Lebensraum des Schabemundbuntbarschs
Der Schabemundbuntbarsch ist vermutlich im Malawisee weit verbreitet. Dabei können die einzelnen Populationen unterschiedlich gefärbt sein. Lediglich im Nordosten des Malawisees, vor der tansanischen Küste, fehlt die Art. Er besiedelt das Felslitoral und wird zu den sogenannten Mbuna-Cichliden gezählt.
Merkmale, Form und Färbung
Die Männchen haben eine blaue Körpergrundfärbung mit 10 bis 12 etwas dunkleren Querbinden, die je nach Erregungszustand des Männchens mehr oder weniger deutlich hervortreten. Die Weibchen sind dagegen gelb-schwarz gefleckt. Diese Geschlechtsunterschiede sind aber relativ unsicher. Es gibt Weibchen mit einer Männchenfärbung und umgekehrt. Aber nur die Männchen haben die typischen gelb-orangefarbenen Eiflecken auf der Afterflosse. Labeotropheus-Arten sind an ihrem unterständigen Maul und der verdickten Nasenpartie leicht von anderen Malawibuntbarschen zu unterscheiden. Dagegen sind die beiden Schwesterarten Labeotropheus fuelleborni und Labeotropheus trewavasae derartig variabel in ihrer Körperfärbung und den Farbmustern, dass eine sichere Artdiagnose oft schwer fällt. Die Weibchen beider Arten können orange gefärbt oder gescheckt sein, während gescheckte Formen, sogenannte Marmelade Cats, bei den Männchen seltener vorkommen. Die seltenen gescheckten Männchen sind an dem bläulichen Anflug der Körperfärbung zu erkennen. Labeotropheus trewavasae hat jedoch eine etwas schlankere und lang gestreckte Körperform, während Labeotropheus fuelleborni hochrückiger und gedrungener ist.
Haltung des Schabemundbuntbarschs im Aquarium
Für die Pflege des Schabemundbarsches sollte das Aquarium eine Mindestgröße von 200 bis 300 Litern haben. Als Bewohner des Felslitorals braucht er entsprechende Felsaufbauten im Hintergrund mit vielen Höhlen und Versteckmöglichkeiten. Als Bodengrund wird Sand oder Feinkies gewählt. Da sich dieser Mbuna-Cichlide vor allem von Aufwuchsalgen ernährt, muss das Aquarium intensiv beleuchtet werden, damit sich ein entsprechend dichter Algenaufwuchs auf den Steinen bilden kann. Zusätzlich muss mit Trockenfutter mit einem hohen Anteil an pflanzlicher Nahrung oder Spirulina-Algenpulver gefüttert werden. Obwohl in ihrem Lebensraum im Malawisee praktisch keine höheren Wasserpflanzen wachsen, kann man das Aquarium mit harten und robusten Wasserpflanzen (sogenannten Barschpflanzen) wie Anubias oder Microsorium bepflanzen, da die Fische auf der Suche nach Algen ständig Steine und Pflanzenblätter mit ihren Zähnen abraspeln. Die Männchen suchen sich eine eigene Felshöhle, die sie vehement gegen ihre Artgenossen verteidigen. Wie alle Mbuna-Cichliden können sie recht aggressiv sein und sollten daher nicht mit anderen Malawicichliden, bestenfalls mit robusten Mbuna-Cichliden, vergesellschaftet werden. Je nach Beckengröße sollte man die Individuenzahl der Gruppe zusammenstellen. Für sehr große Becken (mehr als 400 Liter Wasservolumen) kann man 2 Männchen mit 3 Weibchen des Schabemundbuntbarsches zusammen halten, bei kleineren Aquarien sollte man sich auf 1 Männchen mit 2 bis 3 Weibchen beschränken. Eine paarweise Haltung dieser Art ist nicht zu empfehlen, da das Männchen sonst dem einzigen Weibchen permanent nachstellt.
Nachzucht des Schabemundbuntbarschs
Wie alle Malawi-Buntbarsche so sind auch die Weibchen des Schabemundbuntarsches Maulbrüter. Als Laichplatz wird ein flacher Stein in einer Höhle aufgesucht. Die Brutpflege im Maul der Mutter ist bei einer Wassertemperatur von rund 26°C nach etwa 20 Tagen abgeschlossen und die voll entwickelten Jungfische werden in die Freiheit des Aquariums entlassen, wo sie sich auf eigene Futtersuche begeben. Da das Weibchen während der Brutpflege keine Nahrung zu sich nehmen kann und deshalb stark abmagert, sollten nur besonders kräftige Weibchen zur Zucht ausgewählt werden. Es wird empfohlen, das trächtige Weibchen kurz vor Beendigung der Larvenentwicklung herauszufangen und in ein separates Aufzuchtbecken zu setzen. Legt man jedoch keinen besonderen Wert auf eine möglichst produktive Zucht, kann man das Weibchen zur Erhaltungszucht im allgemeinen Arten- oder Gesellschaftsbecken lassen. Einige Jungfische werden immer überleben, da sie, sobald sie aus dem schützenden Maul der Mutter entlassen werden, eine Spalte in den Felsen aufsuchen. Dieser Platz wird dann schon bald auch gegen die eigenen Geschwister verteidigt.
BRDEL,P. (1999): Malawicichliden – (bede Verlag, Ruhmannsfelden).
MAYLAND, H.J. (1986): Buntbarsche Afrikas – (Econ Taschenbuch Verlag, Düsseldorf).
MEYER,R. (1989): BI-Lexikon Aquarienfische. – (Bibliographisches Institut Leipzig).
STERBA,U. (1990): Süßwasserfische der Welt. – (E. Ulmer Verlag, Stuttgart.