max. Größe 35 cm
Haltung mittel
Schwarmgröße min. 6 Fische
Beckengröße über 500 Liter
Wasser-
temperatur
24 bis 28  °C
Wasserwerte PH: 6 - 7.5 pH
GH: 5 - 15 °dH
Futter Tubifex, Zuckmückenlarven, Frostfutter, Flockenfutter
Herkunftsland Afrika

Haltung des Elefantenrüsselfischs

Der Elefantenrüsselfisch, auch Tapirfisch genannt, sieht schlecht. Er orientiert sich mit Hilfe eines elektrischen Organs und tastet mit seinem rüsselförmig verlängerten Kinn im trüben Wasser den Untergrund nach Nahrung ab.

Er ist friedlich und scheu, hält sich tagsüber meist versteckt.

Vergesellschaftung

Erst in der Dämmerungsphase wird er aktiv. Jeder Elefantenrüsselfisch besetzt ein eigens Revier, welches er gegen seine Artgenossen verteidigt. Gegenüber anderen Fischen im Aquarium verhält er sich aber friedlich.

Schwarmgröße

Selbst für eine kleine Gruppe von 6 Exemplaren braucht man bereits ein sehr großes Aquarium mit 500 bis 600 Liter Fassungsvermögen und einer Länge 2 bis 2 ½m.

Futter

Mit seiner rüsselförmig verlängerten Unterlippe tastet der Elefantenrüsselfisch den weichen, schlammigen Bodengrund nach Nahrung ab.

Im Aquarium sind dies vor allem Tubifex und rote Zuckmückenlarven. Er nimmt aber auch zu Boden sinkendes Flocken- oder Frostfutter an.

Wasserwerte

Optimal für die Haltung des Elefantenrüsselfischs ist ein weiches, leicht saures, über Torf gefiltertes Schwarzwasser.

Besondere Aquarieneinrichtung

Der Elefantenrüsselfisch braucht abgedunkelte Bereiche im Aquarium mit Verstecken und Rückzugsmöglichkeiten, wo er sich tagsüber aufhalten kann.

Er ist ein ausgesprochener Bodenfisch und deshalb sollten auch die Versteckmöglichkeiten in Bodennähe liegen zwischen Steinen oder den Wurzeln von Moorkien- oder Mangrovenholz.

Eine Bepflanzung des Beckens sollten sich auch den Hintergrund und die Seitenränder beschränken.


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Fischwissen

Erreichbare Größe

Der Elefantenrüsselfisch wird meist zwischen 20 und 25cm lang, kann aber im Extremfall mitunter eine Körperlänge von maximal 35cm erreichen.

Form und Färbung

Der lange gestreckte Körper ist seitlich stark zusammengedrückt. Auffallend sind die im Verhältnis zum Körper kleinen, annähernd dreieckige Rücken- und Afterflosse und noch sehr viel kleineren Brust- und Bauchflossen. Der lange, schmale Schwanzstiel geht in die tief gespaltene Schwanzflosse über.

Das  Besondere am Elefantenrüsselfisch ist aber die rüsselförmige Verlängerung am Unterkiefer, einem Sinnesorgan, mit dem er den Gewässerboden nach Lebendnahrung abtastet und das röhrenförmige, kleine Maul.

Trotz seiner relativ großen Augen sieht der Elefantenrüsselfisch sehr schlecht. Er orientiert sich stattdessen im trüben Wasser mit Hilfe eines speziellen elektrischen Organs.

Die Haut des Elefantenrüsselfisch ist dick und schleimig.

Der Elefantenrüsselfisch ist dunkelbraun bis schwärzlich, bei auffallendem Licht dunkel violett-braun gefärbt.

Vom Ansatz der Rückenflosse bis zum Ansatz der Afterflosse sind zwei hell-gelbliche bis weiße unregelmäßige Querbinden zu sehen. Das rautenförmige Feld zwischen diesen Querbinden kann völlig schwarz sein.

Jungfische haben ein helles Längsband auf dem Schwanzstiel und Rücken- und Afterflosse sind mit einem hell eingefassten Querstreifen miteinander verbunden.

