Bedeutung von Algen im Aquarium

Prinzipiell finden sich in jedem Wasserkörper Spuren von Algen. Die Sporen der Algen befinden sich bereits im Wasser, haften an gekauften Aquarienpflanzen oder können sogar durch die Luft in Ihr Aquarium eindringen.

Komplett loswerden können Sie Algen daher gar nicht. Sie gehören viel mehr zu einem gesunden Ökosystem dazu. Ein paar kleine Büschel oder mikroskopisch kleine Algen haben noch in keinem Aquarium gestört. Erst wenn das Wachstum überhandnimmt, herrscht Handlungsbedarf.

Warum Algenwachstum kontrolliert werden sollte

Ein erhöhtes Algenaufkommen ist immer ein Resultat von einer Schieflage im Ökosystem. Dies kann an einem falschen Nährstoffverhältnis, falscher Beleuchtung oder mangelnder Beckenhygiene liegen. In der Regel kümmern gleichzeitig die Pflanzen oder kränkeln die Fische vor sich hin.

Eine Erhebung und Behebung der Ursache wirkt sich daher positiv auf das gesamte Beckenklima aus.

Wichtig!

Sehen Sie Algen als wichtigen Indikator für Handlungsbedarf in Ihrem Becken.

Das Foto zeigt ein Aquarium mit unterschiedlichen Algen

Algenarten im Aquarium

Nicht alles, was im Aquarium salopp als Alge bezeichnet wird, ist auch mit Algen verwandt. Ebenso unterscheiden sich die Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten je nach Algenart, weswegen sich ein wenig Artkunde auszahlt, bevor Sie zur Tat schreiten.

Aufbau und Eigenschaften von Algen

Algen sind niedere Pflanzen, die keine Blüten ausbilden und nur im Wasser bzw. feuchten Milieu überleben können. Evolutiv betrachtet waren sie schon lange vor den höheren Blütenpflanzen auf der Erde und sind daher bis heute wesentlich genügsamer und anpassungsfähiger als diese.

Algen können daher schwache oder zu hohe Beleuchtungsstärken sowie Lücken im Nährstoffangebot effizienter ausnutzen und lassen im schlimmsten Fall höheren Pflanzen keine Chance mehr.

Unterschiedliche Algenarten im Aquarium

Im Süßwasseraquarium haben wir es hauptsächlich mit Grün-, Braun-, Pinsel- und Kieselalgen zu tun. Seltener treten Rotalgen auf, da diese vorwiegend im Meer zu finden sind.

Die gefürchtete Blaualge ist übrigens gar keine Pflanze, sondern gehört zu den sogenannten Cyanobakterien. Diese niederen Lebewesen sind leider nur schwer auszurotten und können überdies für Tiere und Halter gefährlich werden.

Das Foto zeigt eine Hand voller BlaualgenFoto: mivod / shutterstock.com

Merkmale von Grün-, Braun- und Pinselalgen

Algen tragen stets die Farbe, die in ihrem Namen steckt.

Grünalgen sind zunächst recht ansehnlich, weswegen sie zu Beginn ihres Wachstums gerne toleriert werden. Sie existieren in langen Fäden und kurzen, attraktiven Büscheln. Auch die mikroskopisch kleine Schwebealge, die dem Wasser eine grüne Trübung verleiht, gehört in diese Kategorie. Grünalgen sind mit höheren Pflanzen nah verwandt und bevorzugen daher recht ähnliche Bedingungen wie diese.

Braunalgen kommen ebenso in verschiedenen Längen vor, sind aber aufgrund ihrer Färbung leicht von Grünalgen zu unterscheiden. Tiefschwarz und fest in Büscheln am Untergrund festgewachsen präsentieren sich Pinselalgen. Kieselalgen überziehen als lockerer bräunlicher Belag vorwiegend den Bodengrund, Blaualgen hingegen als stinkender blaugrüner Schleim sämtliche Einrichtungsgegenstände und Pflanzen.

Das Foto zeigt ein Aquarium mit Pinselalgen

Ursachen von Algenwachstum im Aquarium

Der überwiegende Großteil der Algenplagen in Süßwasseraquarien lässt sich auf einen der folgenden drei Faktoren zurückführen:

Licht und Beleuchtungsdauer

Zu schwaches Licht oder veraltete Leuchtmittel ziehen vor allem Kieselalgen an. Daher sind diese recht einfach zu bekämpfen, meist reicht nämlich eine Aufrüstung der Beleuchtung.

