Algen gehören vermutlich zu den unangenehmsten Begleiterscheinungen in der Aquaristik. Dabei ist keine Panik geboten. Algen gehören zu einem natürlichen Gewässer dazu und sind zumindest in Spuren in jedem Aquarium vorhanden.

Da viele Algen sehr ähnliche Bedingungen bevorzugen wie die erwünschten Wasserpflanzen, muss eine Bekämpfung immer vorsichtig von statten gehen.

Um die richtigen Maßnahmen zu setzen ist es daher wichtig, die Algenart zunächst zu identifizieren und die Algen zu bestimmen. Dabei hilft dieser Leitfaden.

Algen in der Anfangsphase?

Als Einfahrphase eines Aquariums bezeichnet man ca. die ersten drei bis sechs Wochen nachdem das Aquarium aufgestellt und befüllt wurde. In dieser Zeit muss sich in dem Becken erst ein Ökosystem bilden mit all seinen großen und (mikroskopisch) kleinen Mitspielern und biochemischen Kreisläufen.

Das Foto zeigt Grünalgen im AquariumFoto: staras / shutterstock.com

Diese Zeit ist für ein Aquarium recht empfindlich, weswegen Sie jetzt noch keine Tiere pflegen sollten. Selbst manchen Pflanzen macht die Einfahrphase zu schaffen, nicht alle überleben immer diese ersten Wochen.

Nutznießer der noch labilen Verhältnisse im Becken sind hingegen niedere Organismen wie Bakterien oder Algen. Nachdem sie wenig Konkurrenz zu befürchten haben, vermehren sie sich in den ersten Wochen oft explosionsartig. Aber keine Sorgen.

Schon gewusst?

Dieses Algenwachstum ist in der Regel enden wollend und stellt sich selber nach einiger Zeit wieder ein.

Sorgen Sie für genügend Licht und ausreichenden Dünger, gewinnen bald Ihre Pflanzen die Oberhand. Aktive Gegenmaßnahmen sollten Sie hingegen eher nicht setzen. In vielen Becken sind es Grünalgen, die sich in der Einfahrphase breitmachen.

Die sind höheren Pflanzen so ähnlich, dass so manche Gegenmaßnahmen auch diesen schadet. Das lohnt sich nicht bei einem Problem, das sich ohnehin früher oder später von selber löst.

Das Foto zeigt verschiedene Algen im Aquarium

Lange grüne Fäden schweben in der Strömung

Ist das der Fall, haben Sie es mit Fadenalgen zu tun. Auch diese gehören zu den Grünalgen und sind meist ein Zeichen für gute Wasserqualität und Lichtbedingungen. Vermehren Sie sich aber zu stark, wollen wir auch diese nicht mehr in unserem Aquarium sehen.

Faden-Algen bestimmen Sie an ihrer attraktiven sattgrünen Farbe und an den langen, fadenförmigen Auswüchsen, die beinahe an Haarbüschel erinnern. Diese Algen erkennen Sie, da diese nicht wirklich mit dem Untergrund fest wachsen, sondern sich an Pflanzen oder Dekorationsgegenständen verfangen und dann in der Strömung schweben.

Unser Tipp!

Man kann die Fäden der Fadenalgen leicht absammeln oder beim Wasserwechsel absaugen. Bei starkem Befall sollte man unbedingt Temperatur, Licht und Nährstoffverhältnisse im Becken im Blick haben und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.

Fadenalgen im Aquarium

Dicke schwarze Büschel sitzen fest auf Wurzeln und Technik

Haben Sie es mit solchen dunkelgrün bis schwarzen Büscheln zu tun, die vorwiegend auf unbelebtem Material sitzen, von dem sie sich kaum abzupfen lassen, haben Sie es mit Pinselalgen zu tun. Diese Algen bestimmen Sie aufgrund ihrer Farbe, da sie farblich leicht von anderen Algenarten zu unterscheiden sind. Sie werden auch nie länger als ca. 1 cm.

Zwar sind Pinselalgen äußerst hartnäckig, die Ursachen sind aber relativ klar und lassen sich gut verbessern. Sie finden Pinselalgen nämlich vorwiegend in Becken mit schlechten hygienischen Bedingungen, hohen Phosphat- und Nitratwerten, wenig Pflanzen und vielen Fischen. Es hilft daher, den Befall enorm einzudämmen, wenn man diesen Faktoren entgegenwirkt.

Unser Tipp!

Reduzieren Sie Ihren Fischbesatz durch Abgabe an den Handel oder befreundete Aquarianer.

Das Foto zeigt Pinselalgen im Aquarium

Nehmen Sie ihren Wasserwechsel wieder ernster, indem Sie ihn regelmäßiger durchführen und dabei immer ca. ein Viertel bis ein Drittel des Wassers austauschen. Eventuell hat auch der Filter bereits wieder eine Säuberung bitter notwendig.

Zuletzt sollten Sie sich um einen dichteren Pflanzenbewuchs kümmern und diesem mit Düngung und Beleuchtung optimale Bedingungen bieten.

Kleine dunkle Punkte überziehen die Scheiben

Praktisch jedes Aquarium hat in gewissem Maße diese kleinen, ca. 1 mm großen Punkte an der Scheibe, die nie Büschel ausbilden. Diese sogenannten Punktalgen machen selten größere Probleme und bilden meist nur geringe Beläge aus.

Es reicht daher in den meisten Becken, die Punktalgen einfach von der Scheibe zu entfernen. Dafür gibt es im Handel diverse Schaber mit Klingen, die die Punktalgen restlos entfernen. Auch eine ausgediente Kreditkarte eignet sich für diesen Zweck.

