Lebensraum des Valenciakärpflings
Der Valencia-Kärpfling kommt in Spanien, vor allem in der Nähe Valencias und Sevillas, sowie im Mündungsbereich des Ebro und des Guadalquivier, vor. Eine Unterart namens Valencia hispanica letourneuxi lebt in Gewässern auf der Insel Korfu und im benachbarten Albanien.
Der Valencia-Kärpfling ist sowohl durch die fortschreitende Biotopzerstörung seiner Heimatgewässer entlang der südspanischen Küste, als auch durch den, zur Moskitobekämpfung eingesetzten, Koboldkärpfling Gambusa holbrooki existenziell bedroht.
Merkmale, Form und Färbung
Der Valencia-Kärpfling hat einen verhältnismäßig kurzen und gedrungenen, seitlich kaum zusammengedrückten Körperbau. Der Kopf und der vordere Rückenbereich sind abgeplattet, das Maul groß und nach oben gerichtet. Das alles sind typische Merkmale eines Fisches, der seine Beute an der Wasseroberfläche sucht. Typisch für einen Oberflächenfisch ist auch, dass die Rücken- und Afterflosse ziemlich weit hinten ansetzen.
Das Männchen des Valencia-Kärpflings hat eine helle bis dunkelbraune Körperfärbung, mit einem grünlichen Schimmer. Die Bauchseite ist dagegen gelblich-weiß gefärbt. Die Schuppen haben einen dunklen Rand. Das Männchen hat einige dunkle Querstreifen auf den Flanken und einen großen, dunklen Fleck hinter dem Kiemendeckel. Die Rücken-, Schwanz- und Afterflosse sind gelb bis orange gefärbt und haben dunkle Punkte und einen dunklen Saum.
Die Weibchen des Valencia-Kärpflings sind wesentlich heller gefärbt und haben eine kaum hervortretende Längsbinde. Die Flossen des Weibchens sind farblos.
Haltung des Valenciakärpflings im Aquarium
Der Valencia-Kärpfling kann in einer Gruppe in einem großen, ruhigen Artbecken mit viel Pflanzendickicht und genügend freiem Schwimmraum gehalten werden. Das Wasser sollte hart und neutral (d.h. pH Wert etwa 7) sein. Diese Killifischart verträgt Temperaturschwankungen zwischen 15 und 30°C und kann daher im Sommer auch im Freiland, am besten in einem eigens für sie eingerichteten Miniteich, gehalten werden.
Der Valencia-Kärpfling sollte ausschließlich mit kräftigem, abwechslungsreichem Lebendfutter versorgt werden.
Nachzucht des Valenciakärpflings
Das Weibchen des Valencia-Kärpflings ist, ähnlich wie die meisten Aphanius-Arten, ein Haftlaicher, hat aber vergleichsweise große Eier mit einem Durchmesser zwischen 1,8 und 2,5mm. Die Entwicklungsdauer bis zum Schlüpfen der Brut beträgt je nach Wassertemperatur 10 bis etwa 14 Tage. Unter optimalen Aufzuchtbedingungen wachsen die Jungfische rasch heran.
BECH, R. (1989): Eierlegende Zahnkarpfen. – Neumann Verlag, Leipzig – Radebeul.
FREY, H. (1978): Das große Lexikon der Aquaristik. – Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen.
STERBA, G. (1990): Süßwasserfische der Welt. – E. Ulmer Verlag, Stuttgart.