Düngemittel im Aquarium: Flüssigdünger vs. Kapseldünger
Pflanzen in einem Aquarium benötigen Nährstoffe, die ihnen beim gesunden Wachstum helfen. Im Handel sind zu diesem Zweck Flüssigdünger und Kapseldünger erhältlich. Pflanzen im Aquarium düngen – Wir geben den Überblick!
Flüssigdünger
Wie wirkt Flüssigdünger: Wird direkt im Aquarienwasser zugefügt, sodass die Pflanzen die Dünger über die Blätter aufnehmen können.
Für welche Pflanzen eignet sich Flüssigdünger: Flüssigdünger eignet sich für fast alle Aquarienpflanzen, da alle einen Teil ihrer Nährstoffe über die Blätter aufnehmen. Gearade schnellwachsende Aquarienpflanzen und viele typischen Pflanzen profitieren davon. Für Einsteiger in die Düngung die erste Wahl.
Kapseldünger
Wie wirkt Kapseldünger: Kann hingegen in Wurzelnähe im Kies eingegraben werden, sodass die Nährstoffe nach und nach an die Pflanzenwurzeln abgegeben werden.
Für welche Pflanzen eignet sich Kapseldünger: Nur wenige Pflanzenarten wie Cryptocorynen, Echinodorus oder Vallisnerien sind Wurzelzehrer. Bei diesen sind Kapseldünger zu empfehlen.
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Aber Vorsicht
Wer Tiere hält, die den Bodengrund aufwühlen, profitiert u. U. eher von einem Flüssigdünger.
Nährstoffmängel bei Aquarienpflanzen erkennen und beheben
Wie bei allen Pflanzen in der Natur liefert das Aussehen der Aquarienpflanzen bereits erste Anhaltspunkte, woran es ihnen mangelt.
Ein Ungleichgewicht im Wasser zeigt sich bspw. an gelben Blättern, einer verstärkten Algenbildung oder im ausbleibenden Pflanzenwuchs. Gesunde Pflanzen zeigen sattes Blattgrün und neue Triebe.
In jedem Fall liegt die Lösung darin, die Nährstoffe ins Gleichgewicht zu bringen. Damit lässt sich verhindern, dass das Mini-Ökosystem „kippt“ und ein ungesundes Lebensumfeld für die Bewohner entsteht.
Um Nährstoffe im Aquarium auszubalancieren, damit die Pflanzen optimal gedeihen, ist die Unterscheidung zwischen Makro- und Mikronährstoffen wichtig. Pflanzen brauchen Makrostoffe in größeren, Mikrostoffe in kleineren Mengen, wobei die konkreten Anforderungen von der Pflanzensorte abhängt.
Makronährstoffe
- Sauerstoff
- Wasserstoff
- Kohlenstoff
- Stickstoff
- Schwefel
- Magnesium
- Phosphor
- Kalium
- Kalzium
Mikronährstoffe
- Mangan
- Kupfer
- Eisen
- Chlor
- Zink
- Molybdän
Idealwerte
In einem Aquarium, in dem ein ökologisches Gleichgewicht herrscht, liegen die Makro- und Mikronährstoffe innerhalb folgender Messwertgrenzen vor:
- Lumen je Liter: 30 bis 60 lm
- CO2: 20 bis 35 mg/l
- Eisen (Fe): 0,1 bis 0,5 mg/l
- Kalium (K): 10 bis 30 mg/l
- Magnesium (Mg): 5 bis 10 mg/l
- Nitrat (NO3): 10 bis 30 mg/l
- Phosphat (PO4): 0,1 bis 1,5 mg/l
Bevor Aquarianer wahllos Dünger verwenden, sollten sie also besser erst die Wasserwerte überprüfen. Dann lassen sich bei einem Nährstoffmangel die Pflanzen im Aquarium gezielt düngen.
