max. Größe 7 cm
Haltung einfach
Schwarmgröße min. 5 Fische
Beckengröße ab 60 cm Kantenlänge (54 Liter)
Wasser-
temperatur
16 bis 30  °C
Wasserwerte PH: 7 - 8.8 pH
GH: 10 - 25 °dH
KH: 5 - 20 °dGH
Aufenthaltsort Freiwasser
Futter Pflanzenreste, Wasserflöhe, Trockenfutter
Herkunftsland Südamerika
Zucht einfach
Verhalten friedlich, ruhig

Haltung des Guppys

Der Guppy ist nicht nur der ideale Anfängerfisch und noch dazu farben- und formenprächtig wie kaum ein anderer Zierfisch, er zeigt auch ein außerordentlich spannendes Balz- und Fortpflanzungsverhalten.

Man sollte die Guppys im Aquarium, egal ob im Arten- oder Gesellschaftsbecken, auf alle Fälle sortenrein erhalten und sich auf eine Standardform beschränken. Unkontrollierte Kreuzungen zwischen den Standards und Farbsorten verlieren in den Folgegenerationen sehr schnell an Farb- und Formenpracht.

Vergesellschaftung

Das Foto zeigt ein WelspaarFoto: Vladimir. Plish / shutterstock.com

Der Guppy ist ein ruhiger und friedlicher Fisch. Daher eignen sich zur Vergesellschaftung ruhige Fische, wie Antennenwelse, Salmler oder Platys.

Auf ein Zusammenleben mit hektischen, aggressiven Fischarten sollte verzichtet werden.

Schwarmgröße

Das Foto zeigt eine Guppy GruppeFoto: underworld / shutterstock.com

Der Guppy ist ein lebhafter Gruppen- und Schwarmfisch, der sich vor allem im oberen Bereich des Aquariums dicht unter der Wasseroberfläche aufhält. Man sollte ihn in einer Gruppe von mindestens 5 Exemplaren halten.

Futter

Als Allesfresser sind Guppys nicht wählerisch: Ihr Nahrungsspektrum reicht von Pflanzenresten, Algenaufwuchs, Detritus, Moskitolarven, Tubifex und Wasserflöhen bis zu handelsüblichem Trockenfutter mit einem höheren Anteil an pflanzlichen Substanzen (z.B. Tetraphyll, JBL Novo Guppy, JBL Guppy gran, Sera Flora oder Nutrafin für Lebendgebärende).

Das Foto zeigt Guppys mit FlockenfutterFoto: Vladimir Arndt / shutterstock.com

Wasserwerte

Guppys lassen sich gut an die verschiedensten Wasserverhältnisse adaptieren. Sie vertragen aber keinen plötzlichen Temperaturwechsel.

Als optimal erweist sich eine Wassertemperatur von 22° bis 28° C, ein Ph- Wert von 7 bis 8,8 und eine Gesamthärte von 10 bis 25° dH. Die Karbonhärte sollte zwischen 5 und 20° kH liegen.

Aquarieneinrichtung

Guppys brauchen genügend großen Freiraum zum Schwarmschwimmen und andererseits auch ein stellenweise üppiges, feinfiedriges Pflanzendickicht. In den Pflanzen können sich die jungen Guppys vor den Altguppys in Sicherheit bringen, falls man sie nicht in einem separaten Brutkasten aufziehen will.

Das Foto zeigt Guppys im AquariumFoto: Andrej Jakubik / shutterstock.com

Guppy im Schul-Aquarium

Dank seiner Formenvielfalt und Farbenpracht und des interessanten Balzverhaltens ist der Guppy auch ein idealer Besatz für das Schulaquarum und Anschauungsobjekt für den Biologieunterricht.

Denn jeder Zierfischhändler hält Guppys zu moderaten Preisen bereit. Guppys sind leicht zu halten und vermehren sich als Lebendgebärende sehr schnell. Außerdem stehen die geschlechtsreifen Männchen ständig unter „Strom“ und ihre Balzrituale faszinieren Schüler und Lehrer zugleich.

Experiment mit Guppy Männchen zum Balzverhalten

Das Foto zeigt schwimmende Guppys im AquariumFoto: bondart / shutterstock.com

Guppys sind gut zu vergesellschaften. Ihr volles Verhaltensrepertoir entfalten die Männchen aber erst im Artenbecken.

Auch die Verhaltensforschung hat den Guppy seit langem im Visier, um angeborene, erworbene und durch Erfahrung ergänzte und perfektionierte Auslösemechanismen in der Balz der Guppymännchen differenzieren zu können.

Um dies herauszufinden, hat man sogar Kaspar-Hauser-Versuche mit den Guppy-Männchen durchgeführt. Dazu wurden die Männchen direkt nach der Geburt isoliert aufgezogen, ohne ihres gleichen zu Gesicht zu bekommen.

Dann hat man ihnen in ihrem Aufzuchtbecken einzelne Attrappen von Guppyweibchen vorgeführt, um zu sehen, wie sie darauf reagieren.

Das Foto zeigt einen Triangelschwanz GuppyFoto: Karel Zahradka / shutterstock.com

Beim Guppy-Männchen lassen sich nämlich bestimmte Balzrituale unterscheiden:

  • zaghaftes Verfolgen des Weibchen mit angelegten Flossen
  • im Kreis schwimmen und Zupfen an der Kloake des Weibchens
  • Präsentation eines S-förmigen Körpers vor dem Weibchen
  • das Männchen stellt sich quer vor das Weibchen und spreizt seine Flossen
  • ersten Kopulationsversuch

Solche Verhaltensformen zeigen auch Guppy-Männchen, die als Kaspar-Hauser aufgezogen wurden, nie ein echtes Weibchen zu Gesicht bekommen haben und sich das Balzverhalten auch nicht von anderen Guppymännchen abgeschaut haben können.

