Lebensraum des Goldauges
Das Goldauge kommt in den Tieflandzonen von South Carolina bis Florida und westwärts bis Texas, sowie im Norden bis Missouri und Tennessee vor. Es besiedelt sowohl Süß- als auch Brackwasser. Das Spektrum der Lebensräume des Goldauges reicht von flachen Gräben und Sümpfen bis zu Seen.
Merkmale, Form und Färbung
Das Männchen des Goldauges hat einen dunkel-olivgrünen Rücken, etwas hellere Flanken in Oliv- bis Gelbgrün und eine heller grünlich gefärbte Bauchseite. Auf dem Kiemendeckel ist ein gold-glänzender Fleck zu sehen. Daher stammt der Name Goldauge, manchmal stattdessen auch Goldohr genannt. Die Flanken sind mit zahlreichen roten Punkten überzogen. Diese roten Punkte und Flecken können sich in der Schwanzregion zu roten Streifen verdichten. Rote Punkte sind auch auf Rücken-, Schwanz- und Afterflosse zu sehen.
Das Weibchen ist farbloser mit einer bräunlichen Körperfärbung, einer dunklen Marmorierung in den Flanken und vielen glänzenden Punkten.
Mitunter wird auch eine schwarz-gescheckte Farbvariante des Fundulus chrysotus importiert, die in Aquarianerkreisen besonders beliebt ist. Dabei handelt es sich nicht um eine neue Zuchtsorte, sondern um in der Natur vorkommende Stämme des Fundulus chrysotus.
Haltung des Goldauges im Aquarium
Das Goldauge sollte, wie andere Fundulus-Arten, in einer kleinen Gruppe in einem aber trotzdem relativ großen Aquarium von wenigstens 80 bis 100cm Länge gehalten werden.Außerhalb der Laichzeit, in der die Männchen ihren Weibchen ständig nachstellen, sind die Goldaugen auch gegenüber anderen Beckenbewohnern friedlich und können daher problemlos mit anderen, ebenso friedlichen und etwa gleich großen Zierfischen vergesellschaftet werden.
Optimal für das Wohlbefinden der Goldaugen ist es, wenn das Aquarium einen sonnigen Platz hat oder wenigstens das Licht der Morgensonne in das Becken fällt. Fundulus – der Gattungsname – bedeutet zwar wörtlich übersetzt „dem Grunde zugehörig“, aber die Goldaugen sind keine typischen Bodenfische. Sie halten sich am liebsten in den mittleren und oberen, lichtdurchfluteten Wasserschichten auf. Ihre Heimatgewässer sind ja auch eher sehr flach ohne eine stabile Schichtung der einzelnen Wasserzonen.
Als Bodengrund wird ein feinkörniger Kies gewählt. Das Becken wird stellenweise dicht mit Wasserpflanzenbüscheln besetzt. Es muss aber noch genügend freier Raum zum Umherschwimmen der Goldaugen übrig bleiben. Günstig auf die Haltung und die Zucht wirkt sich ein leichter Salzzusatz (1 Teelöffel pro 10 Liter) auf das Wohlbefinden der Goldaugen aus. Die Art ist etwas wärmebedürftiger als andere Fundulus-Arten. 23 bis 25°C Wassertemperatur sind für die Pflege der Goldaugen optimal. Zur Zucht können es sogar noch einige Grade mehr sein. Wenn man die Fische aber relativ kühl überwintert (18 bis 20°C), dann stärkt das ihre Widerstandskraft deutlich.
Nachzucht des Goldauges
Häufigere Frischwasserzugaben erhöhen die Laichbereitschaft der Goldaugen-Weibchen. Das Goldauge ist ein Haft- und Dauerlaicher. Täglich werden von den Weibchen über einen Zeitraum von bis zu einer Woche täglich ca. 20 Eier abgegeben. Die Weibchen legen die Eier an feinfiedrigen Wasserpflanzen oder ersatzweise auch an künstlichen Laichsubstraten ab.
Die Eltern sind Laichräuber. Deshalb sollte man die hartschaligen Eier von Zeit zu Zeit ablesen und in ein flaches Aufzuchtbecken oder übergangsweise erst einmal in eine flache, mit Wasser gefüllte Glasschale umsetzen. Nach 10 bis 12 Tagen bei einer Wassertemperatur von 27°C schlüpft die Brut. Nach weiteren 4 bis 5 Tagen beginnen die Jungfische umher zu schwimmen. Sie sind anfangs noch klein, zeigen aber bereits die, für diese Art typischen, Glanzlichter. Sie müssen zunächst mit Nanoplankton und sehr feinem Staubfutter, später mit Artemia-Nauplien versorgt werden.
BECH, R. (1989): Eierlegende Zahnkarpfen. – Neumann Verlag, Leipzig – Radebeul.
FREY, U. (1978): Das Große Lexikon der Aquaristik. – Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen.
MEYER, R. (1989): BI-Lexikon Aquarienfische. – Bibliographisches Institut Leipzig.
STERBA, G. (1990): Die Süßwasserfische der Welt. – E. Ulmer Verlag, Stuttgart.