Haltung des Blauen Antennenwels
Der Blaue Antennenwels ist ein friedlicher Harnischwels. Für eine kleine Gruppe ist eine Beckenlänge von 80cm ausreichend.
Vergesellschaftung
Den Blauen Antennenwels kann man gut mit seinesgleichen oder anderen Zierfischen vergesellschaften kann. Am betsen wählt man eine Fischart aus dem Amazonas. Hierzu gehören Barben, Bärblinge, Salmler, oder Regenbogenfische.
Schwarmgröße
Am besten hält man ein älteres, dominantes Männchen mit 1-2 Weibchen. Die Männchen verteidigen ihr Revier, was die Haltung von mehreren Männchen nur in großen Aquarien ermöglicht.
Futter
Neben Aufwuchsalgen braucht der Blaue Antennenwels zusätzlich pflanzliche Kost in Form von Tiefkühlerbsen, überbrühtem, kleingeschnittenem Salat, Haferflocken u.ä.
Schon gewusst?
Als Putzkolonne erfreuen sich Antennenwelse großer Beliebtheit beim Beseitigen der Aufwuchsalgen auf den Aquarienscheiben und anderen glatten Flächen.
Obwohl der Blaue Antennenwels ein fast reiner Vegetarier ist, bleiben Wasserpflanzen im Aquarium verschont. Es kann jedoch passieren, dass einige Pflanzen, vor allem solche mit breiten Blättern, beim Abrapseln des Algenaufwuchses etwas in Mitleidenschaft gezogen werden.
Wasserwerte
Eine Wassertemperatur von 22 – 28°C und ein PH Wert zwischen 6,5 und 7,5 ist optimal. Sind die Wasserwerte stabil stellt der Blaue Antennenwels hinsichtlich der Wasserqualität keine hohen Ansprüche.
Aquarieneinrichtung
Der Blaue Antennenwels braucht viele Versteckmöglichkeiten, z.B. in Form von halbierten Kokosnussschalen, Tontöpfen oder unter großen Steinen und Wurzeln.
Zur Deckung des hohen Bedarfs an Holzfasern als Ballaststoff stattet man das Aquarium mit Moorkienwurzeln aus, die von den Antennenwelsen ständig abgeraspelt werden.
Nachzucht
Die Nachzucht des Blauen Antennenwelses gelingt am besten bei Wasserwerten unter 10°dGH und pH<7.
Die Eipakete werden an lichtarmen Stellen unter Wurzeln, in halbierten Kokosnussschalen oder unter Tonröhren abgelegt. Das Männchen bewacht das Gelege, bis die Larven nach etwa 5 Tagen schlüpfen.
Das Dottersackstadium dauert dann nochmals etwa 2 Wochen.
Die Jungfische werden zunächst vor allem mit Staubfutter, später auch mit geschälten und zu Brei zerdrückten Tiefkühlerbsen versorgt. Von Anfang an nehmen sie auch Algenaufwuchs und die darin lebenden Mikroorganismen zu sich.
Unser Tipp!
Die Laichwilligkeit kann gefördert werden, wenn man im Herbst 2/3 des Wassers gegen Frischwasser austauscht und die Wassertemperatur um ungefähr 5°C absenkt.
Form und Färbung
Der Blaue Antennenwels hat eine grünlich-braune bis dunkelbraune Grundfärbung mit etwas dunkleren Flecken.
Schon gewusst?
Fühlt sich der Blaue Antennenwels wohl, dann nimmt er eine sehr dunkle Körperfärbung mit einem bläulich schwarzen Schimmer an.
Die Bauchunterseite ist etwas heller. Auch die Flossen sind tief blauschwarz gefärbt, wobei die Rücken- und die Afterflosse weißlich-graue Punkte und einen hellen Saum haben. Die Schwanzflosse dagegen hat helle Spitzen.
Jungfische sind intensiv blauschwarz gefärbt mit deutlichen weißen Punkten auf Körper und Flossen, wobei Rücken- und Afterflosse zusätzlich einen leuchtend weißen Rand haben.
Das Männchen hat auf der Stirn und an der Schnauze lange und zum Teil gegabelte Tentakel, die beim Weibchen nur kurz und dünn sind.
Um einen Missverständnis vorzubeugen: der Blaue Antennenwels ist als Harnischwels mit den eigentlichen Antennenwelsen aus der Familie Pimelododiae nicht näher verwandt. In den Listen der Harnischwelse wird der Blaue Antennenwels als L183 geführt.
Einige Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass die reich verzweigten Tentakel am Kopf der Männchen eine Art Larvenmimikry darstellen. Das Männchen kann damit reichlich Nachwuchs im Dottersackstadium vortäuschen und damit Weibchen anlocken.
Denn man weiß auch von anderen Fischarten wie dem Stichling, bei denen der Vater die Brutpflege übernimmt, dass sich die Weibchen vor allem mit Männchen paaren, die schon ihren Beweis als potentes Männchen und fürsorglicher Elternteil erbracht haben.
Verbreitung und Lebensraum des Blauen Antennenwels
Der Blaue Antennenwels stammt aus dem Rio Negro und weiteren Zuflüssen des Amazonas, die als Schwarzwasserflüsse ein gerbstoffreiches, bernsteinfarbenes und sehr weiches Wasser mit einem entsprechend niedrigen pH führen.
Neben dem Blauen Antennenwels Ancistrus dolichopterus ist auch der Gelbbraune Antennenwels Ancistrus temminckii in der Aquaristik gut eingeführt.
Man sollte versuchen, diese beiden Arten auch unter Aquarienbedingungen artenrein zu erhalten. Man sollte sie nicht mit anderen Antennenwelsen vermischen, die ebenso importiert worden sind, aber bisher nicht sicher einer bestimmten Art zugeordnet sind.