Verbreitung und Lebensraum des Gestreiften Fadenfischs
Der Gestreifte Fadenfisch kommt im Südosten Indiens in den Bundesstaaten Tamil Ndu und Andhra Pradesch vor, außerdem im Nordwesten Indiens zusammen mit Coilsa chuna und Colisa lalia und in Bangaldesh.
Merkmale, Form und Färbung des Gestreiften Fadenfischs
Der Körper des Gestreiften Fadenfischs ist seitlich stark abgeflacht. Die Bauchflossen sind fadenförmig verlängert. Die Rückenflosse und die Afterflosse sind relativ lang. Die Körpergrundfärbung beim Gestreiften Fadenfisch ist variabel und reicht von einem grünlichen Braun bis zu einem Blauschimmer. Die Rückenpartie ist bräunlich, die Brustregion und die Flanken sind grün-blau, manchmal auch violett schimmernd. Auf den Körperseiten sind mehrere schmale, schräg nach hinten gerichtete Querstreifen in Orangerot oder Rot zu sehen. Der Saum der Rückenflosse des Männchen ist weißlich bis hellblau gefärbt, der Saum der Afterflosse dagegen rötlich. Das Männchen ist intensiver gefärbt als das Weibchen und seine Rückenflosse ist spitz ausgezogen. Die endgültige Färbung des Männchens wird jedoch erst ab einer Körperlänge von 5 bis 6cm deutlich; vorher sind die Geschlechter kaum zu unterscheiden. Erst bei Temperaturen ab 25°C entfaltet der Gestreifte Fadenfisch seine volle Farbenpracht. Die Abgrenzung gegenüber dem Dicklippigen Fadenfisch Colisa labiosa ist schwierig. Er wird gelegentlich auch mit dem Zwergfadenfisch gekreuzt, die Nachkommen sind allerdings unfruchtbar.
Biologie und Verhalten des Gestreiften Fadenfischs
Der Gestreifte Fadenfisch ist ein friedlicher Aquarienbewohner, der gut mit anderen ruhigen Fischarten vergesellschaftet werden kann. Während der Fortpflanzungszeit bilden die Männchen Reviere und vertreiben Rivalen, aber auch andere störende Eindringlinge vehement.
Haltung des Gestreiften Fadenfischs im Aquarium
Ein Pärchen des Gestreiften Fadenfischs kann man zwar schon in Aquarien ab 60cm Länge halten, aber nur in größeren Aquarien erreichen die Fische ihre volle Endgröße. Die Art ist zwar gegenüber den Wasserverhältnisse tolerant, die volle Farbenpracht des gestreiften Fadenfisches entfaltet sich aber nur in leicht saurem und weichem Wasser bei Temperaturen ab 26°C und mehr. Als Bodengrund wählt man am besten einen dunklen Kies. Über einem dunklen Grund und vor dunkler Rückseite fühlen sich die Gestreiften Fadenfische wohl und zeigen ihre ganze Farbenpracht. Da auch diese Fadenfische brauchen zusätzlich atmosphärischen Sauerstoff um mit ihrem akzessorischen Labyrinthorgan atmen können. Das Aquarium braucht keine zusätzliche Belüftung, da die Konzentration an im Wasser gelösten Sauerstoff nicht besonders hoch sein muss. Das Aquarium sollte stellenweise mit dichten Büscheln aus feinfiedrigen Wasserpflanzen besetzt sein, die bis zur Wasseroberfläche reichen. Auch einige Schwimmpflanzen dürfen nicht fehlen. Neben Lebendfutter wie Daphnien, Mückenlarven und Tubifex wird auch gerne handelsübliches Trockenfutter von den Gestreiften Fadenfischen angenommen.
Nachzucht des Gestreiften Fadenfischs unter Aquarienbedingungen
Das Ablaich- und Aufzuchtbecken sollte auf einen pH-Wert von ca. 6,5 und eine Gesamthärte <5°dGH eingestellt werden. Die Wassertemperatur wird auf 28°C erhöht. Da das Weibchen des Gestreiften Fadenfischs recht produktiv ist, sollte das Aquarium mindestens 100cm groß sein. Auch eine stellenweise dichte Bepflanzung mit Vallisnerien und feinfiedrigen Wasserpflanzen sowie Schwimmpflanzen darf nicht fehlen. Der Wasserspiegel wird auf etwa 20cm abgesenkt. Nach VIERKE (1978) bilden die Männchen Reviere und legen ein Schaumnest an, das nur aus einer bis wenigen Blasenschichten besteht und in der Regel auch nicht durch pflanzliches Material zusammengehalten wird. Das Paarungsverhalten gleicht dem vom Zwergfadenfisch Colisa lalia, wobei das Männchen seine Partnerin für einige Sekunden umschlingt, bis sie den jeweiligen Laichakt abgeschlossen hat. Pro Laichakt werden zwischen 10 und 100 Eier abgestoßen, die sofort nach oben schwimmen, da sie leichter als das Wasser sind. Insgesamt können auf diese Weise zwischen 500 und 750 Eier abgegeben werden. Sobald der Dottersack der Jungfische aufgezehrt ist, können sie mit sehr feinem trockenen oder besser in Wasser zu einer Paste verriebenem und aufgeschwemmtem Staubfutter versorgt werden. Nach etwa zehn Tagen geht man dann zu Artemia-Nauplien über. Der Wasserstand wird währenddessen wieder auf normale Höhe gebracht und ein Innenfilter (am besten mit einer Schaumstoffpatronen, in die die winzig kleinen Fische nicht eingesaugt und verletzt werden können) installiert, um trotz intensiver Fütterung für eine gute Wasserqualität zu sorgen.
VIERKE, J. (1978): Labyrinthfische und verwandte Arten – Engelbert Pfriem Verlag (Wuppertal-Elberfeld).