Unser Tipp!

Bei gesundem Pflanzenwuchs nehmen Punktalgen nie überhand. Kümmern Sie sich daher stets gut um Ihre Pflanzen, dann ist keine übermäßige Vermehrung der Punktalge zu befürchten.

Das Foto zeigt Punktalgen an der Aquarienscheibe

Schleimige blaugrüne Beläge verleihen dem Aquarium einen unangenehmen Geruch

Blaualgen lassen sich sehr leicht von allen anderen Algenarten unterscheiden. Sie bilden blaugrüne bis blaubraune Beläge aus, die im schlimmsten Fall alles im Aquarium überziehen, von der Technik, über Wurzeln bis hin zu Pflanzen.

Diese Beläge fühlen sich schleimig an, lösen sich leicht vom Untergrund, zerreißen aber auch sehr leicht, was eine restlose Entfernung sehr schwierig macht.

Blaualgen sind überdies leicht am Geruch zu erkennen. Dieser ist leicht fischig und wird von den meisten Menschen als unangenehm empfunden.

Schon gewusst?

Blaualgen werden aufgrund ihrer Konsistenz auch Schmieralgen genannt. Dabei handelt es sich gar nicht um Algen, sondern vielmehr um sogenannte Cyanobakterien. Diese waren in der Entwicklungsgeschichte der Erde derart erfolgreich, dass ihnen heute schwer beizukommen ist.

Ein reines Absaugen von Blaualgen reicht leider nicht. Meistens bekommt man ein Becken nie vollständig blaualgenfrei. Darüber hinaus gibt es keine Tiere, die Blaualgen fressen würden.

Das wollen wir aber ohnehin nicht, da Cyanobakterien überdies Giftstoffe abgeben, die für Ihre Aquarienbewohner gefährlich werden können. Eine Bekämpfung von Blaualgen ist daher immens wichtig.

Am ehesten gelingt diese durch Verbesserung der hygienischen Bedingungen und Verbesserung von Licht- und Nährstoffverhältnissen.

Unser Tipp!

Zu Beginn der Gegenmaßnahmen sollte eine mehrtägige Dunkelkur stehen. Blaualgen sind stark abhängig von ihrer Photosynthese und reagieren extrem empfindlich auf vollkommene Dunkelheit.

Pflanzen und Fische hingegen stecken eine Dunkelkur wesentlich leichter weg.

Auf dem Bild sieht man eine Hand mit AlgenFoto: mivod / shutterstock.com

Lockere braune Beläge überziehen den Bodengrund

Dieses Phänomen geschieht vor allem in lang laufenden Aquarien, deren Lichtleistung nachgelassen hat. Finden Sie dann braune Beläge, die locker Ihren Bodengrund überziehen und sich leicht lösen lassen, haben Sie es mit Kieselalgen zu tun.

Zum Glück ist kaum eine Algenart derart einfach zu bekämpfen wie die Kieselalgen.

Unser Tipp!

Am besten entfernen Sie die Beläge beim Wasserwechsel, indem Sie den Schlauch vorsichtig knapp über dem Bodengrund entlangziehen.

Es gibt außerdem viele Tierarten, die gerne Kieselalgen fressen. Dazu gehören viele Barsch-, Wels- und Barbenarten, sowie eine Reihe an Garnelen und Schnecken.

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Kieselalgen im Aquarium

Das Wasser hat einen grünlichen Schimmer

Besonders im Sommer kommt es häufig zum Phänomen einer grünlichen Trübung des Wassers. Aus der Natur kennen Sie das Phänomen vermutlich unter dem Begriff Algenblüte.

Es handelt sich dabei um mikroskopisch kleine Grünalgen, die frei durchs Wasser schweben und daher auch den Namen Schwebealgen tragen.

Unser Tipp!

Sind Sie sich nicht sicher, ob es sich tatsächlich um Schwebealgen handelt, halten Sie am besten ein weißes Blatt Papier im Wasser wenige Zentimeter von der Scheibe entfernt. Vor dem weißen Hintergrund sollte die Grünfärbung des Wassers eindeutig zu erkennen sein.


Die Ursachen für Schwebealgen sind meistens im Licht zu suchen. Kommt es nämlich in den Sommermonaten zusätzlich zur Aquarienbeleuchtung zur verstärkten Sonneneinstrahlung durch das Fenster, kommt das Schwebealgen entgegen.

Dem können Sie gut mit Vorhängen oder Jalousien entgegenwirken. Haben Sie auch ein Auge auf die Makronährstoffe Nitrat, Phosphat und Kalium, da ein Überangebot ebenfalls Schwebealgen begünstigen.

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Lange dunkle Fäden überziehen Pflanzen und Gegenstände

Bartalgen gehören nicht unbedingt zu den häufigsten Algen der Aquaristik. Sie sind aber leicht zu erkennen und von anderen Algenarten zu unterscheiden.

Die Farbe erinnert an Pinselalgen, mit denen sie auch nah verwandt sind, nur bilden Bartalgen wesentlich längere Fäden aus. Von den Fadenalgen hingegen unterscheiden sich Bartalgen durch ihre dunkelbraune Färbung.

Auch bei Bartalgen eignet sich zur Bekämpfung eine Verbesserung der Hygienemaßnahmen, wie Filterreinigung und Wasserwechsel.

Schnellwachsende Pflanzen und perfekt abgestimmte Düngung bzw. Beleuchtung komplettieren die Kampfansage an die Bartalgen.

Was würde gut in ihr Aquarium passen?

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