Natürlicher Lebensraum der Prachtschmerlen
Soweit bekannt, führen die Prachtschmerlen während der Regenzeit Laichwanderungen stromauf durch, wobei sie auch Stromschnellen überwinden können. Das kann man ihnen natürlich im Aquarium nicht bieten, man muss aber durch eine solide Glasplatte für die nötige Abdeckung sorgen, dass die Fische nicht doch einmal aus dem Aquarium springen können.
Prachtschmerlen besiedeln in erster Linie Klarwasser-Flüsse. Sie sind deshalb auf relativ nährstoffarmes, weiches und vor allem klares und sauberes Wasser angewiesen. Ein solches Gewässer wird vor allem durch Detritus und Mulmablagerungen bestimmt. Durch den Raubbau am tropischen Regenwald wandeln sich diese Fließwasserabschnitte durch Erosion und Trübstoffführung in sogenannte Weißwasserabschnitte. Colafarbene, huminstoffreiche Schwarzwasserbereiche werden dagegen nur selten von Prachtschmerlen besiedelt.
Das Becken
Die Beckengröße richtet sich natürlich in erster Linie nach der Größe und Anzahl der Prachtschmerlen. Prachtschmerlen wachsen zwar langsam, aber sie können sehr alt und groß werden. Bei den Clownschmerlen Botia macracanthus sind dann das maximal 25cm und bis zu 30 Jahre. Ein Becken für 5 bis 6 dieser Clownschmerlen von 1,50m Länge muss als Untergrenze angesehen werden. Auch für eine Gruppe kleinerer Schmerlenarten wie die nur 7cm langen Schwarzstreifenprachtschmerle Botia nigrolineata sollte die Beckenlänge wenigstens 1m betragen.
Filterung und Einrichtung
Prachtschmerlen reagieren äußerst empfindlich auf Verunreinigungen und Schadstoffanreicherungen im Aquarium. Wichtig ist deshalb eine leistungsfähige Filteranlage, die zugleich für eine kräftige, gerichtete Wasserströmung sorgt. Das Geblubber einer zusätzlichen Belüftung mittels Membranpumpe und Ausströmerstein stört dagegen eher.
Auf den Aquarienboden kommen nur Steine und Kies ohne scharfe Kanten, an denen sich die Prachtschmerlen verletzen können. Das Substrat sollte möglichst dunkel sein. Ein paar große, flache Steine dienen den Fischen als „Ansitz“, auf denen sie oft lange mit dem Kopf voran in der Strömung ausharren. Auch einige Freiflächen mit Sand sind wichtig, in denen die Fische gerne nach Würmern, Mückenlarven oder Wasserschnecken graben.
Pflanzen spielen für die Prachtschmerlen eine untergeordnete Rolle; eine Schwimmpflanzendecke an der Wasseroberfläche kann jedoch für gedämpftes Licht sorgen. Und einige größere Aufsitzerpflanzen wie der Javafarn – auf Steine oder Moorkienwurzeln aufgebunden – beleben das Gesamtbild.
Höhlen und Röhren
Wichtig sind für die Prachtschmerlen vor allem Unterschlupfmöglichkeiten. Und es ist erstaunlich, wie gerne sie sich vor allem in enge Spalten und Röhren einklemmen können. Überhängende Steine oder hohl aufliegende Holzwurzeln werden als Ruheplätze genutzt. Am liebsten sind ihnen jedoch Röhren aus Bambus oder gebranntem Ton, deren Volumen nicht viel größer sein braucht als der Körperquerschnitt der Prachtschmerlen. Gerne liegen sie auch zu mehreren in einer Röhre – entweder Bauch an Bauch oder Kopf an Schwanzende – je nachdem, wie es der zur Verfügung stehende Platz erlaubt. Zu weite Röhren oder Höhlen werden dagegen gemieden. Liegen mehrere Prachtschmerlen in einer Röhre, dann hält meist eine von ihnen Wache und schaut mit dem Kopf aus der Röhre heraus.
Umgestülpte Blumentöpfe oder Kokosnussschalen mit einer herausgebrochenen Öffnung, wie man sie für höhlenbrütende Labyrinthfische oder Zwergbuntbarsche als Laichplätze verwenden kann, werden dagegen von Prachtschmerlen als Unterschlupfmöglichkeit völlig ignoriert.