Kaum ein Aquarianer hat im Laufe seines Hobbys nicht mit dem Siamesischen Kampffisch zu tun gehabt. Die wunderschönen Labyrinthfische aus Asien bieten sich für den Anfänger an, bleiben aufgrund einer Unzahl an Zuchtformen aber auch für fortgeschrittene Aquarienbesitzer attraktiv.
Sowohl die voluminösen Schleierformen als auch die schnittige Kurzflosser haben allesamt eines gemeinsam: Sie finden bereits in kleinen Aquarien Platz und die Nachzucht gelingt meist sogar noch ungeübten Aquarianern.
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Häufigste Fragen zum Siamesischen Kampffisch
Kann man Siamesische Kampffische im Nanoaquarium halten?
Bedingt ist dies möglich, Sie sollten dabei aber 30 Liter nicht unterschreiten. Auch wenn Kampffische im Handel gerne in noch kleineren Behältern ausgestellt werden, ist diese Haltung alles andere als artgerecht. Solche Tiere sind auch mehr Stress ausgesetzt, was empfindlich ihre Lebenserwartung mindert.
Für eine kurzfristige Unterbringung bei Quarantäne oder zur Separation von Jungtieren sind kleinere Aquarien in Ordnung, langfristig sollten Sie aber ein Becken mit 30 – 50 Liter Inhalt wählen.
Beachten Sie auch, dass die Wildform des Siamesischen Kampffisches einen höheren Schwimmdrang hat als die Zuchtformen.
Wie alt werden Siamesische Kampffische?
Bei guter Pflege können Kampffische ein Alter von 3 bis 5 Jahren erreichen. Diese Zeit wird empfindlich geschmälert, wenn die Tiere viel Stress oder zu hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Wählen Sie daher lieber eine ruhige Ecke in Ihrer Wohnung für das Kampffischaquarium und vermeiden Sie zu quirlige Beckeninsassen.
Alte Kampffische nehmen eine gräulichere Färbung an und stehen oft mit dem Schwanz nach unten senkrecht im Becken, da sie ihre Flossenlast nicht mehr tragen können.
Wieso baut mein Kampffischweibchen ein Schaumnest?
Wahrscheinlich haben Sie gar kein Weibchen, sondern ein spät entwickeltes Männchen erwischt. Oft geschehen bei der Trennung der Geschlechter von Jungtieren Fehler und eines oder gar mehrere Männchen landen im Weibchenbecken.
Ein solches Männchen entwickelt dann aus Selbstschutz erst sehr spät Farben und Flossen. Wird das Männchen aber in Einzelhaltung überstellt, entfaltet es nicht nur sein Aussehen, sondern auch sein Verhalten und es beginnt daher mit dem Bau eines Schaumnests.
Kann man auch mehrere Männchen im selben Aquarium halten?
Das klappt nur bei sehr großen und gut bepflanzten Becken und auch das nur bedingt. Probieren Sie es dennoch, halten Sie bitte immer ein Ausweichbecken für die Trennung der Männchen bereit.
Kann man Siamesische Kampffische mit Schnecken und Garnelen halten?
Die Haltung mit Schnecken bereitet nur selten Probleme. Bei Garnelen hängt es hingegen stark vom Charakter des Kampffisches ab. Die gemeinsame Haltung kann funktionieren, muss aber nicht.
So mancher Siamesischer Kampffisch ist bekannt dafür, Zwerggarnelen als Snack anzusehen und selbst vor größeren Arten wie Amanogarnelen nicht Halt zu machen. Andere hingegen schwimmen völlig unbeeindruckt an Zwerggarnelen vorbei. Hier hilft leider nur der Versuch mit jedem einzelnen Tier.
Woher bekommt man spezielle Zuchtformen Siamesischer Kampffische?
Die meisten Siamesischen Kampffische im normalen Handel gehören zu der Halfmoon Variante, das sind jene Fische mit besonders großen Flossen.
Auch die Wildfarben, also rot und blau, sind hier vorherrschend. Wollen Sie Tiere mit ausgefalleneren Farben oder Flossenformen, müssen Sie diese meist direkt vom Züchter beziehen. Durchforsten Sie daher Anzeigen und Foren im Internet und informieren Sie sich über Börsen und Kampffischausstellungen in Ihrer Umgebung.