Die meisten Aquarien sind heute schon mit modernster LED Technik ausgerüstet, was der optimalen Beleuchtung für Ihre Bepflanzung entspricht. Wer aber hochwertiges Licht an seinem Aquarium installiert hat, muss seine Pflanzen gleichzeitig mit Düngemitteln und CO2 versorgen, da Algen das Überangebot an Licht sonst gnadenlos ausnützen.

Gut zu wissen!

Auch direkte Sonneneinstrahlung und eine zu hohe Beleuchtungsdauer begünstigen Algenwachstum. Ist es in Ihrem Becken bereits zu einem solchen Problem bekommen, investieren Sie am besten in gute Vorhänge und reduzieren Sie die Beleuchtungsdauer Ihres Beckens auf zehn Stunden pro Tag.

Nährstoffe und Nahrungsketten im Aquarium

Ein zu geringes Nährstoffangebot bei zu hohem Lichtangebot wurde bereits als Problem angesprochen. Ein Überangebot von Nährstoffen, insbesondere von Nitrat und Phosphat, ist ebenso ein Garant für erhöhtes Algenwachstum.

Diese zwei Verbindungen finden sich vor allem in lang vernachlässigten Aquarien, bei Überbesatz und bei zu hohem Futterangebot.

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Wasserqualität und –wechsel

Um das Nährstoffangebot auf einem günstigen Level zu halten, reicht es nicht nur, die Pflanzen regelmäßig mit Düngemitteln zu versorgen. Sie müssen auch überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser entfernen und gleichzeitig für eine hohe Wasserqualität sorgen.

Diese erreichen Sie am besten durch regelmäßige Wasserwechsel.

Wichtig!

Gewöhnen Sie sich unbedingt an, alle ein bis zwei Wochen ca. ein Drittel bis ein Viertel des Aquarienwassers durch Frischwasser zu ersetzen. Düngen Sie Ihr Becken erst nach erfolgtem Wasserwechsel.

Bodengrund mit einem Mulmsauger reinigenFoto: Ladanifer / shutterstock.com

Kontrolle von Algen im Aquarium

Haben Sie in Ihrem Aquarium bereits deutlich sichtbare Ansammlungen von Algen, sollten Sie diese so bald wie möglich wieder loswerden. Dazu stehen Ihnen eine Reihe an Möglichkeiten zur Verfügung.

Natürliche Methoden zur Kontrolle von Algenwachstum

Sie können auf Garnelen, Schnecken oder Fische zurückgreifen, die gerne Algen verspeisen. Beachten Sie dabei aber unbedingt, dass nicht jeder Algenfresser auch jede Algenart verzehren möchte und nicht in jedes Aquarium passt.

Wichtig!

Bevor Sie also ein Tier zur Bekämpfung einsetzen, informieren Sie sich unbedingt über dessen Haltungsbedingungen, Sozialverhalten und Endgröße und planen Sie unbedingt eine langfristige Unterbringung.

Eine größere Menge an anspruchslosen, schnellwachsenden Pflanzen entspricht der idealen Nahrungskonkurrenz für Ihr Algenproblem. Sie können gerne auch einzelne langsam wachsende Pflanzen pflegen, aber setzen Sie unbedingt auch anspruchslose Stängelpflanzen wie Wasserpest, Ludwigie oder Nixkraut dazu.

Auch Schwimmpflanzen erfüllen einen ähnlichen Zweck, Sie dürfen nur nicht vergessen, diese regelmäßig durch Abschöpfen zu dezimieren, um den Pflanzen darunter nicht das Licht zu rauben.

Chemische Methoden zur Kontrolle von Algenwachstum

Im Handel finden sich auch eine Reihe an chemischen Mitteln, die Erfolg bei der Behebung diverser Algenplagen versprechen. Lesen sie bei diesen Mitteln unbedingt die Packungsbeilage und halten Sie sich an die vorgeschlagene Dosierung, um nicht Ihren erwünschten Aquarienbewohnern zu schaden.

Wichtig!

Letztendlich müssen Sie aber gleichzeitig auch an den Ursachen des Algenwachstums arbeiten, um das Problem auch langfristig loszuwerden.

