Punktierter Fadenfisch vs. Blauer Fadenfisch
Punktierter Fadenfisch
- Stammform
- unproblematisch in der Haltung und Pflege
- aus Südostasien
- produktiv in der Zucht
Blauer Fadenfisch
- lebt auf der Insel Sumatra
- verschiedene Zuchtsorten (Marmorierter Fadenfisch „Cosbi“; goldene und silberfarbene Sorten)
- etwas anspruchsvoller in der Haltung und Zucht (Wasser leicht sauer und weich)
Haltung des Punktierten Fadenfischs
Vergesellschaftung
Beide Formen, der Punktierte und der Blaue Fadenfisch, sind relativ ruhig und friedlich. Der „Cosby“ lebt etwas geselliger in kleinen Gruppen. Der punktierte Fadenfisch ist eher ein Einzelgänger und zieht sich gerne in ein Versteck zurück.
Unser Tipp!
Man sollte beide Formen nur mit etwa gleich großen Fischarten vergesellschaften.
Futter
Als Futter bietet man diesen Fadenfischen Mückenlarven, Daphnien und Cyclops sowie handelsübliches Trockenfutter an.
Wasserwerte
Die Wassertemperatur sollte für den Punktierten Fadenfisch um die 25°C liegen. Der Blaue Fadenfisch braucht es dagegen etwas wärme, um die 27°C. Außerdem bervorzugt er weiches, leicht saures Wasser.
Eine mäßige Filterung des Aquarienwassers ist ausreichend. Man muss das Aquarium nicht zusätzlich belüften.
Unverzichtbar ist jedoch ein regelmäßiger Austausch eines Teils des Aquarienwassers gegen Frischwasser.
Aquarieneinrichtung
Beide Formen brauchen ein relativ geräumiges Aquarium ab 100 cm Länge.
Die Beschaffenheit des Bodengrundes spielt keine wichtige Rolle, er sollte jedoch eher dunkel sein, damit sich die Fadenfische, die eher gedämpftes Licht lieben, wohlfühlen.
Neben genügend Freiraum zum Schwimmen, muss man den Fischen auch Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten zwischen dichten Büscheln von Wasserpflanzen und unter Moorkienwurzeln bieten. Schwimmfarne bieten sich an.
Wichtig ist aber – wie für alle Labyrinthfische – ein Abstand von einigen Zentimetern zwischen der Abdeckscheibe und dem Wasserspiegel, damit die Fadenfische ab und zu auftauchen und ihr Labyrinthorgan mit Luft füllen können.
Nachzucht
Der Punktierte Fadenfisch und seine zahlreichen Farbvarinaten sind im Vergelich zu anderen Laybrinthfischen verhältnismäßig einfach zu züchten.
Das Weibchen des Punktierten Fadenfischs ist sehr produktiv, pro Laichgang kann es bis zu 4.000 Eier legen. Das Weibchen des Blauen oder Marmorierten Fadenfischs ist nicht so produktiv.
Beide benötigen jedoch ein großes und lang gestrecktes Ablaich- und Aufzuchtaquarium mit niedrigem Wasserstand. Das Männchen baut zwischen den Schwimmpflanzenblätter ein großes Schaumnest mit einem Durchmesser von bis zu 25 cm.
Die Wassertemperatur sollte man beim Punktierten Fadenfisch auf 28°C, beim Blauen Fadenfisch und seinen Farbvarianten auf bis zu 30°C erhöhen.
Hinweis Box Überschrift
Sofort nach dem Ablaichen muss man das Weibchen aus dem Aquarium heraus fangen. Das Männchen verteidigt das Schaumnest vehement und könnte das Weibchen angreifen und verletzen.
Die Eier sind leichter als Wasser und müssen deshalb nicht vom Männchen vom Boden aufgesammelt und immer wieder ins Nest gespuckt werden, wie des bei anderen Schaumnestbauern teilweise der Fall ist.
