Lebensraum des Kaulbarsches
Der Kaulbarsch besiedelt Flüsse und Seen, aber auch die Brackwasserzone der Ostsee. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Westfrankreich und England über Mittel- und Nordeuropa (außer Norwegen und Island) bis zum Weißmeer, dem Ural und dem Einzugsgebiet des Kaspischen Meeres. Er fehlt dagegen südlich der Alpen und des Balkans. Der Kaulbarsch steht meist in Gruppen an tiefen Stellen über sandigem Untergrund. Er ist relativ unempfindlich gegenüber Gewässerverschmutzungen.
Merkmale, Form und Färbung
Der Kaulbarsch hat einen hochrückigen Körper, relativ große Augen, eine stumpfe Schnauze, aber eine breite Stirn. Der Kiemendeckel ist mit einem langen Dorn bewehrt, die Vorkiemendeckel haben weitere kleine Dornen. Die Rückenflosse ist ungeteilt mit 12 bis 16 großen Stachelstrahlen und bis zu 15 Gliederstrahlen. Die Rückenpartie, aber auch die Flanken sind dunkel grau- bis olivgrün gefärbt. Über die ganze Körperseite sind unregelmäßig dunklere Flecken verteilt. In der Rücken- und in der Schwanzflosse sind Reihen dunkler Punkte zu sehen. Die Brust kann einen rötlichen Schimmer annehmen. Geschlechtsunterschiede sind nicht zu erkennen. Das Kaulbarsch-Weibchen ist allerdings zur Laichzeit wesentlich korpulenter als das Männchen.
Haltung des Kaulbarsches im Aquarium
Der Kaulbarsch kommt in einer kleinen Gruppe für ein Kaltwasseraqquarium ab 120cm Länge infrage. Die Wassertemperatur darf 20°C nicht für längere Zeit überschreiten. Außerdem ist eine gute Filterung und kräftige Belüftung unabdingbar. Das Aquarienwasser sollte etwa alle 2 Wochen zu einem Drittel durch chlorfreies (!) Frischwasser ersetzt werden. Als Bodengrund wählt man einen feinkörnigen Kies. Der Kaulbarsch braucht auch einige Versteckmöglichkeiten unter größeren Steinen und Holzwurzeln. Das Becken kann stellenweise dicht bepflanzt werden. In der Natur lebt der Kaulbarsch vor allem von Wirbellosen, erbeutet aber gelegentlich auch kleinere Fische. Dabei geht er auch nachts auf Jagd, da er seine Beutetiere mit Hilfe seines gut entwickelten Seitenlinienorgans auch im Dunkeln orten kann. Im Aquarium kann man ihm rote Zuckmückenlarven, Tubifex, Bachflohkrebse u.ä. als Nahrung anbieten.
Nachzucht des Kaulbarsches
Nach einer kühlen Überwinterung bei etwa 10°C und einer anschließenden proteinreichen Fütterung sind die Kaulbarsche gut konditioniert und laichbereit. Zum Ablaichen wird die Wassertemperatur auf über 15°C erhöht. Die Eier werden einzeln an Steine und Pflanzen abgelegt – im Gegensatz zum Flussbarsch, der seien Eier immer in Bändern legt. Nach 1 bis 2 Wochen schlüpfen die Barschlarven.