & Halogenlampen

Sowohl Halogenlampen als auch HQI-Lampen geben sehr helles und gebündeltes Licht ab. Sie kommen als Hängeleuchten zum Einsatz und sind daher nur bei offenen Becken als Beleuchtung im Aquarium geeignet.

Gut zu wissen!

Da diese Lampen teuer sind und nicht immer speziell für Aquarien verkauft werden, sollten Sie deren Einsatz eher Profis überlassen.

Foto: BLUR LIFE 1975 / shutterstock.com

LED-Lampen

In den letzten Jahren verbreiten sich auch in der Aquaristik LED-Lampen immer mehr. Sie bringen den entscheidenden Vorteil, dass sie das Aquarium nicht zusätzlich aufheizen.

LED-Lampen sind in der Anschaffung teurer als Leuchtstoffröhren, warten dafür mit einer wesentlich längeren Lebenserwartung auf. Sie geben bei der selben Wattanzahl mehr Lumen ab, stellen den Pflanzen also bei derselben Leistung mehr Licht zur Verfügung.

Bei normal großen Aquarien und insbesondere bei Nanoaquarien sind sie daher heutzutage beinahe unschlagbar. Einzig bei Großaquarien mit mehr als 50 cm Höhe sollten Sie auf andere Lampentypen zurückgreifen.

Was ist die richtige Lichtfarbe?

Was für unser Auge angenehm erscheint, ist nicht immer für Pflanzen ideal. Fischen hingegen ist die Lichtfarbe völlig egal. Sie scheuen einzig zu grelles Licht und begeben sich dann an schattigere Plätze. Bei der Wahl der Lichtfarbe müssen Sie daher immer einen Kompromiss zwischen Betrachter und Pflanzenwuchs finden.

Das Foto zeigt ein beleuchtetes AquariumFoto: Sergio Bertino / shutterstock.com

Schon gewusst?

Durch die unterschiedliche Lichtbrechung und trübende Stoffe kann sich die empfundene Lichtfarbe im Wasser erheblich ändern.

Tageslicht hat einen hohen Weißanteil und wird für den menschlichen Betrachter als natürlich empfunden. Das ist aber nicht die Lichtfarbe, die Pflanzen bevorzugen.

Hoher Rotanteil für Pflanzen

Für das ideales Wachstum von Pflanzen sollte das Licht einen hohen Rotanteil aufweisen. Ein solches Licht sieht für das menschliche Auge aber nicht angenehm aus, sondern wirkt beinahe dunkel.

Auf dem Bild sieht man ein attraktiv bepflanzes Aquarium ohne PlastikpflanzenFoto: Bos11 / shutterstock.com

Besonders bei LEDs finden Sie Hinweise auf die Lichtfarbe in der Einheit Kelvin (K). Da jede Farbe in einem anderen Temperaturbereich erscheint, spricht man auch von Farbtemperatur.

Rotes Licht hat eine niedrige Temperatur, blaues eine hohe. Pflanzen wachsen bei einer Farbtemperatur zwischen 5000 und 8500 K, wobei ihnen niedrigere Werte besser behagen, für das menschliche Auge aber höhere angenehmer erscheinen.

Grünes und blaues Licht

Grünes oder blaues Licht können Pflanzen nicht optimal nutzen und ist daher für Aquarien nur wenig geeignet.

Bei Leuchtstoffröhren oder LED-Reihen sollten Sie sich daher im vorderen Bereich für eine Lampe mit hohem Weißanteil, Tageslicht oder eine Farbtemperatur über 6500 K entscheiden. Dieses lässt Fische und Pflanzen in ihren natürlichen Farben erscheinen.

Weiter hinten kommen klassische Pflanzenleuchten zum Einsatz. Suchen Sie nach Begriffen wie „Warmton“ oder „hoher Rotanteil“ bzw. einer niedrigeren Farbtemperatur. Auch der Vermerk auf ein gesteigertes Pflanzenwachstum auf der Verpackung weist auf eine solche Leuchte hin.