Aquarium für Siamesische Kampffische einrichten
Größe
Der Siamesische Kampffisch hat nur wenig Schwimmbedarf und legt auch in der freien Natur keine großen Strecken zurück. Eine dauerhafte Haltung ab 30 Liter Aquariengröße ist daher bereits möglich. Besser noch wählen Sie bei Einzelhaltung ein Becken mit 54 Liter Inhalt, da dieses stabiler läuft.
Paarhaltung sollten Sie ab 80 bis 100 Liter anstreben. Die Größe eines Gesellschaftsbeckens richtet sich natürlich auch nach den mit dem Kampffisch gehaltenen Fischen.
Sorgen Sie in jedem Fall für eine ordentliche Abdeckung Ihres Kampffischaquariums. Wie alle Labyrinthfische ist auch der Siamesische Kampffisch auf die Atmung atmosphärischer Luft angewiesen. Ist diese zu kalt, kann sein empfindliches Labyrinthorgan Schaden nehmen.
Schon gewusst?
Durch die Abdeckung behält die Luft zwischen Wasseroberfläche und Beleuchtung eine höhere Temperatur.
Einrichtung
Sorgen Sie für viele Strukturen in Form von Wurzeln und Pflanzen. Insbesondere die großflossigen Hochzuchtformen schätzen Orte, an denen sie sich ablegen und ausruhen können. Sie bevorzugen darüber hinaus eher schummrige Aquarien.
Wählen Sie daher eine ausreichende Bepflanzung mit teilweiser Bedeckung der Wasseroberfläche durch Schwimmpflanzen. Auch eine Einfärbung des Wassers mit Erlenzapfen oder Eichenlaub wird gerne gesehen.
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Kampffische leben in der Natur in stehenden Gewässern und sollten daher auch im Aquarium mit möglichst wenig Strömung gehalten werden. Besonders die behäbigen Zuchtformen mit ihren langen Flossen kommen gegen eine zu starke Filterströmung gar nicht an.
Der Siamesische Kampffisch in Einzelhaltung eignet sich daher besonders gut für ein filterloses Aquarium. Alternativen dazu sind Schwammfilter oder Luftheberpumpen, die ebenfalls nur wenig Strömung erzeugen.
Bodengrund
Die Beschaffenheit des Bodengrundes hat für den Siamesischen Kampffisch keine Bedeutung, weil er mit diesem nicht interagiert. Wählen Sie aber keinen zu hellen Kies.
Auch eine Schicht an Falllaub und Mulm wird gerne angenommen und erhöht den Komfort Ihrer Fische.
Artgerechte Haltung
Wasserwerte
Das Temperaturoptimum für den Siamesischen Kampffisch liegt bei 24° bis 28° Celsius, wobei er bei höheren Temperaturen aktiver aber auch schnelllebiger ist.
Da der Siamesische Kampffisch nicht auf den im Wasser gelösten Sauerstoff angewiesen ist, hält er kurzfristig auch Temperaturen von bis zu 35° C stand. Dies sollte aber im Aquarium keinesfalls nachgestellt werden.
Was die anderen Wasserwerte betrifft ist der Siamesische Kampffisch erstaunlich anpassungsfähig bzw. wenig wählerisch. Als Bewohner von kleinsten stehenden Gewässern ist er auch in der Natur starke Schwankungen gewöhnt. Der pH-Wert kann irgendwo zwischen 6 und 8 liegen, die Gesamthärte darf bis zu 20° dH betragen.
Anpassungsfähig
Erfolgreiche Haltung und Nachzucht ist in praktisch allen Wasserwerten möglich.
Sozialverhalten und Vergesellschaftung
Außerhalb der Paarungszeit ist der Siamesische Kampffisch ein strikter Einzelgänger, weswegen die Einzelhaltung sogar angeraten wird. Bei mehr Platz hat sich die Haremshaltung bewährt, also ein Männchen auf zwei oder mehr Weibchen.
Da das Revier eines Kampffischmännchens ca. 60 cm beansprucht, ist die Haltung von mehreren Männchen in entsprechend großen und gut strukturierten Becken zwar prinzipiell möglich, aber dennoch nicht anzuraten.