Verhinderung von Algenwachstum

Auch nach Abflauen der Algenplage sollten Sie Ihre Bemühungen nicht einstellen, sondern zur zukünftigen Routine werden lassen. Ansonsten kehren die Algen bei der erstbesten Gelegenheit wieder zurück.

Algenprävention und –management

Das Foto zeigt eine Garnele, die Fadenalgen frisstFoto: Pavaphon Supanantananont / shutterstock.com

Am besten dämmen Sie Algen schon ein, bevor diese überhaupt entstehen. Machen Sie sich daher schon vor dem Aufstellen des Aquariums Gedanken, wie Sie die Gesundheit Ihrer Tiere und Pflanzen bestmöglich unterstützen können.

Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung von Algenwachstum

Wählen Sie einen Standort, der keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist. Die Aquarienbeleuchtung als einzige Lichtquelle sollte auf dem neuesten Stand sein und maximal zehn Stunden pro Tag angeschaltet sein.

Planen Sie dann von vornherein eine dichte Bepflanzung und wenn möglich eine gesunde Population an algenfressenden Garnelen und Schnecken. Nehmen Sie unbedingt schon von Anfang an regelmäßige Düngung, Wasserwechsel und Filterwartung ernst, um Algen erst gar keine Chance zu geben.

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Algenmanagement und –beseitigung

Sollten sich dennoch Algen in Ihrem Aquarium breitmachen, betreiben Sie Ursachenforschung. Haben Sie in Ihrem Becken Überbesatz? Füttern Sie zu viel oder vorwiegend Trockenfutter? Haben Sie genügend Pflanzen im Aquarium?

Wichtig!

Testen Sie unbedingt auch regelmäßig Ihre Wasserwerte, um Verschiebungen im Nährstoffverhältnis gleich gegensteuern zu können.

Das Foto zeigt Schnecken die Algen im Aquarium fressenFoto: Pavaphon Supanantananont / shutterstock.com

Regelmäßige Wartung und Pflege des Aquariums

Der regelmäßige Wasserwechsel alle ein bis zwei Wochen wurde bereits angesprochen. Dabei sollten Sie auch größere Mulmansammlungen und abgestorbene Pflanzenteile absaugen.

Reinigen Sie auch regelmäßig Ihren Filter, machen Sie dies aber unbedingt unabhängig vom Wasserwechsel. Der ideale Zeitpunkt dafür ist gekommen, wenn die Filterleistung deutlich nachgelassen hat.

Unser Tipp!

Entfernen Sie tote Tiere und große abgestorbene Pflanzenteile sofort. Gleiches gilt für alle sichtbaren Algen. Bearbeiten Sie überdies die Scheiben regelmäßig mit einem Klingenreiniger.

Fazit

Ein Aquarium algenfrei zu bekommen und zu halten ist nicht so schwierig, wenn man sich mit dem Thema ein wenig befasst hat.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

  • Planen Sie von Anfang an Standort, Besatz und Pflegemaßnahmen Ihres Aquariums.
  • Achten Sie auf eine dichte Bepflanzung, die auch einen erheblichen Anteil an Stängelpflanzen und Schwimmpflanzen beinhalten soll.
  • Düngen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und ausreichend, sowohl mit Flüssigdünger als auch mit CO2.
  • Pflegen Sie Algenfresser nur, wenn sie ins Gesamtkonzept des Beckens passen.
  • Wählen Sie eher einen Unter- als Überbesatz.
  • Füttern Sie nur sparsam und eher Lebend- und Frostfutter, nur wenig Trockenfutter.
  • Führen Sie regelmäßige Wasserwechsel und Filterreinigungen durch.
Das Foto zeigt einen Fisch der Algen frisstFoto: koagulant / shutterstock.com

Empfehlungen für ein gesundes Algenmanagement im Aquarium.

Es gibt keinen Grund, beim ersten Auftreten von Algen in Panik zu verfallen. Sollten sich dennoch erste Büschel zeigen, gehen Sie am besten die Checkliste durch, ob Sie auch alle notwendigen Punkte bedacht haben. So kommen Sie in den allermeisten Fällen darum herum, zu chemischen Bekämpfungsmitteln greifen zu müssen.

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