Verzichten Sie gänzlich auf Lampen mit zu hohem Grün- oder Blauanteil. Nicht nur können Ihre Pflanzen dieses kaum verwerten, es fördert darüber hinaus auch das Algenwachstum.

Das Foto zeigt einen Aquarientank der mit einem Schwamm gereinigt wirdFoto: SUPEE PURATO / shutterstock.com

Wie viel Lichtstärke darf es sein?

Auch für die Lichtstärke gilt, dass sie für Fische nur eine untergeordnete Rolle spielt, für das Pflanzenwachstum dagegen entscheidend ist. Sie lässt sich durch die Wattanzahl und die Lichtausbeute bestimmen. Verschiedene Leuchtmittel verwerten die verwendeten Watt nämlich besser oder schlechter.

Leuchtstoffröhren haben eine Lichtausbeute von 60 bis 100 Lumen pro Watt. Jene von LEDs beginnt auch bei 60 Lumen pro Watt, kann aber auch weit jenseits der 200 liegen.

Faustregel

LEDs weisen ca. eine doppelt so effiziente Lichtausbeute wie Leuchtstoffröhren auf.

Für Leuchtstoffröhren hat sich die Einteilung nach der Wattanzahl pro Liter bewährt.

  • geringe Lichtstärke: 1 Watt pro 3 Liter
  • mittlere Lichtstärke: 1 Watt pro 2 Liter
  • hohe Lichtstärke: 1 Watt pro 1 Liter

Wichtig!

Bei LEDs sollten Sie die Lichtausbeute Ihrer Leuchtmittel kennen und einen Wert von 30 bis 60 Lumen pro Liter anstreben, je nachdem welche Pflanzen Sie pflegen wollen.

Bedenken Sie, dass auch die Aquarienhöhe eine Rolle spielt. Mit jedem Zentimeter Wassersäule nimmt die Lichtstärke ab, weswegen Bodendecker in hohen Aquarien prinzipiell stärker beleuchtet werden müssen als in flachen Aquarien.

Viele für Einsteiger geeignete Pflanzen sind sehr genügsam und kommen schon mit einer geringen bis mittleren Lichtstärke bzw. 30 Lumen pro Liter zurecht. In diesem Bereich bewegen sich auch die klassischen Komplettsets.

Wer eine höhere Lichtstärke für anspruchsvollere Pflanzen erreichen möchte, muss selber aufrüsten und einen Wert von 60 Lumen pro Liter anstreben.

Pflanzen mit roten Blättern

Insbesondere Pflanzen mit roten Blättern haben einen hohen Lichtbedarf.

Während manche Pflanzen bei zu wenig Licht verkümmern oder gar eingehen, können sich andere Arten mit unterschiedlichen Blättern an die geänderten Lichtbedingungen anpassen.

Aquarienpflanzen als Versteck für FischeFoto: Alex Popov / shutterstock.com

Mit der hohen Lichtstärke alleine ist es dann aber auch nicht getan. Sie müssen auf diese Weise beleuchtete Pflanzen zusätzlich mit Dünger, insbesondere mit CO2, versorgen. Ansonsten rufen Sie erst wieder ein erhöhtes Algenwachstum hervor.

Wichtig!

Achten Sie auch darauf, dass die Leistung von Leuchtstoffröhren mit der Zeit abnimmt. Sie sollten daher alle ein bis zwei Jahre gewechselt werden, aber niemals alle auf einmal!

LEDs müssen erst gewechselt werden, wenn sie defekt sind.

Beleuchtungsdauer

Die meisten Aquarienpflanzen stammen aus tropischen Gefilden. Dort gibt es keine Jahreszeiten wie hier in Europa. Dementsprechend konstant bleibt auch die Beleuchtungsdauer über das Jahr verteilt.

