In jedem Aquarium finden sich Algen. Ist das nicht der Fall, ist das Ökosystem biologisch gesehen tot und kann auch keine Pflanzen oder Tiere beherbergen.

In geringen Maße müssen wir daher immer damit leben. Meist bleibt der Algenbewuchs aber gering. Erst wenn das Wachstum überhandnimmt, kommt der Wunsch nach deren Bekämpfung auf. Viele Aquarianer wünschen sich dann einen Aquarienbewohner, der die Algen zum Fressen gern hat: Die Algenfresser!

Aber Vorsicht!

Nicht jeder Algenfresser passt ihn jedes Aquarium.

Für welche Aquarien kommen Algenfresser in Frage?

Bevor Sie Tiere als Algenbekämpfung einsetzen, sollten Sie sich vor allem vergewissern, ob die Neuzugänge, die sigenannten „Algenfresser“ zum bisherigen Besatz, zur Aquariengröße und zu den Wasserwerten passen.

Unser Tipp!

Am besten planen Sie den gesamten Besatz inklusive Algenfresser bereits bevor Sie das Aquarium einfahren.

Sehen Sie unbedingt davon ab, Friedfische mit revierbildenden Arten zu vergesellschaften oder Schwarmfische alleine zu halten, nur um Algen beizukommen. In solch einem Fall sollten Sie lieber an Licht, Düngung oder den Reinigungsintervallen schrauben, um einer bestehenden Algenplage Herr zu werden.

Schnecken als Algenfresser

Die meisten Schnecken sind sogenannte Aufwuchsfresser. Das bedeutet, dass sie Algen im Frühstadium vom Untergrund abschaben, nicht aber bereits bestehende Algenbüschel vertilgen.

Die meisten aquaristisch relevanten Arten vergreifen sich zum Glück auch nicht an Ihrer Aquarienbepflanzung.

Das Foto zeigt Apfelschnecken im AquariumFoto: Arunee Rodloy / shutterstock.com

Posthornschnecken

Diese Schnecken sind sehr leicht zu bekommen und sollten eigentlich in keinem Aquarium fehlen. Durch ihre Vermehrungsfreudigkeit sind auch bereits verschiedene Farbvarianten auf dem Markt.

Obwohl sie gute Futterreste- und Algenvernichter sind, werden Posthornschnecken dennoch nicht von allen Aquarianern gerne gesehen. Bei Überfütterung vermehrt sich diese Schneckenart nämlich sehr schnell und Sie schlittern von einer Algen- in eine Schneckenplage. Bei mäßiger Fütterung sind Posthornschnecken aber kaum zu verachtende Algenfresser.

Helmschnecken als Algenfresser

Helmschnecken gelten als DER Algenfresser der Aquaristik schlechthin. Zwar fressen auch Helmschnecken keine größeren Algenbüschel, aber Kieselalgen, Beläge und junge Algentrieben sind vor dieser robusten Schneckenart nicht sicher.

Schon gewusst?

Die Art kann bei fast allen Wasserwerten gehalten werden und gilt auch als sehr langlebig.

Einziges Manko ist, dass die Schnecke nicht im Süßwasser vermehrt werden kann.

Zwar werden Sie die Tiere immer wieder bei der Eiablage beobachten können, aus den Eikokons entwickeln sich aber keine lebensfähigen Jungtiere.

Geweihschnecken und Rennschnecken

Diese sind nahe mit Helmschnecken verwandt und ähnlich effizient in der Algenbekämpfung. Besonders Rennschnecken sind sehr attraktiv und in vielen Farbschlägen erhältlich, werten also Ihr Aquarium auch optisch sehr auf.

Einen ähnlichen Effekt haben die Geweihschnecken mit ihren skurrilen Gehäuseformen. Beide unermüdlichen Algenvertilger sind genauso wie die Helmschnecken im reinen Süßwasser nicht fortpflanzungsfähig.

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Garnelen als Algenfresser

Garnelen erfreuen sich in der Aquaristik immer höherer Beliebtheit und haben einen enormen Boom ausgelöst. Auch hier lohnt sich aber ein genauerer Blick.

Nicht alle Garnelen taugen als Algenvernichter und nicht alle Garnelenarten sind einfach nachzuzüchten oder gar zu halten. Beim Thema Algen gibt es aber einen ganz klaren Favoriten.

Das Foto zeigt eine Garnele, die Fadenalgen frisstFoto: Pavaphon Supanantananont / shutterstock.com

Amanogarnele

Um die Jahrtausendwende machte der japanische Fotograf Takashi Amano die nach ihm benannte Garnelenart in der Aquaristik bekannt. Heute gehört die unverwüstliche Amanogarnele für viele Aquarianer zur Grundausstattung jedes Beckens.

Schon gewusst?

Besonders die jungen Amanogarnelen vertilgen gerne noch weichen Grünalgenrasen. Fadenalgen haben gegen einen Schwarm Amanogarnelen keine Chance.

Auch darüber hinaus bringt die Amanogarnelen Vorteile mit sich. Sie kümmert sich auch um Futterreste und vergreift sich trotzt ihrer Endgröße von 4-5 cm nicht an Jungfischen oder anderen Aquarienbewohnern.

Einzig der Preis hält viele Aquarianer davon ab, noch größere Gruppen zu pflegen. Zwar ist die Amanogarnele sehr robust, kann sich aber in reinem Süßwasser nicht vermehren.