Die Brut schlüpft nach einigen Tagen, innerhalb von 8 Stunden werden die Augen pigmentiert. Nach weiteren 72 Stunden ist der Dottersack aufgezehrt, und die Jungfische schwimmen frei umher. Jetzt sollte man auch das Männchen heraus fangen.
Man füttert die Jungfische zunächst mit sehr feinem Zooplankton, darunter Rädertierchen, Pantoffeltierchen und ähnlich mikroskopische kleine, sogenannte Infusorien. Nach etwa 4 Tagen kann man dann beim Nahrungsangebot zur nächst größeren Kategorie übergehen und Artemia-Nauplien anbieten. Nach einigen Wochen kann man dann bereits Futterpartikel normaler Größe bieten.
Die Fische sind bereits mit 6 Monaten geschlechtsreif. Legt man keinen besonderen Wert auf hohe Anzahlen von Nachkommen, dann kann man die Fadenfische sich auch im normalen Art- oder Gesellschaftsbecken selbst überlassen, da sie ihren Jungen nicht nachstellen.
Verbreitung und Lebensraum
Der Punktierte Fadenfisch Trichogaster trichopterus ist in Südostasien weit verbreitet. Er kommt in Vietnam, Kambodscha, Thailand, auf der Malaiischen Halbinsel und in Indonesien vor.
Eine Variante, der Blaue Fadenfisch, in seiner marmorierten Form auch Cosby genannt, ist dagegen in seinem natürlichen Vorkommen auf Sumatra beschränkt. Deshalb wurde er ursprünglich als Unterart Trichogaster trichopterus sumatranus geführt.
Die Einteilung in die Nominatform Tr. trichopterus trichopetrus und die Unterart Tr. trichopterus sumatranus lässt sich – wie Nachprüfungen ergeben haben – jedoch nicht länger aufrecht erhalten. Für die Stammform, den Punktierten Fadenfisch, geben Experten die Wasserwerte für zwei ganz verschiedene Fundorte: Einen Bach im Regenwald von Kuatan /Malaysia und ein Reisfeld auf der malaiischen Insel Penang.
Die Werte sind jedoch in beiden Fällen vergleichbar. Interpoliert man die Angaben, so kommt man zu folgenden Minimum-Maximum-Werten. Wasserfärbung klar bis lehmig-trüb, pH-Werte 5,4 bis 6,5, Wassertemperaturen 25 bis 33°C, Gesamthärte 0°dGH, Karbonathärte 0°dKH, Nitrit NO2-N 0mg/l, elektrische Leitfähigkeit 22 bis 100µS.
Form und Färbung
Der Punktierte Fadenfisch wird im Aquarium bis zu 15 cm groß. Sein namensgebendes Merkmal sind die beiden dunklen Punkte, einer davon in der Körpermitte, der andere auf den Schwanzwurzel. Außerdem zeichnet sich die Art durch goldfarbene Punkte auf der Afterflosse, sowie teilweise auch auf Schwanz- und Rückenflosse aus.
Die Afterflosse wird von einem goldfarbenen bis rötlich-orangen Rand gesäumt. Die fadenförmige Bauchflossen sind rötlich-orange oder gelblich gefärbt. Die Iris ist zum Teil rötlich gefärbt. Weibchen haben eine kürzere, abgerundete Rückenflosse, die der Männchen ist dagegen länglich und spitz ausgezogen.
Der Blaue Fadenfisch ist in der Regel etwas kleiner. Er gleicht in der Körperform und mit seinen beiden dunklen Punkten dem Punktierten Fadenfisch, hat aber eine intensiv hell-blaue Körperfärbung.
Im Handel wird jedoch meist eine marmorierte Zuchtform, der sogenannte Cosby angeboten, bei dem besonders die Jungfische eine dunkelblaue Zeichnung auf hellem Grund aufweisen, die allerdings mit zunehmendem Alter verblasst.
Es gibt auch eine goldene Zuchtform, den sogenannten Goldgurami. Neuerdings gibt es auch eine silberne Zuchtsorte, den Silbergurami.