Verbreitung des Australischen Zungenblatts
Das Australische Zungenblatt hat sein natürliches Verbreitungsgebiet in Australien und Neuseeland, wo es Sümpfe und Überschwemmungszonen von Seen und Flüssen besiedelt. Es wächst sowohl emers als Sumpfpflanze als auch submers als vollständig untergetauchte Wasserpflanze. Glossosoma elatinoides wurde von Takashi Amano in die Aquaristik 1980 eingeführt, da er mit dieser niedrig wachsenden, polsterartigen Pflanze seine ersten Naturaquarien gestaltete. Inzwischen hat sich das Australische Zungenblatt zu einer der beliebtesten Vordergrundpflanzen in Aquarien in der ganzen Welt entwickelt.
Aussehen des Australischen Zungenblatts
Das Australische Zungenblatt ist mit einer Wuchshöhe von 2 bis maximal 5cm eine der kleinsten Aquarienpflanzen überhaupt. Es hat kriechende Stängel mit kurz gestielten, gegenständig angeordneten Blättern. Die Blattspreite der submersen Pflanzenform hat eine Spatelform mit nur 0,8cm Länge und 0,4cm Breite. Diese Blätter haben eine hellgrüne Farbe. Über der Wasserlinie bildet das Zungenblatt unscheinbare Blüten. Eine Schwesterart, Glossostigma diandrum sieht sehr ähnlich aus, unterscheidet sich lediglich in der Zahl der Staubblätter der Blüten.
Haltungsbedingungen des Australischen Zungenblatts im Aquarium
Das Australische Zungenblatt braucht vor allem sehr viel Licht und eine ausreichende CO2-Düngung (20 bis 30mg/l). Der Gehalt an gelöstem Phosphat sollte bei wenigstens 0,5gm/l liegen, der Nitratgehalt etwa eine Zehnerpotenz höher. Auch Eisen (0,01 bis 0,5mg/l) als Spurenelement darf nicht fehlen, sonst bilden sich auf den Blättern transparente Stellen. Wasserhärte und pH-Werte werden in einem weiten Bereich von weich bis hart und 5,0 bis 7,5 toleriert. Nach KASSELMANN (2005) gedeiht Glossostigma diandrum aber am besten in weichem, leicht saurem Wasser. Die Pflanzen dürfen auch nicht bei zu hohen Wassertemperaturen gehalten werden, das Optimum dürfte bei etwa 24 bis 25°C liegen.
Im Fachhandel wird das Australische Zungenblatt in Töpfchen gepflanzt angeboten. Man entnimmt einzelne Pflanzenstängel mit einer Pinzette (die Pflanze ist sehr zerbrechlich) und pflanzt sie vorsichtig in den feinkörnigen Bodengrund. Die einzelnen Pflanzenstängel setzt man in Abständen von einigen Zentimetern zueinander ein. Dabei werden die Stängel so tief wie möglich in den Kies gesetzt, bis nur noch 2 bis 3 Blätter herausschauen. So wächst die Pflanze am schnellsten an und breitet sich als submerse Form als dichter Teppich im Vordergrund des Beckens allmählich aus.
Glossostigma elatinoides lässt sich am einfachsten durch Abtrennen der Seitensprosse und Tochterpflanzen vegetativ vermehren. Zumindest in den Sommermonaten kann das Zungenblatt auch im Flachwasserbereich des Gartenteichs eingesetzt werden.
Literaturhinweise
HUMMEL, S., C.HOMRIGHAUSEN & U. GAIDA (2012). Aquarienpflanzen – Natur erleben unter Wasser.
KASSELMANN,C. (2005): Tascehnatals Wasserpflanzen. – E. Ulmer Verlag, Stuttgart.