Wer trotzdem ein solches Experiment wagt, sollte immer ein eingefahrenes Zweitbecken als Backup bereitstehen haben.
Was andere Fische betrifft sollte der Siamesische Kampffisch nicht mit allzu quirligen oder revierbildenden Fischen vergesellschaftet werden. Kleine, ruhige Schwarmfische, wie Bärblinge haben sich bewährt. Auch die gemeinsame Haltung mit Panzerwelsen klappt problemlos.
Halten Sie in jedem Fall Abstand von bekannten Flossenzupfern wie Sumatrabarben oder Erbsenkugelfischen, da diese gnadenlos an die langen Flossen der Siamesischen Kampffische gehen. Umgekehrt sieht der Kampffisch andere großflossige Fische, wie beispielsweise Guppymännchen, als Konkurrenten an und attackiert diese.
Lieblingsfutter und gesunde Ernährung
Der Siamesische Kampffisch ist mit allen gängigen Futtersorten zu füttern. Viele Kampffische werden beispielsweise ihr Leben lang nur mit Trockenfutter gehalten. Im Handel finden Sie dazu sogar spezielles Kampffischfutter, das die Farben besser hervorbringen soll.
Wollen Sie Ihrem Siamesischen Kampffisch aber etwas Gutes tun, peppen Sie das Futterangebot regelmäßig mit Leckerbissen auf. Dazu gehören sämtliche gängigen Frostfutter- und Lebendfuttersorten. So mancher Kampffisch lässt sich mit Lebendfutter zumindest für einen Moment aus seiner sonst eher lethargischen Lebensweise locken.
Zucht
Die Zucht von Siamesischen Kampffischen ist nicht schwer und gelingt bereits Anfängern. Wichtig zu beachten ist, dass der Nachwuchs nicht ewig im selben Aquarium aufwachsen kann, da sich früher oder später auch die Brüder bekämpfen werden.
Sorgen Sie daher bereits vor einem Nachzuchtversuch für genügend Abnehmer bzw. Becken, um jedem Männchen eine Einzelhaltung zu ermöglichen.
Geschlechtsunterschiede
Die Weibchen sind ein wenig schlichter gefärbt als die Männchen und zeigen auch nicht dieselbe enorme Flossenpracht. Körperform und –größe sind sich aber recht ähnlich, weswegen insbesondere Jungtiere oft nur schwer auseinander zu halten sind.
Eindeutig gelingt die Zuordnung, wenn die Tiere in Laichbereitschaft sind. Während das Männchen ein Schaumnest baut, zeigt das Weibchen intensive senkrechte Laichstreifen über ihren gesamten Körper.
Ablaichen
Das Männchen beginnt bereits Tage vor der Paarung mit dem Bau eines Schaumnests. Dazu sucht er sich eine ruhige Ecke im Aquarium und füllt diese mit einer speichelumhüllten Luftblase nach der nächsten. Zur Strukturierung kommen dabei sogar Schwimmpflanzen zum Einsatz.
Spätestens jetzt sollten Sie reichlich mit hochwertigem Lebend- oder Frostfutter füttern. Dann kommt das Weibchen noch besser in Laichstimmung und zeigt ihre unverkennbaren Streifen.
Das Männchen lockt das Weibchen unter das Schaumnest, wo die Paarung stattfindet. Die Eier werden ins freie Wasser abgegeben und anschließend vom Männchen aufgesammelt und in das Nest gespuckt. Sofort nach der Paarung vertreibt das Männchen das Weibchen vom Nest.
Aufzucht des Siamesischen Kampffisches
Das Männchen bewacht das Schaumnest, bis die Jungtiere ihren Dottersack aufgebraucht haben und frei schwimmen können. Danach sollte man auch das Männchen aus dem Aquarium entfernen, damit der Nachwuchs nicht von den eigenen Eltern gefressen wird.
Anfangs sollten Sie mit feinstem Staub- oder Flüssigfutter füttern, später mit frischgeschlüpften Artemia. Ein kritischer Punkt findet ca. am 10. Lebenstag statt. Dann nämlich entwickeln die Jungfische ihre Labyrinthatmung und müssen dazu unbedingt die Wasseroberfläche erreichen können. Um ihnen behilflich zu sein, können Sie den Wasserstand in dieser Phase ein wenig absenken.