Am heftigsten reagierten die Kaspar-Hauser-Männchen auf besonders große Weibchenattrappen, gefolgt von einem großen Augenfleck (sozusagen Liebe auf den ersten Blick!) und an dritter Stelle erst auf den schwarzen Trächtigkeitsfleck.

Je mehr die Form der Guppymännchen dem der ursprünglichen Wildform gleicht, umso ausgeprägter ist das Balzspiel. Zu große und lange Flossen behindern offensichtlich beim Fortpflanzungsritual.

Nachzucht

Das Foto zeigt Guppy BabysFoto: Tio Gian / shutterstock.com

Je nach Wassertemperatur und individuellem Rhythmus bekommen die Guppyweibchen alle 23 bis 28 Tage Nachwuchs. Pro Wurf werden zwischen 10 und maximal 100 Jungfische geboren, das hängt von Größe und Alter des Weibchens ab.

Bei guter Ernährung sind die Guppys nach 2 Monaten schon geschlechtsreif und fortpflanzungsfähig. Zur Förderung von Wachstum und Gesundheit kann man die jungen Guppys in den ersten Tagen mit Interpret Liquifry No. 2 Food for Live-Bearing Fisch füttern.

Form und Färbung

Das Foto zeigt ein Guppy MännchenFoto: boban_nz / shutterstock.com

Guppys haben einen fast drehrunden Körperquerschnitt und sind seitlich nicht so stark abgeflacht wie Schwertträger und Platy. Das Weibchen ist meist recht unscheinbar gefärbt, es wird fast doppelt so groß wie das Männchen und wirkt gedrungener. Man erkennt es außerdem am Trächtigkeitsfleck oberhalb der Afterflosse.

Die Männchen sind schon vor Erreichen der Geschlechtsreife an ihrem Gonopodium (der zum Begattunsgorgan umfunktionierten Afterflosse) zu erkennen. Bereits die Wildform der Guppy-Männchen ist wesentlich bunter als die der Weibchen.

Charakteristisch für diese Männchen sind zwei bis drei dunkelblaue bis schwarze Punkte in der vorderen Körperhälfte auf Höhe der Seitenlinie. Diese Punkte sind bei den Hochzuchtformen des Guppys meist weggezüchtet worden.

Das Foto zeigt Schleierschwanz GuppysFoto: Kuttelvaserova Stuchelova / shutterstock.com

Im Laufe der Jahrzehnte wurden etliche Formen herausgezüchtet, wobei in erster Linie Wert auf besondere Farbmuster und Schwanzformen der Guppy-Männchen gelegt wurde, während die dazugehörenden Guppy-Weibchen der gleichen Stämme meist nur am Farbmuster der Flossen, vor allem der Schwanzflosse, ihren Männchen zuzuordnen sind.

Zuchtstandards

Guppy Standarts

Guppy-Standards: Großflosser: A – Fahnenschwanz, B – Triangelschwanz, C – Fächerschwanz, D – Schleierschwanz / Schwertflosser: E – Doppelschwert, F – Obenschwert, G – Untenschwert, H – Leierschwanz/ Kurzflosser: I – Spatenschwanz, J – Speerschwanz, K – Rundschwanz, L – Nadelschwanz

Um etwas Ordnung in die verschiedenen Zuchtformen zu bekommen und eine Bewertung der Hochzuchtstämme auf internationalen Ausstellungen zu ermöglichen, wurden Standards festgelegt.

Das Foto zeigt einen Guppy mit DoppelschwertFoto: boban_nz / shutterstock.com

Unter solch einem Standard wird der Idealtyp eines durch bestimmte Merkmale wie Färbung und Flossenformen eindeutig definierten Männchentyps des Guppy bezeichnet, der nicht ein Zufallsprodukt spontaner Kreuzung ist und dann bald wieder verschwindet, sondern dessen Merkmale über Generationen unverändert erhalten bleiben.

Solche Standards, die sich auf die Form der Schwanzflosse beziehen, sind Untenschwert, Obenschwert, Doppelschwert, Triangel, Fächerschwanz, Leierschwanz, Rundschwanz, Spatenschwanz und Spitzschwanz.

Weniger streng legte man sich bei Körperfärbung und Farbmuster fest, sodass hier vor allem innerhalb der letzten 30 Jahre immer neue Farbspiele und -Varianten entstanden sind.

Herkunft und Lebensraum

Der Guppy hat sein Verbreitungsgebiet im Nordosten Südamerikas und den vorgelagerten Inseln, z.B. in Trinidad.

Inzwischen ist er fast weltweit über Aquarianer verbreitet und ist in vielen tropischen Regionen ausgewildert worden. Dabei dringt er neben Süßgewässer auch in versalzte Seen und in den Brackwasserbereich vor.

Im 19. Jahrhundert entdeckte ein gewisser John Lechmere Guppy, Schulbeamter auf Trinidad, in den Fließgewässern der Insel eine neue, recht unscheinbare Fischart, die ein Spezialist vom British Museum London ihm zu Ehren Giradinus Guppy nannte.

Nun hatte aber bereits wenige Jahre zuvor ein Missionar auf der Karibikinsel Barbados einen kleinen, auffallend farbenfrohen Fisch entdeckt, den der italienische Biologe Filippo der Filipi 1861 als Lebistes poecilioides beschreib.

Da beide Fische sich überhaupt nicht ähnlich sahen, wusste man lange Zeit nicht, dass es sich bei dem Exemplar aus Barbados um ein Männchen, bei dem Fisch aus Trinidad um ein Weibchen der gleichen Art handelte.

Der heute gültige wissenschaftliche Name lautet Poecilia reticulata. Geblieben ist der deutsche Name „Guppy“.

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