Pflanzen im Aquarium düngen: Tipps zur Anwendung
Geht es nun darum, das ausgesuchte Düngemittel richtig anzuwenden, sind 2 Faktoren entscheidend:
- Dosierungsintervall und
- Menge des Düngers
Düngemittel anwenden: Wann sind Pflanzen im Aquarium zu düngen?
Für die Anwendung eines Düngers im Aquarium gibt es unterschiedliche Optionen. Aquarianer düngen die Pflanzen täglich oder wöchentlich (Stoß- bzw. Vorratsdüngung).
Das Dosierungsintervall hängt hierbei auch vom jeweils ausgesuchten Düngemittel ab. Die Hersteller machen im Regelfall Angaben, ob sich der Pflanzendünger für eine wöchentliche Düngung eignet.
Der wöchentliche Rhythmus ist vor allem für berufstätige Aquarianer mit wenig Zeit empfehlenswert. Hierbei wird der Dünger nach dem üblichen Teilwasserwechsel zugeführt.
Unser Tipp
Zusätzlich zu einem NPK-Dünger (Nitrat, Phosphat und Kalium) ist ein Eisendünger empfehlenswert (bspw. Mikro Basic Eisen von Aqua Rebell). Um verstärkten Algenwuchs (z. B. Pinselalgen und Rotalgen) zu vermeiden, sind schwächere Eisendünger angebracht.
Die tägliche Düngung der Aquariumpflanzen lohnt sich dagegen für Menschen mit viel Zeit und einer perfektionistischen Ader. Sie fügen die Düngemittel gezielt in Form einer täglichen Bedarfsmenge dem Wasser bei.
Für die Pflanzen ist diese Form der Düngung besser geeignet. Auf diese Weise müssen die Pflanzen den größeren Wochenvorrat an Nährstoffen nicht erst Stück für Stück abbauen. Die fehlenden Nährstoffe sind stattdessen in angemessener Menge direkt nutzbar.
Düngemittel dosieren: Wie viel ist richtig?
Nicht jedes Aquarium ist gleich besetzt oder enthält dieselben Parameter. Für die richtige Dosierung spielen die Menge der eingesetzten Pflanzen ebenso eine Rolle wie die Größe des Beckens, der Fischbesatz, die Lichtmenge und CO2-Zufuhr. Die Empfehlungen zur Dosierung von den Herstellern richten sich stets nach den verallgemeinerten Durchschnittswerten.
Die Grundlage für die Dosierung der Düngemittel stellt der sogenannte Minimumfaktor dar. Das ist jener Nährstoff, der von den vorhandenen Aquarienpflanzen am meisten gebraucht wird. Er sollte mindestens ausreichend verfügbar sein.
Solange ein wichtiger Nährstoff in unzureichender Menge verfügbar ist, gedeihen die Pflanzen nicht gut. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, die aktuellen Wasserwerte zu bestimmen und diese über mehrere Tage (oder Wochen) zu kontrollieren.
Für die Dosis der Düngung stellen die Herstellerangaben ein ungefähres Richtmaß dar. Anfänger in der Aquaristik halten sich an die Empfehlungen der Hersteller oder dosieren zunächst kleine Mengen, um sich an die Zielwerte im Wasser heranzutasten.
Fazit: Wie lassen sich Pflanzen im Aquarium düngen?
Pflanzen im Aquarium zu düngen ist mit wenig Vorwissen möglich. Die Hersteller (z. B. JBL, Aqua Rebell oder Sera) liefern solide Hinweise für Einsteiger zur Anwendung der Düngemittel. Auch unabhängig davon können sich Einsteiger mit einem Basiswissensstand an die optimale Düngung herantasten, ohne ihre Pflanzen oder Fische zu gefährden.
Universaldünger in Flüssigform sind hierbei besonders einfach anzuwenden und zu dosieren. Bei konkreten Nährstoffmängeln lohnt sich die gezielte Düngung mit einzelnen Nährstoffen (z. B. Eisen). Nicht zuletzt können Aquarianer z. B. Kapseldünger gezielt einsetzen, um einzelne Pflanzen im Aquarium zu düngen.