Das Phänomen von grün eingefärbtem Wasser kennt man vor allem von kleinen stehenden Gewässern in den Sommermonaten. Aber auch im Aquarium kann es zu so einer sogenannten Algenblüte, den Schwebealgen, kommen.

Diese Schwebealgen sind zum Glück für Fische in der Regel harmlos, verleihen Ihrem Aquarium aber eine unschöne Optik. Und wie bei allen Algen stimmt auch bei einem Befall mit Schwebealgen etwas im Nährstoffhaushalt des Wassers nicht. Zum Glück aber lassen sich all diese Probleme leicht bekämpfen.

Das Foto zeigt einen Aquarientank der mit einem Schwamm gereinigt wirdFoto: SUPEE PURATO / shutterstock.com

Woran man Schwebealgen erkennt

Schwebealgen haben eine intensiv grüne Färbung und treiben freischwebend im Wasser. An Gegenständen oder Pflanzen wachsen sie hingegen nie fest. Besonders im frühen Stadium einer Algenblüte wird diese oftmals übersehen. Auch wird sie gerne mit anderen Ursachen verwechselt, die das Wasser eintrüben.

Schon gewusst?

Um sicherzugehen, dass Sie es mit Schwebealgen zu tun haben, halten Sie am besten unter Wasser ein weißes Stück Papier wenige Zentimeter von der Frontscheibe entfernt.

Erscheint das Wasser vor dem Papier grün, haben Sie es mit Schwebealgen zu tun. Trübungen in weiß kommen von Bakterienblüten, in braun hingegen von den Huminstoffen, die Wurzeln in den ersten Wochen der Einrichtung abgeben.

Bekämpfung von Schwebealgen

Bevor Sie sich an die Bekämpfung Ihrer Algenblüte machen, sollten wir zunächst unterscheiden, in welcher Phase Ihres Aquariums diese entstand.

Das Foto zeigt ein Aquarium mit grünem WasserFoto: Acraveinza / shutterstock.com

Machen sich die Schwebealgen nämlich direkt nach dem Einrichten breit, sollten Sie erst einmal abwarten, da sich die Bekämpfung sonst leicht als vergebene Liebesmüh erweist. Erst bei späterem oder hartnäckigerem Befall sollten Sie diese Ratschläge befolgen.

Wichtig!

In keinem Fall benötigt es einen Griff zu chemischen Mitteln. Schwebealgen ist auch ohne sie recht einfach beizukommen.

UVC-Klärer

Das beste Mittel für mikroskopisch kleine Algensporen und einzellige Algen ist ein UVC-Klärer, der diese im Wasser abtötet. Am besten installieren Sie diesen nicht im Filterkreislauf, sondern an einer separaten Wasserpumpe, die eine schwächere Strömung anbietet. Filter fließen nämlich in der Regel zu schnell, als dass UVC-Klärer optimal arbeiten können.

Beim Einsatz eines solchen Geräts haben Sie es bald mit einer Menge an totem Material in Ihrem Aquariumwasser zu tun. Diese Maßnahme sollte daher immer mit mehreren großzügigen Wasserwechseln einhergehen.

Wichtig!

Lassen Sie den UVC-Klärer nicht länger laufen als benötigt. Das Gerät zerstört leider auch wichtige Mikroorganismen und Pflanzennährstoffe, weswegen es nicht als dauerhafte Lösung am Aquarium arbeiten sollte.

Verbesserung der hygienischen Bedingungen

Wasserwechsel sind generell ein wichtiges Stichwort in der Algenbekämpfung. Womöglich fanden diese in letzter Zeit zu selten statt. Gewöhnen Sie sich einen Rhythmus zwischen einer und drei Wochen bei einem Tausch von 30 bis 50% des Wassers an, das beugt bereits vielen Problemen vor.

Saugen Sie dabei stets größere Mulmansammlungen und abgestorbene Pflanzenteile ab. Lassen Sie auch keine Futterreste vergammeln, sondern füttern Sie lieber weniger, damit nichts im Aquarium liegen bleibt.

