Beinahe jedes Aquarium bekommt es früher oder später mit Algen zu tun. Die Ursachenforschung ist oft nicht ganz einfach, die Änderung von Gewohnheiten und Einrichtung schwierig oder schlichtweg nicht umsetzbar. Daher greifen viele Aquarianer in ihrer Not zu einem Hausmittel gegen Algen aus der Küche oder dem Garten.

Doch nicht alles, was im Alltag hilft, darf auch im Aquarium eingesetzt werden. Falsche Stoffe und Dosierungen bringen schnell das empfindliche ökologische Gleichgewicht im Aquarium aus dem Ruder. Wir stellen die bekanntesten Hausmittel gegen Algen vor und zeigen, welche davon wirklich Wirkung zeigen und von welchen Sie die Finger lassen sollten.

Das Foto zeigt verschiedene Algen im Aquarium

Hausmittel Kupfer

Kupfer ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, den viele Aquarianer bewusst düngen und es ist bekannt dafür, Algen nachhaltig zu schaden. Was kann daher schiefgehen, wenn man Kupfer einfach überdosiert, oder gar Kupfermünzen ins Aquarienwasser einbringt?

Nun, es stimmt durchaus, dass Kupfer effektiv Algen beseitigt, weswegen viele Teichbesitzer kurzerhand ein Kupferrohr oder ein Stück Kupferblech in ihrem Teich versenken. Auch in Blumenvasen hat sich der Einsatz von Kupfer bewährt.

Doch diese Einsatzgebiete berücksichtigen weder das fragile Ökosystem Aquarium noch die wesentlich kleineren und empfindlicheren Tiere, die wir in der Regel im Heimaquarium im Gegensatz zum Teich pflegen.

Achtung!

Kupfer ist ein Schwermetall und wirkt auf Tiere toxisch, wobei der schädliche Gehalt für jede Art anders bemessen ist. Besonders empfindlich sind Garnelen und Welse. Aber im Wesentlichen ist Kupfer für alle Ihre Fische früher oder später giftig.

Fazit

Überdosiertes Kupfer als Algenvernichtungsmittel hat im Aquarium nichts verloren. Es greift nicht nur die Gesundheit Ihrer Fische und Garnelen an, sondern schädigt auch die wertvollen Filterbakterien.

Bringen Sie daher nie mehr Kupfer ein, als in entsprechenden Aquariendüngern vorgesehen. Nutzen Sie Kupfermünzen oder andere Kupfergegenständen ausschließlich in Gefäßen ohne Tieren, wie Vasen oder Springbrunnen.

Hausmittel Aspirin

Aspirin hilft hervorragend, menschliche Kopfschmerzen zu lindern. Das liegt an der darin enthaltenen Acetylsalicylsäure, die Entzündungs- und Schmerzreaktionen im Körper hemmt.

Angeblich hilft Aspirin auch gegen Algenwuchs im Aquarium, wenngleich die Wirkung von der Algenart abhängen soll. So reagieren Blaualgen angeblich besonders schlecht auf Aspirin, während andere Algenarten lediglich im Wuchs gehemmt werden oder sich vom Aspirin gar nicht beeinflussen lassen.

Der Einsatz und auch die Wirkung von Aspirin sind höchst umstritten. Außerdem enthält Aspirin neben dem Wirkstoff auch noch Bindemittel und andere Stoffe, die sich teils nicht gut im Wasser auflösen, während andere toxisch wirken.

Wichtig!

Auch wenn bei Versuchen mit Aspirin keine Schäden an Pflanzen und Aquarientieren festgestellt wurden, kann niemand eine Garantie abgeben, dass Ihre Aquarienbewohner keine langfristigen Schäden davontragen.

Fazit

Medikamente sollten nie anders angewandt werden als von Ihrem Arzt vorgesehen. Wollen Sie dennoch mit Salicylsäure arbeiten, sollten Sie dies lieber mit natürlich vorkommenden tun. Weidenrinde enthält beispielsweise natürliche Salicylsäuren.

Unser Tipp!

Einige Weidenäste im Aquarium helfen gut gegen Fadenalgen.

Attraktives Aquarium mit MangrovenwurzelnFoto: Yo Choowa / shutterstock.com

Stroh

In Teichen ist die Strohmethode gegen Algenwachstum schon länger etabliert. Im Aquarium ist hier mehr Vorsicht geboten. Immerhin bringen Sie verrottendes Pflanzenmaterial ins Aquarium ein, was das Ökosystem zu stark belasten und das Wasser zum Kippen bringen kann.

Dazu packen Sie pro 100 Liter Wasser ca. 4 Handvoll Gersten- oder Weizenstroh in eine Plastiktüte. Diese wird mir Zahnstochern oder Gabeln angepiekst und dann ins Aquarium gehängt.

Das Stroh gibt Stoffe wie unter anderem Lignin an das Wasser ab, die das Algenwachstum hemmen. Leider trübt dabei auch das Wasser ein und wird übermäßig belastet.

Wichtig!

Sie sollten während der Stroh-Behandlung die Wasserwerte immer im Auge haben und die Strohtüte nach spätestens zehn Tagen wechseln.

Fazit

Die Stroh-Methode ist zwar natürlich, aber doch umstritten. Das eingebrachte tote Pflanzenmaterial kann das Aquarienwasser schnell zum Kippen bringen.

Dann sind zwar die Algen vernichtet, aber das restliche Leben in Ihrem Aquarium auch. Einen positiven Nebeneffekt hat das Stroh allerdings: es entstehen dabei Pantoffeltierchen und andere Kleinstlebewesen, die von Fischen und Garnelen gerne als Snack genommen werden.