Zwerggarnelen

Mittlerweile sind viele Zwerggarnelen in den unterschiedlichsten Farbschlägen am Markt. Egal ob Sie sich für Hummelgarnelen, Red Fire oder Red Crystal entscheiden, sie alle sind Ihnen bei der Algenvernichtung behilflich. Zwar sind diese Arten nicht so effizient wie die Amanogarnele, dafür klappt der Nachwuchs im Süßwasseraquarium.

Wichtig!

Bevor Sie sich für eine Garnelenart entscheiden, sollten Sie sich unbedingt über die gewünschten Wasserparameter informieren und welche Fische ihnen gefährlich werden können.

Nicht alle Zwerggarnelenarten sind ähnlich anspruchslos wie die Amanogarnele. Durch ihre geringere Größe werden sie auch gerne von größeren Fischen gefressen und enden dann als teurer Snack.

Garnelen gegen Algen

Andere Garnelenarten

Im Handel werden sie auch auf andere, sehr attraktive Garnelenarten treffen, wie Kardinalsgarnelen, Ringelhandgarnelen, Fächergarnelen oder Nashorngarnelen. Die meisten dieser Garnelen sind extrem spezialisiert und daher nur im Artaquarium zu halten.

Darüber hinaus sind nicht alle von ihnen auch an Algen interessiert. Diese Arten sollten daher niemals unüberlegt in ein bestehendes Aquarium mit Fischbesatz gesetzt werden, in der Hoffnung dort die Algenbestände zu vernichten.

Fische als Algenfresser

Gerade bei Fischen sollen Sie unbedingt ein Auge darauf werfen, ob die gewünschten Algenfresser zu Ihrem Wasser und zu Ihrem bisherigen Besatz passen. Viele effiziente Algenfresser werden nämlich sehr groß und benötigen viel Gesellschaft aus der eigenen Art.

Das Foto zeigt einen Fisch der Algen frisstFoto: koagulant / shutterstock.com

Siamesische Rüsselbarbe

Sie gilt als einer der besten Algenfresser der Aquaristik, ist aber gleichzeitig für die wenigsten Heimaquarien geeignet. Prinzipiell ist die Rüsselbarbe ein robuster Fisch, der sich unermüdlich sowohl an Grün- als auch an Pinsel- und Bartalgen vergreift. Sollten sie diese alle vernichtet haben, können Rüsselbarben darüber hinaus auch mit Futtertabletten oder Frostfutter gefüttert werden.

Das größte Manko an der Siamesischen Rüsselbarbe ist allerdings ihre erwartbare Endgröße, die bei ca. 15 cm liegt. Darüber hinaus erwartet die Rüsselbarbe Gesellschaft einer größeren Gruppe und entwickelt im Laufe ihres Lebens ein ausgeprägtes Revierverhalten.

Unser Fazit

Die Siamesische Rüsselbarbe ist nur für große Aquarien geeignet, dort aber ein sehr interessanter Gruppenfisch.

Ohrgitterharnischwelse als Algenfresser

Im Handel sind verschiedene Welsarten der Gattung Otocinclus erhältlich, die nicht immer leicht voneinander zu unterscheiden sind. Auch diese kleinen Welse sind Schwarmfische, passen aufgrund ihrer geringen Größe aber auch in mittelgroße Aquarien.

Wichtig!

Die Welse gelten als sehr schüchtern und besonders bei der Übersiedelung als heikel, weswegen sie nie in frisch eingefahrene Aquarien gesetzt werden dürfen.

Sorgen Sie für viel Strömung und einen friedlichen Beibesatz, dann machen sich Ohrgitterharnischwelse unermüdlich an Algenbelägen und frischen Grünalgen zu schaffen.

Nur Pinselalgen mag der Ohrgitterharnischwels nicht. Sie sollten mit Tabletten, aber auch viel frischem Grünfutter wie Gurke oder Zucchini zufüttern.

Längsstreifen-Ohrgitterharnischwels und seine ZuchtFoto: Besjunior / shutterstock.com

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Prachtalgenfresser

Andere Handelsname für diese asiatische Barbenart sind Panda-Saugbarbe oder Rotflossen-Saugbarbe. Mit der bekannten Kangalbarbe („Knabberfische“ in Fisch-Spas) ist der Prachtalgenfresser nahe verwandt. Beide Arten sind gute Algenvertilger, werden aber recht groß und bevorzugen große Gruppen.

In einem entsprechend großen Aquarium mit sauberem Wasser und viel Strömung sind diese Fische quirlig und unermüdlich in der Gruppe unterwegs. Als Einzelfisch, nur zur Algenvernichtung zugelegt, verkümmern die Tiere aber regelrecht.

Augen auf beim Fischkauf!

Vorsicht ist beim Fischkauf geboten. Leider wollen sich viele Händler am verzweifelten Aquarianer bereichern, wenn dieser von seiner Algenplage berichtet und verkaufen praktisch jede Schnecke, Garnele, jeden Wels und jeden Fisch mit Saugmaul als Algenfresser. Viele sind dafür aber gar nicht geeignet.

Wichtig!

An dieser Stelle seien vor allem Antennenwelse, Saugschmerlen oder Flossensauger erwähnt. Alle diese Fische sind interessante Pfleglinge im Aquarium, gegen Ihre Algenplage können sie hingegen gar nichts ausrichten.

In seltenen Fällen werden sogar reine Fleischfresser, wie Panzerwelse, als Algenfresser im Aquarium verkauft. Diese sind für einen solchen Zweck natürlich gänzlich ungeeignet.

Was würde gut in ihr Aquarium passen?

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