Bodengrund mit einem Mulmsauger reinigenFoto: Ladanifer / shutterstock.com

Überprüfen Sie die Durchflussgeschwindigkeit Ihres Filters. Sollte dieser nicht mehr in voller Stärke arbeiten, gehört auch dieser dringend einmal gereinigt. Achten Sie auch darauf, das Filtermaterial regelmäßig zu wechseln, aber bitte niemals das gesamte auf einmal!

Torf im Filter

Wenn Sie Weichwasserfische pflegen, können Sie ein wenig Torf in Ihren Filter einbringen. Dieser senkt den pH-Wert, was den Schwebealgen auch nicht bekommen sollte.

Änderung der Nährstoffverhältnisse

Bestimmen Sie mit Hilfe von Tröpfchentests die Werte von Nitrat, Kalium und Phosphat sowohl in Ihrem Aquarien- als auch im Ausgangswasser. Sind die Werte zu hoch, führen Sie unbedingt häufiger Wasserwechsel durch.

Befindet sich bereits im Leitungswasser ein hoher Nitratwert, sollten Sie über die Anschaffung einer Osmoseanlage nachdenken.

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Algenfresser

Klassische Algenfresser wie Garnelen, Schnecken oder Fische haben leider an Schwebealgen kein Interesse. Das liegt daran, dass diese Tiere Algen lieber vom Untergrund abschaben und nicht aus dem Freiwasser entfernen.

Gerne werden Schwebealgen hingegen von Tieren mit filtrierender Lebensweise gefressen, wie das bei Wasserflöhen oder Muscheln der Fall ist. Beide eignen sich zur Bekämpfung einer Algenblüte aber nur bedingt.

Das Foto zeigt Wasserflöhe Foto: paisalphoto / shutterstock.com

Muscheln müssen auch nach der Entfernung der Schwebealgen weiterhin mit feinstem Staubfutter gefüttert werden, was nur den wenigsten Aquarianern ausreichend gelingt. Viele Muscheln verhungern in Aquarien, was im Sinne des Tierschutzes natürlich nicht zielführend ist.

Wasserflöhe hingegen werden gerne von Fischen gefressen, weswegen sich ihr Einsatz als Bekämpfung nur in fischlosen Aquarien eignet.

Änderung der Lichtverhältnisse

Sollte Ihr Aquarium direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, können Sie diese mit Vorhängen oder Jalousien ein wenig vermindern. Die Beleuchtungsdauer des Aquariums können Sie verringern. Oft hilft auch eine Mittagspause, in der das Licht für zwei bis drei Stunden ausgeschaltet wird.

Dunkelkur

Eine einwöchige Dunkelkur wirkt wahre Wunder gegen Schwebealgen. Dabei wird das Aquarium mit einer großen Decke oder mit Pappe vollständig abgedunkelt.

Nachdem keine Photosynthese stattfindet, sollten Sie sich während der Dunkelkur um eine ausreichende Luftzufuhr kümmern.

Beginnen und enden Sie die Dunkelkur mit einem kräftigen Wasserwechsel und stellen Sie währenddessen die Fütterung ein.

Dunkler Bodengrund im AquariumFoto: Evgeniy pavlovski / shutterstock.com

Vorbeugung

Oft genug wird darauf hingewiesen, dass Aquarien an einem Ort in der Wohnung aufgestellt werden sollten, an dem sie direktes Sonnenlicht nicht erreicht. Dieser Tipp wird häufig auf die leichte Schulter genommen und rächt sich spätestens bei einem Befall von Schwebealgen. Beugen Sie der Algenblüte daher unbedingt schon bei der Platzwahl für Ihr Aquarium vor.

Gewöhnen Sie sich von Anfang an eine Routine an regelmäßigen Wasserwechseln an, die mit der Entfernung von Mulm und abgestorbenen Pflanzenteilen einhergehen sollten. Auch die Filterreinigung gehört zu diesen wichtigen Pflegemaßnahmen.