Für das Pflanzenwachstum und eine erfolgreich durchgeführte Photosynthese sind sowohl dunkle als auch helle Perioden entscheidend. Viel hilft daher nicht viel und Sie sollten auf eine Dauerbeleuchtung verzichten. Pro Tag sollten die Pflanzen zehn bis zwölf Stunden Licht bekommen.

Unser Tipp

Für eine konstante Beleuchtungsdauer auch in Ihrer Abwesenheit installieren Sie einfach eine Zeitschaltuhr.

Da in den Tropen täglich um die Mittagszeit ein kurzes Tropengewitter tobt, schwören viele Aquarianer auf eine Beleuchtungspause. Bewährt haben sich zwei fünf- oder sechsstündige Blöcke mit einer Pause von zwei bis drei Stunden dazwischen.

Sie können mit der Beleuchtungsdauer und auch einer solchen Mittagspause experimentieren. Besonders praktisch ist eine Pause, wenn Sie Ihr Aquarium sowohl vor als auch nach der Arbeit beleuchtet betrachten wollen, da sonst das Fenster von zehn bis zwölf Stunden knapp werden könnte.

Regentag

Sie können auch einen „Regentag“ pro Woche einbauen, an dem das Licht zur Gänze ausgeschaltet bleibt.

Zusätzliche Leuchtmittel

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Sie darüber hinaus auch Leuchtmittel einsetzen können, die weniger den Bewohnern, sondern mehr dem Betrachter dienen. Dazu gehören Mondlichtlampen, die auch eine Beobachtung in den Abendstunden ermöglicht.

Für besonders schreckhafte Fische eignet sich der Einsatz von Dimmern, die die Helligkeit langsam steigern bzw. reduzieren und dadurch eine Dämmerung simulieren. Solche Geräte sind teuer, schonen aber auch die Lampen.

Das Foto zeigt ein Aquarium, in welchem das Licht gedimmt istFoto: Aleron Val / shutterstock.com

Ein ähnliches Ziel lässt sich erreichen, wenn Sie weniger leitungsstarke Röhren oder gar Glühlampen installieren, die eine kurze Zeit vor bzw. nach der Hauptbeleuchtung brennen.

Im Normalfall sind solche Geräte nicht notwendig. Sollten Sie aber zum Basteln neigen, dann versuchen Sie sich ruhig an einem solchen Projekt, um die Natur noch lebensechter darzustellen.

Warum eine Beleuchtung im Aquarium?

Wer sich ein wenig mit Biologie auskennt, wird bereits erahnen können, warum die Beleuchtung für ein Aquarium derart wichtig ist. Die Pflanzen leisten viele wichtige Beiträge dazu, dass ein künstliches biologisches System errichtet werden kann. Damit sie diese wichtige Leistung erbringen und überhaupt gedeihen können, benötigen sie allerdings auch eine Beleuchtung.

Auf dieser Basis produzieren sie Sauerstoff, der wiederum auch für die Aquarienbewohner wie Fische und Co. von zentraler Bedeutung ist.

Für den Aquarianer wiederum ist die Beleuchtung ebenfalls nützlich: Er kann dank ihr seine Schützlinge im Aquarium noch besser beobachten.

Indirekter Lichteinfall

Das Licht, das indirekt in das Aquarium einfällt, ist zwar nicht ausreichend, dennoch ein wichtiger Faktor, den man berücksichtigen sollte.

Wichtig!

Dabei gilt die Grundregel: Ein Aquarium sollte niemals direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden.

Dieser direkte und natürliche Lichteinfall ist nicht selten dafür verantwortlich, dass sich Algen im Aquarium bilden und mit der Zeit überhand gewinnen. Der Standort für das Aquarium sollte somit immer im Vorfeld sorgfältig ausgewählt werden, wenn man lange Zeit Spaß an seinem Becken haben möchte.

Ein nachträgliches Umstellen eines bereits eingefahrenen Beckens ist hingegen sehr schwierig und lässt das biologische System in der Regel aus den Fugen geraten.

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