Verbreitung des Zarten Lebermooses
Das Zarte Lebermoos kommt in den Subtropen und gemäßigten Klimazonen Nordindiens, Nepals und Ostasiens vor, ist aber auch auf den Sandwichinseln (Hawaii) verwildert. Man findet es eher in Siedlungen als in der freien Natur. Es wurde 2002 zunächst als Pellia endiviifolia in die Aquaristik eingeführt. Mit der echten Pellia endiviifolia ist es aber nicht näher verwandt, auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit zwischen beiden Arten besteht.
Aussehen des Zarten Lebermooses
Das Zarte Lebermoos ist ein gabelig verzweigtes, niedriges Lebermoos mit fast durchsichtigen Vegetationsorganen, den Thalli. Diese Thalli haben eine gut erkennbare, breite Mittelrippe. Die Thalli sind hellgrün, die Mittelrippe ist eher mittel- bis dunkelgrün gefärbt.
Auf der Ober- und Unterseite der Thalli sitzen mikroskopisch kleine, weiße Punkte, nur mit der Lupe zu erkennen. Mit diesen weißen Punkten unterscheidet sich dieses Lebermoos von den Arten der Gattung Pellia, denen die Punkte fehlen. Bei den weißen Punkten handelt es sich in Wirklichkeit um kleine ölhaltige Zellen, die in der oberen Epidermis sitzen. Diese Ölzellen sind weißlich, weil ihnen die grünen Chloroplaste fehlen und diese Zellen stattdessen mit ätherischen Ölen gefüllt sind.
Entlang der Mittelrippe befinden sich auf der Thallus-Unterseite zwei verschiedene Formen von Haarwurzeln (Rhizoiden) und zwischen ihnen kleine lanzettförmige Schuppen, in 2 Reihen angeordnet. Sporen bilden nur die emersen Landformen von Monosolenium tenerum.
Haltungsbedingungen des Zarten Lebermooses im Aquarium
Unter optimalen Bedingungen wächst dieses Lebermoos sehr rasch heran und bildet dichte Polster. Es kommt mit mittleren Lichtintensitäten aus, benötigt hohe Nährstoffgaben, vor allem an Stickstoff und Phosphat; ebenso wichtig ist eine ausreichende Düngung mit Kohlendioxid (bis 20mg CO2 pro Liter). Ist die Beleuchtung zu gering, dann bleiben die Thallus-Äste dünn und wachsen aufrecht direkt dem knappen Licht entgegen.
Da es von selbst nicht anwächst, sondern im Aquarium treibt, muss man es an einem Stückchen Nylonschnur befestigen und damit zwischen den Steinen verankern oder es direkt auf Steine oder Moorkienwurzeln aufbinden. Sobald es am Boden fixiert ist, wächst es zu einem dichten, kleinen Busch heran.
Man kann dann das Lebermoos in verschiedene Formen trimmen, was beim Aquascaping in Naturaquarien oder als dekorative Vorderpflanze in einem Nano-Cube von Interesse ist. In den Polstern des Lebermooses suchen die Zwerggarnelen gerne Schutz oder sie suchen das Moos nach Aufwuchsorganismen ab.
Man kann Monosolenium tenerum aber auch gut als emerse Pflanze auf dem feuchten Landteil eines Paludariums oder an den Ufern eines Wasserrinnsals in einem Regenwald-Terrarium ansiedeln.
Literaturhinweise
KASSELMANN, C. (2005): Taschenatlas Aquarienpflanzen.- E. Ulmer Verlag, Stuttgart.
HUMMEL, S., C. HOMRIGHAUSEN & U. GAIDA (2012): Aquarienpflanzen – Natur erleben unter Wasser.- Dennerle GmbH, Vinningen.