Das Männchen des Elefantenrüsselfisch hat eine nach innen gewölbten Hinterrand der Afterflosse. Der Hinterrand der Afterflosse des Weibchens verläuft dagegen gerade.

Nachzucht

Eine erfolgreich im Aquarium verlaufene Fortpflanzung des Elefantenrüsselfisch ist bisher nicht bekannt geworden. 

In seinen westafrikanischen Heimatgewässern setzt die Laichzeit mit Beginn der Regenzeit ein. Wenn der Wasserstand der Flüsse rasch ansteigt und gleichzeitig der pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit sinken.

Um solche Verhältnisse im Aquarium zu simulieren, müsste man den Wasserstand bis zu 20cm erhöhen und gleichzeitig die elektrische Leitfähigkeit langsam, d.h. über einen Zeitraum von einem Monat von 2400 auf 600µS senken.

Das elektrische Organ des Elefantenrüsselfisch

Der Elefantenrüsselfisch hat zwar recht große Augen, sieht aber sehr schlecht. Im trüben Wasser seiner Heimatgewässer orientiert er sich stattdessen mit Hilfe eines speziellen elektrischen Organs orientiert, welches im Schwanzstiel des Fisches angesiedelt ist. 

Dadurch wird ein elektrisches Feld im Umfeld des Fisches erzeugt. Weil Steine, Pflanzen und auch selbst kleine Beutetiere eine andere elektrische Leitfähigkeit als das Wasser haben, verändern sie dadurch auch das vom Fisch erzeugte elektrische Feld.

Selbst minimale Veränderungen kann der Fische mit Hilfe von kleinen, über den ganzen Körper verteilten Elektrorezeptoren empfangen und in seinem stark vergrößerten Kleinhirn in eine Art räumliches Sehen umwandeln.

Der Elefantenrüsselfisch kann aber nicht nur Veränderungen des elektrischen Feldes seiner Umgebung wahrnehmen, er kann das elektrische Feld auch selbst verändern. So sendet er je nach Gefühlslage und Stimmung elektrische Impulse mit ganz unterschiedlichen Frequenzen aus.

Fühlt sich der Fisch wohl und ungestört, dann sendet er elektrische Impulse mit einer annähernd konstant bleibenden Frequenz auf.

Fühlt er sich dagegen unwohl, wird ängstlich oder aggressiv oder ist in irgendeiner Form gestresst, dann verändert sich die Frequenz, mit der er die elektrischen Impulse aussendet. Dann erhöht sich die Frequenz oder sinkt deutlich ab.

Weitere interessante Informationen

Überwachung der Wasserqualität

Fischereibiologen haben mit dem Elefantenrüsselfisch einen Schnelltest zur Überwachung der Wasserqualität entwickelt.

Dies wird zum Beispiel im Bodenseewasserversorgungswerk in Sipplingen zur kontinuierlichen Überwachung des aus dem Bodensee entnommenen und gereinigten Wassers eingesetzt, bevor das Trinkwasser in die Fernwasserleitung eingespeist wird.

Die Elefantenrüsselfische werden einzeln in Becken gehalten, durch die das Wasser fließt und die Frequenz der vom Fisch erzeugten Impulse kontinuierlich überwacht und aufgezeichnet.

Verändert sich die Frequenz z. B. durch im Wasser enthaltene Schadstoffe, dann löst dies einen Alarm aus und es kann rechtzeitig eingegriffen werden, bevor die ersten chemischen Wasseranalysen vorliegen.

Elektrische Farben

Inzwischen konnte man der Universität Bonn experimentell nachweisen, dass der Elefantenrüsselfisch seine Umgebung sogar in „elektrischen Farben sieht“.

Unterschiedliche Objekte erzeugen danach auch unterschiedliche, charakteristische elektrische Farben.

Setzt man diese Veränderungen des elektrischen Feldes im Wasser in eine fiktive Karte um, so würden Wasserpflanzen rot, Fische blau, seine Artgenossen und auch andere schwach elektrische Fische aber gelb, Insektenlarven grün und die im Boden lebenden, roten Zuckmückenlarven leuchtend orange erscheinen.

Elefantenrüsselfisch kaufen

Den Elefantenrüsselfisch bekommt man im Zoofachgeschäft und Online-Handel für etwa 22 bis 30€ pro Tier.

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