Setzen Sie von Beginn an auf reichlich und abwechslungsreiche Bepflanzung und schaffen Sie für diese Pflanzen optimale Bedingungen in Form von Düngung, Beleuchtung und den idealen Wasserwerten.

Sollte Ihr Leitungswasser stark nitrathaltig sein, setzen Sie vermehrt auf starke Nährstoffzehrer, wie Wasserpest oder Hornkraut.

Dauerhafte Gegenmaßnahmen

Haben Sie Ihre Schwebealgen besiegt, wollen Sie natürlich darauf achten, diesen in Zukunft keinen Nährboden mehr zu bieten.

Behalten Sie also Ihre neuen Pflegemaßnahmen in Regelmäßigkeit und Gründlichkeit bei. Sorgen Sie weiterhin für dichten Pflanzenbewuchs und maßvollen Besatz in Ihrem Aquarium.

Sollten Sie vermehrungsfreudige Fische pflegen, sehen Sie sich unbedingt schon früh genug um geeignete Abnehmer um. Schränken Sie außerdem die Futtermengen oder deren Häufigkeit ein und steigen Sie häufiger auf Lebendfutter um.

Aquarium neu bepflanzenFoto: Bukhta Yurii / shutterstock.com

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Ursachen im Aquarium

In kleinsten Mengen sind Schwebealgen in praktisch jedem Wasserkörper vorhanden. Dass sie überhandnehmen und sogar für das menschliche Auge sichtbar werden, hat stets mit einem Ungleichgewicht an Nährstoffen und Lichtangebot zu tun.

Ein solches Ungleichgewicht stellt sich meist in der Einfahrphase eines Aquariums ein. Sollten Sie also recht früh nach dem Einrichten eine Algenblüte bemerken, hilft mitunter Aussitzen. Erst wenn diese später oder länger auftritt, sollten Sie den Ursachen auf den Grund gehen.

Schwebealgen vermehren sich wie im Freiland auch im Aquarium gerne im Sommer blitzartig, um im Herbst wieder zu verschwinden. Das hat etwas mit der längeren und intensiveren Sonneneinstrahlung im Sommer zu tun, die das Aquarium auch durch das Fenster beeinflussen kann.

Auf Nährstoffseite liegt eine Algenblüte meist an einem Überangebot der Makronährstoffe Stickstoff, Phosphat und Kalium (kurz: NPK). Diese reichern sich bei Überbesatz und mangelnder Beckenhygiene an.

Foto: ivSky / shutterstock.com

Nitrat im Leitungswasser

Manche Leitungswasser führen leider bereits einen hohen Gehalt an Nitrat mit sich, sodass in solch einem Fall ein großer Wasserwechsel die Schwebealgen nicht ausdünnt, sondern zusätzlich füttert.

Biologie von Schwebealgen

Die meisten Schwebealgen gehören zur Gruppe der Grünalgen und finden sich dort häufig in den Gattungen Chlorella, Ankistrodesmus oder Scenedesmus. In manchen Fällen sind auch Augentierchen der Gattung Euglena für die Grünfärbung verantwortlich. In der Natur zählen all diese Arten zum Plankton eines gesunden Gewässers und dienen damit als Nahrung für eine Vielzahl an Wirbellosen.

Grünfärbung

Die intensive grüne Färbung stammt vom Chlorophyll, was immer ein Anzeichen dafür ist, dass diese Lebewesen Photosynthese betreiben.

Schwebealgen sind für Fische nicht schädlich, da sie das Wasser reichlich mit Sauerstoff versorgen. Vermehren sie sich allerdings zu stark, nehmen sie den höheren Pflanzen das Licht und bringen dadurch diese zum Absterben.

So kommen die Algen ins Aquarium

Schwebealgen gelangen durch mikroskopisch kleine Sporen ins Aquarium. Diese sind entweder bereits latent im Wasser vorhanden oder erreichen Ihr Aquarium über den Luftweg.

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