Haltung des Sichelfleck-Panzerwels
Im Gegensatz zu den meisten anderen Panzerwelsarten hält sich der Sichelfleck-Panzerwels nicht primär am Boden auf, sondern schwimmt in der Freiwasserzone des Aquarium umher.
Vergesellschaftung
Als geselliger Schwarmfisch kann man ihn gut in kleinen Gruppen pflegen, da er sich auch im Aquarium anderen Schwarmfischen anschließt.
Gut kann man ihn mit kleineren Salmlerarten zusammen halten, mit denen er auch im Amazonas-Gebiet zusammenlebt. Er täuscht in Form und Farbmuster als Mimikry den Salmler Cheirodon kriegi perfekt vor.
Leider wird dieser Salmler im Zoofachhandel aber kaum angeboten. Er ist den meisten Aquarianern zu wenig bunt.
Im Aquarium kann man ihn daher genauso gut mit kleineren Vertretern aus der Familie der lebendgebärenden Zahnkarpfen zusammen pflegen. Einige Arten wie der Sonnenkärpfling Poecilopsis profilica hat sogar eine ganze ähnliche Zeichnung, allerdings ohne einen rautenförmigen Sichelfleck auf der Schwanzwurzel.
Schwarmgröße
Diese Panzerwelse können in einer Gruppe von 6, besser 10 Individuen gehalten werden.
Futter
Der Sichelfleck-Panzerwels ist ein Allesfresser. Man kann ihn mit Lebend- und Frostfutter füttern.
Wasserwerte
Das Wasser sollte bei Wassertemperaturen zwischen 24 und 28°C sauber und sauerstoffreich sein und eine niedrigen bis mittleren Wasserhärte bei einem pH-Wert <7 haben.
Aquarieneinrichtung
Da sich er Sichelfleck-Panzerwels eher in den mittleren und oberen Wasserschichten als am Boden aufhält, sollte auch die Aquarieneinrichtung diesen Ansprüchen gerecht werden.
Neben einem ausreichenden Freiraum zum Schwimmen benötigt dieser Schwarmfisch eine möglichst dichte Hintergrundbepflanzung mit feinfiedrigen Wasserpflanzen, in die er sich bei Bedarf zurückziehen kann.
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Nachzucht
Die Nachzucht des Sichelfleck-Panzerwelses wird von Dost im Detail beschrieben. Danach jagen die paarungsbereiten Panzerwelse zunächst im Aquarium hin und her, sinken dann plötzlich paarweise zu Boden, wo sie in der für Panzerwelse typischen Stellung ablaichen.
Das Weibchen legt nach und nach jeweils ein, nur mm-großes Ei in die von seinen Brustflossen zusammengefaltete Tasche hinein.
Die Eier werden dann überall im Aquarium verteilt und einzeln an Pflanzenblätter und die Glasscheiben des Aquariums geklebt.
Die 4 bis 5mm großen Fischlarven schlüpfen nach etwa 4 Tagen. Nach weiteren 2 Tagen ist der Dottersack aufgezehrt und man muss die frei umherschwimmenden Jungwelse nun mit Futter versorgen. Neben kleinen Enchyträen bietet man ihnen Artemia-Nauplien.
Das Aufzuchtbecken sollte am Boden eine dünne Mulmschicht haben, in der die Welse nach Mikroorganismen suchen können.
Form und Färbung
Mit einer Körperlänge von nur wenig mehr als 3cm gehört der Sichelfleck-Panzerwels zu den Zwergen unter den Panzerwelsen.
Auf den ersten Blick würde man ihn auch gar nicht als Panzerwels erkennen. Er hat nicht die für andere Panzerwelse typische Form eines Bodenfisches mit einem flachen Bauch, stark gerundetem Kopfprofil und unterständigem Maul und Barteln, sondern entspricht dem Habitus eines Salmlers. Vermutlich eine perfekte Anpassung an sein Leben als Schwarmfisch der Freiwasserzone.
Er ähnelt dabei einem anderen Zwerg unter den Panzerwelsen, dem Corydoras pygmaeus.
Die Grundfärbung des Köpers ist silbrig hell graugrün bis goldgelb, während die Rückenpartie etwas dunkler olivgrau, die Bauchseite heller gelblich-weiß gefärbt ist.
Vom Hinterrand des Kiemendeckels reicht ein sehr schmales, schwarzes Band bis zu Schwanzwurzel, wo es sich zu einer schwarzen Raute erweitert. Diese ist Oben und Unten von einem hellen weißlich-gelben Saum begrenzt.
Die Basis der Schwanzflosse ist schwarz, die übrigen Flossen sind hell-grau gefärbt.
Biologie and Verhalten
Der Sichelfleck-Panzerwels wurde bereits 1888 als Corydoras hastatus wissenschaftlich beschrieben.
Schäfer beschreibt ihn als einen Schwarmfisch, der sich nicht wie andere Panzerwelse am Boden aufhält, sondern fast ständig in der Freiwasserzone schwimmt.
Hier mischt er sich unter die Schwärme von Cheirodon kriegi und anderen, sehr ähnlich gezeichneten Salmlern. Als besonders kleine Art wäre er Raubfischen hilflos ausgeliefert.
Deshalb tarnt er sich, indem er als Mimikry die Zeichnung der Salmler annimmt und im Schutz der großen Schwärme vor Raubfischen sicher ist.
Solche gemischten Schwärme haben einen weiteren Vorteil gegenüber Schwärmen, die nur von einer einzigen Fischart gebildet werden. Jede Art besetzt eine etwas unterschiedliche Nahrungsnische und hat daher verschiedene Futteransprüche.
Die miteinander vergesellschafteten Arten machen sich deshalb kaum Konkurrenz. Ein wichtiger Überlebensfaktor in den oft sehr nährstoffarmen Gewässern des tropischen Regenwaldes.