Bereits nach wenigen Wochen zeigen sich die ersten Drohgebärden unter den Jungfischen. Dann müssen die Tiere unbedingt getrennt werden.
Wissenswertes über den Siamesischen Kampffisch
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Siamesischen Kampffisches liegt in Südostasien, genauer in Kambodscha und Thailand. Dort bewohnt er kleine stehende Gewässer, wie Tümpel oder Reisfelder.
In der westlichen Aquaristik ist der Siamesische Kampffisch seit dem späten 19. Jahrhundert bekannt und wurde seitdem in einer Unzahl an Farbvarianten und Flossenformen weitergezüchtet. Während die Wildform einen rötlich-blauen Schimmer auf braungrauem Untergrund und eher kurze Flossen zeigt, sind heute praktisch alle Farben denkbar.
Noch viel länger reichen aber die Zuchtbemühungen in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet zurück. Dort nämlich wird der Siamesische Kampffisch schon seit Jahrhunderten für Schaukämpfe gezielt nachgezüchtet. Um dem zahlenden Publikum eine spannende Show bieten zu können, wurde der Siamesische Kampffisch in dieser Zeit nach immer höherer Aggressivität selektiert. Dieser Aspekt ist in der heutigen Zucht zum Glück nicht mehr ausschlaggebend.
Charakter
Allein gehalten gelten Siamesische Kampffische als überaus ruhige Fische, die langsam und gemächlich durch ihr Aquarium schweben. Zu viel Tumult behagt ihnen überhaupt nicht, weswegen der Kampffisch nur mit anderen ruhigen Beifischen vergesellschaftet werden sollte.
Die namensgebende Aggression zeigt sich nur gegenüber Artgenossen, insbesondere bei Männchen untereinander. Diese bekämpfen sich unerbittlich und mitunter bis zum Tod, sollte das unterlegene Männchen keine Ausweichmöglichkeit finden.
Achtung!
Setzen Sie niemals zwei Männchen gemeinsam in ein Becken.
Vor den körperlichen Angriffen drohen die Männchen ihrem Gegner mit aufgefächerten Flossen und abgespreizten Kiemendeckeln. Die meisten Fotos von Kampffischmännchen entstehen in diesem erregten Zustand.
Er wird erreicht, indem man einem Männchen einen Spiegel vorhält. Auch wenn es verlockend klingen mag, sollten Sie vom Einsatz eines Spiegels absehen. Die Drohgebärde alleine bedeutet für den Kampffisch nämlich bereits zu viel unnötigen Stress.
Aussehen
Die Wildform kommt in der typischen rotblauen Färbung und mit sehr kurzen Flossen vor. Diese Fische sind gleichzeitig agiler aber weniger aggressiv gegenüber Artgenossen.
Das Spektrum an Farben hat sich bei Hochzuchtkampffischen im Laufe der Jahre signifikant erhöht. Es gibt rein weiße und rein schwarze Siamesische Kampffische und jede erdenkliche Farbe dazwischen. Auch zwei- und mehrfarbige Fische kommen regelmäßig in den Handel.
Zusätzlich haben Sie bei den Flossenformen heute eine große Auswahl. Von Schleierformen über kurze, runde Flossen bis hin zu zackig eingeschnittenen Flossen (dem sogenannten Crowntail) reicht die Formenvielfalt.
Der Körper selber ist langgestreckt und endet in einem oberständigen Maul. Insgesamt erreicht der Siamesische Kampffisch eine Körperlänge von 5 bis 7 cm.
Ähnliche Arten
Während der Siamesische Kampffisch den wissenschaftlichen Artnamen Betta splendens trägt, finden sich in der Gattung Betta eine Reihe anderer Kampffischarten, die teilweise ebenso beliebte Aquarienfische sind.
Am ähnlichsten sind dem Siamesischen Kampffischen andere schaumnestbauende Arten, wie der Friedliche Kampffisch (Betta imbellis).
Weiter entfernt verwandt sind die maulbrütenden Kampffischarten, zu denen beispielsweise Betta pugnax zählt. Diese Maulbrüter sind eher Experten zu empfehlen, da sich deren Zucht aber auch Haltung in der Regel wesentlich schwieriger gestaltet als jene des Siamesischen Kampffisches.