Hausmittel Milch

Häufig liest man, dass die Milchsäurebakterien in Milch gut gegen Algen wirken. Das mag stimmen, allerdings enthält Milch auch Zucker, Fette und Proteine, welche alle fatale Auswirkungen auf so geringe Wasservolumen haben, wie wir sie in unseren Heimaquarien vorfinden.

Fazit

Von dieser Methode ist absolut abzuraten. Die organischen Verbindungen in der Milch töten im schlimmsten Fall alles Leben in Ihrem Aquarium ab. Dann lässt es sich doch lieber mit Algen leben.

Hausmittel Essig

Auch der Einsatz von Essig kommt aus der Teichwirtschaft, in der man mit wesentlich größeren Wasservolumina zu tun hat. Die Idee dahinter ist, dass der Essig (oder wahlweise Zitronensäure) den pH-Wert des Wassers senkt, was wiederum den Algen schadet.

Soweit so gut in der Theorie. In unseren Wohnzimmeraquarien aber kann der pH-Wert bei falscher Dosierung schnell in gefährliche Sphären unter 5 rutschen, was sowohl für Fische als auch Pflanzen gefährlich ist.

Im schlimmsten Fall reichert sich bei einem derart niedrigen pH-Wert so viel Kohlendioxid im Wasser an, dass Ihre Fische schlichtweg ersticken.

Fazit

Die Methode funktioniert in Teichen mitunter recht gut, aber auch nur, weil das hohe Wasservolumen die Schwankungen der Wasserwerte besser verkraftet.

Wichtig!

Bitte bringen Sie in ein Aquarium keinen Essig und auch keine Zitronensäure ein. Das Risiko ist viel zu hoch!

Hausmittel Eichenholz

Eichenholz gibt im Wasser Gerbsäuren ab, welches das Wasser langsam ansäuert. Auch diese Methode ist eher im Gartenteich anzuwenden, da dort der pH-Wert leichter kontrolliert werden kann und die Belastung durch das verrottende organische Material nicht so sehr ins Gewicht fällt.

Fazit

Im Aquarium ist die Methode gänzlich ungeeignet.

Unser Tipp!

Arbeiten Sie mit Eichenextrakt. Dieses säuert Ihr Wasser kontrolliert an, ohne die Belastung durch das feuchte Eichenholz nicht ins Gewicht fällt.

Hausmittel Torf

Torf ist ein altbewährtes Mittel in der Aquaristik, um sowohl Wasserhärte als auch pH-Wert kontrolliert zu senken. Dafür wird Torf einfach in den Filter eingebracht.

Sie bekommen die entsprechenden Filtermaterialien inklusive vorgeschlagener Dosierung im Aquaristikfachhandel. Achten Sie nur darauf, dass Torf nach einigen Wochen seine Wirkung verliert und dann ersetzt werden muss. Bei dieser Methode müssen Sie daher akribisch regelmäßig Ihre Wasserwerte messen.

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Fazit

Das Hausmittel Torf funktioniert gegen Algen im Aquarium sehr gut. Sie müssen lediglich konsequent bei der Anwendung bleiben und Fische halten, die ohnehin weiches, saures Wasser bevorzugen.

Wichtig!

Leider wird Torf häufig der Natur entnommen, was dort für immense Schäden sorgt.

Braunfärbung ist gewünschtFoto: nortfish / shutterstock.com

Hausmittel Steine gegen Algen

Immer wieder hört man, dass gewisse Steine wie Basalt, Schiefer oder Granit Algenwachstum hemmen. Diese tun allerdings nichts in die Richtung, härten im schlimmsten Fall lediglich das Wasser an.

Fazit

Nutzen Sie diese Steine, um Ihr Aquarium zu dekorieren, aber erwarten Sie sich keinen Einfluss auf das Algenwachstum in Ihrem Aquarium.

Auf dem Bild sieht man welche Steine fürs Aquarium eignenFoto: BLUR LIFE 1975 / shutterstock.com

Was kann man statt Hausmitteln gegen Algen tun?

Die einfachsten Mittel gegen Algen sind nun einmal keine Haus- oder Wundermittel, sondern die Schaffung optimaler Bedingungen.

Dazu gehört ein gesunder und dichter Pflanzenwuchs mit entsprechender Nährstoffversorgung mittels Düngung, ein maßvoller Besatz und eine leistungsstarke Beleuchtung.

Nehmen Sie auch die Pflegemaßnahmen, wie Wasserwechsel und Filterreinigung, ernst und führen Sie diese regelmäßig durch, dann sollte erst gar kein Problem mit Algen entstehen.

Easycarbo

Am Ende sollte auch noch ein Hinweis zu Easycarbo stehen. Dieses Mittel kam vor einigen Jahren auf den Markt und wurde als wahres Wundermittel gegen Algen und für gesundes Pflanzenwachstum angepriesen.

Beides tut es bei entsprechender Anwendung auch vorzüglich. Allerdings stellt sich bald ein Gewöhnungseffekt ein und immer wieder berichten Aquarianer, dass sie ihre Becken nicht mehr von Easycarbo „entwöhnen“ können und das Algenwachstum bei Absetzen sofort wieder beginnt.

Sind Sie aber bereit, Easycarbo regelmäßig und dauerhaft beizugeben, dann können Sie das Mittel gut gegen Algenwachstum einsetzen.

Auf diesem Bild sieht man echte AquarienpflanzenFoto: Dobermaraner / shutterstock.com

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